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Krieg der Seelen: Roman (German Edition)

Krieg der Seelen: Roman (German Edition)

Titel: Krieg der Seelen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain Banks
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sein Kopf und eine Hand, zu einer Waffe geformt, waren zu sehen. Die Waffe zeigte auf Jasken, der seine Okulinsen vor die Augen gesenkt hatte, eine übertrieben schurkenhaft-finstere Miene schnitt, den Zeigefinger auf das Kind richtete und sorgfältig zielte. Dann bewegte er die Hand plötzlich wie bei einem Rückschlag. » Urk!«, machte das Kind und verschwand; mit einem dumpfen Pochen fiel es auf die Couch. Veppers wusste, dass Huen ein Kind hatte, aber er hatte nicht damit gerechnet, es hier anzutreffen.
    » Die Borte wurde in der Asche eines meiner Mitarbeiter gefunden«, wandte sich Veppers an Huen. Er stützte die Hände auf den Schreibtisch, die Arme weit auseinander, und beugte sich zur Botschafterin vor. » Und meine sehr guten Techniker haben festgestellt, dass sie von Ihnen kommt, und deshalb lautet meine nächste Frage: Was zum Teufel fällt der Kultur ein, illegale Spionagegeräte in die Köpfe meiner Leute zu setzen? Es ist Ihnen nicht gestattet, uns auszuspionieren, erinnern Sie sich?«
    » Ich habe keine blasse Ahnung, wie die Borte dorthin kam«, sagte Huen und reichte die Borte dem Greiffeld der Drohne, die es bis zum Maximum ausdehnte. Die Reste der neuralen Borte gewannen die ungefähre Form eines Gehirns. Veppers sah es und fand den Anblick beunruhigend. Er schlug mit der flachen Hand auf Huens Schreibtisch.
    » Was zum Teufel gibt Ihnen das Recht, so etwas zu tun?« Er deutete auf die Borte, die im Greiffeld der Drohne leuchtete. » Ich könnte dies vor Gericht bringen. Es ist eine Verletzung unserer Rechte und der Gegenseitigen Kontaktvereinbarung, die wir in gutem Glauben unterschrieben haben, als ihr kommunistischen Mistkerle bei uns aufgekreuzt seid.«
    » Wer hatte die Borte im Kopf?«, fragte Huen. Sie lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück, faltete die Hände hinterm Kopf und legte einen schuhlosen Fuß über das Knie des anderen Beins. » Was ist mit der betreffenden Person passiert?«
    » Weichen Sie nicht aus!« Veppers schlug erneut auf den Schreibtisch.
    Huen zuckte die Schultern. » Na schön. Nichts Spezielles gibt uns– wer auch immer in diesem Zusammenhang mit › uns‹ gemeint sein mag– das Recht, so etwas zu tun.« Sie runzelte die Stirn. » In wessen Kopf befand sich die Borte?«
    Von der Drohne kam ein Geräusch, das nach einem Räuspern klang. » Wer auch immer die Person gewesen sein mag, sie starb in einem Feuer oder wurde eingeäschert«, sagte sie. » Wahrscheinlich Letzteres. Hochtemperaturverbrennung, vermutlich nur wenige Verunreinigungen. Schwer zu sagen: Diese Reste sind gesäubert und untersucht worden. Zuerst auf recht primitive Art und Weise, und dann etwas weniger plump.« Die Maschine drehte sich in der Luft und schien den Blick auf Veppers zu richten. » Von Mr. Veppers’ Technikern und anschließend von unseren jhlupianischen Freunden, nehme ich an.« Die vage Dunstwolke um die Maschine gewann einen rosaroten Ton. Veppers achtete nicht auf sie.
    » Versuchen Sie nicht, sich herauszuwinden«, sagte er und richtete den Zeigefinger auf Huen. ( » Ki-tschao!«, ertönte eine leise Stimme auf der anderen Seite des Raums.) » Wen interessiert, wer › uns‹ ist? › Uns‹ bedeutet Sie. › Uns‹ ist die Kultur. Dies Ding stammt von Ihnen; also sind Sie verantwortlich. Versuchen Sie nicht, es zu leugnen.«
    » Da ist etwas dran«, sagte die Drohne. » Dies ist unsere Technik– ziemliche, äh, High tech–, wenn Sie verstehen, was ich meine. Die Borte beziehungsweise ihre Saat wurde von jemandem in den Kopf der betreffenden Person gesetzt, von dem man sagen könnte, dass er zur Kultur gehört.«
    Veppers bedachte die Maschine mit einem finsteren Blick. » Verpiss dich«, zischte er.
    Die Drohne blieb unbeeindruckt. » Ich habe Ihnen zugestimmt, Mr. Veppers.«
    » Ich brauche die Zustimmung dieses Dings nicht«, wandte sich Veppers an Huen. » Ich will wissen, was Sie in Hinsicht auf diesen Verstoß gegen die Bestimmungen, die Ihren Aufenthalt auf diesem Planeten ermöglichen, zu unternehmen gedenken.«
    Huen lächelte. » Überlassen Sie mir die Reste der Borte. Ich werde sehen, was ich tun kann.«
    » Das reicht mir nicht. Und ich nehme dieses Ding mit«, sagte Veppers und zeigte auf die Borte. » Ich möchte nicht, dass es durch › Zufall‹ verschwindet.« Er zögerte, bevor er die Borte aus dem Greiffeld der Maschine zog. Es fühlte sich seltsam an, als steckte er die Hand in warmen, klebrigen Schaum.
    » Im Ernst«, sagte Huen. » In wessen Kopf befand

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