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Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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zu schienen. Keinen Zorn spürte er in ihr, nur Trauer.
    Auf beiden Seiten schlugen jetzt Pfeile ein, durchbohrten weiß gekleidete Gestalten und blau uniformierte Soldaten gleichermaßen. Justen sank auf die Knie, damit er die Schlacht überblicken konnte, ohne den Bogenschützen ein Ziel zu bieten.
    »Die nächste.« Firbek hievte die Rakete in den Werfer.
    Die Rakete vergrößerte das Loch in der Mitte der Weißen. Justen lehnte sich stöhnend gegen die Steine.
    Die Feuerkugel, die als Antwort abgeschossen wurde, war zu kurz gezielt und hätte beinahe einen Weißen Fußsoldaten verkohlt.
    »Noch eine. Der Weiße Magier wird müde.«
    »Und noch eine …«
    Irgendwie schaffte es der Ingenieur, die Raketen mit Ordnung zu tränken und zugleich außerhalb des Sichtfeldes der Weißen Bogenschützen zu bleiben. Die ganze Zeit über kämpfte er gegen das anbrandende Chaos und seine eigene Übelkeit an.
    »Halt.«
    Die verbleibenden Angriffstruppen von Fairhaven und die Soldaten, die unter dem grünen Banner von Certis kämpften, zogen sich hinter behelfsmäßige Barrikaden aus Leichen, Büschen und Steinen zurück. Eine Zeit lang ging ein Seufzen durchs Tal, das sich aus dem Geräusch des Windes und dem Stöhnen und den Schreien der Verletzten und Sterbenden zusammensetzte.
    Dann war im Westen wieder ein lauter Trommelwirbel zu hören und eine neue Angriffswelle, dieses Mal unter roten Bannern, setzte sich in Bewegung.
    Wieder hoben die Weißen Bogenschützen ihre Bögen, die Sarronnesen taten es ihnen gleich und der Morgenhimmel war von tödlichen Geschossen erfüllt.
    »Wir müssen sie aufhalten! Nun mach schon!« Kaum dass die Rakete die Mündung verlassen hatte, schob Firbek schon die nächste ins Rohr.
    Justen holte tief Luft und gab dem Geschoss etwas Ordnung mit auf den Weg, gerade genug, damit es links neben dem Mittelpunkt der angreifenden Truppen einschlug.
    Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Die Feuerkugel des Magiers landete direkt vor dem Raketenwerfer.
    Firbek kurbelte die Mündung des Raketenwerfers höher. »So, er steht also da drüben auf dem kleinen Hügel. Feuer!«
    Die Rakete schlug dicht vor dem Weißen Magier ein, der sofort verschwand. Firbek stellte den Raketenwerfer auf ein neues Ziel ein. »Feuer!«
    Die nächste Rakete riss eine große Lücke in die Reihen der Weißen.
    Die Feuerkugel, die gleich darauf in ihre Richtung geflogen kam, verfehlte wiederum ihr Ziel.
    »Da ist noch einer. Die sollen nur kommen. Sie werden müde.« Firbek änderte den Winkel des Werfers und die Rakete versengte den Hügel, auf dem der Magier gestanden hatte.
    »Und noch eine …«
    »Und Feuer …«
    Der Ingenieur gab jedem Geschoss etwas Ordnung mit.
    Doch trotz der Raketen erreichten die Weißen Fußtruppen bald darauf die vordersten sarronnesischen Stellungen und allenthalben war das metallische Klingen des Kampfes Mann gegen Mann zu hören. Es roch nach verkohltem Fleisch und Schießpulver und überall waren die Schreie und das Stöhnen von Soldaten und Pferden zu hören. Die sarronnesischen Bogenschützen feuerten manchmal aus so kurzer Entfernung, dass ein Pfeil gleich zwei Soldaten aus Fairhaven durchbohrte.
    Feuerkugeln und Raketen flogen zwischen den Schlachtreihen hin und her. Firbek konzentrierte sich jetzt vor allem auf die Weißen Fußtruppen.
    »Feuer!«
    Endlich trat eine kurze Gefechtspause ein, als die Weißen Truppen zurückgedrängt waren und ein neuer Trommelwirbel erklang. Gleich darauf wurden die grauen Banner gehisst und kurz gesenkt.
    Drei kurze Fanfarenstöße übertönten die Rufe und Schreie der Verletzten und das Zischen der Feuerkugeln. Der Wimpel wurde dreimal gehoben und gesenkt.
    »Das ist das Signal zum Rückzug«, rief Fesek.
    »Aber wir haben noch Raketen«, protestierte Firbek.
    Justen deutete auf die wenigen noch lebenden blau gekleideten Kämpfer. »Zerlana hat nicht mehr viele Soldaten. Und jetzt lassen sie die Eiserne Garde angreifen.«
    Firbek richtete sich für einen Augenblick auf, dann ließ er die Hände sinken.
    Justen packte den Arm des Marineinfanteristen und riss ihn zu Boden.
    »Dummer Hund …«
    Auf die Feuerkugel, die über ihre Köpfe hinweg flog, folgte beinahe ein Dutzend Pfeile.
    »Jetzt sind wir das Ziel.«
    »Dann lass uns verschwinden.«
    Justen duckte sich hinter den Raketenwerfer und zog die Verankerungen aus dem Boden, während Fesek und Firbek die verbliebenen anderthalb Dutzend Raketen in Leinensäcke packten und zum wartenden Maultier

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