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Krieg der Seelen: Roman (German Edition)

Krieg der Seelen: Roman (German Edition)

Titel: Krieg der Seelen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain Banks
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Scheibe.
    Die Erstkontakt-Einrichtung erwies sich als grauer, abgeflachter Torus, zehn Kilometer lang und einen breit, die Seiten voller Signallichter, an den Außenflächen Andockgruben und -gerüste. Offenbar waren nur sechs von fünfundzwanzig Docking-Ports in Betrieb, was aber immer noch zweimal so viel war wie bei Veppers’ früheren Besuchen.
    Er saß in einem recht geschmacklosen, übertrieben ausgestatteten Salon des GFKF -Schiffs, ausgestreckt in einem Sessel, und ließ sich von zwei kichernden nackten Frauen, die wie ein halbherziger Kompromiss zwischen Sichultianern und GFKF ianern aussahen, die Fußnägel schneiden. Man hatte ihm die Namen der beiden Schönen genannt, aber nach dem dritten Kichern hatte er das Interesse an ihnen verloren.
    Er nippte an einem Longdrink, der ebenso reichlich verziert war wie der Salon und sogar kleine, angeblich essbare Fische enthielt. Bettlescroy-Bisspe-Blispin III saß in einem kleineren, ansonsten aber ebenso beschaffenen Lehnsessel. Ein annähernd runder Servierroboter schwebte neben dem kleinen Geschöpf und kämmte ihm mit einem matt glühenden Kraftfeld sanft die Kopfschuppen.
    » Wir melden uns nur an«, erklärte Bettlescroy und deutete mit einer eleganten Hand auf die Darstellung vor ihnen, die ihr Blickfeld füllte. » Dies nennt man die Erstkontakt-Einrichtung der Tsungarialischen Scheibe, aber wir sprechen für gewöhnlich von der Rezeption.«
    » Ich komme nicht zum ersten Mal hierher«, sagte Veppers. Er zog die Worte ein wenig in die Länge, bezweifelte jedoch, dass Bettlescroy verstand, was er damit andeuten wollte. » Mir gehören sechsundneunzig dieser Fabriken, Bettlescroy, und ein guter Vermieter sieht immer wieder nach dem Rechten.«
    » Natürlich, natürlich«, erwiderte das kleine Wesen und nickte klug.
    Veppers deutete auf den Schirm, der die langsam rotierende Station zeigte. » Ist das nicht ein Kultur-Schiff? Das dort, das gerade in Sicht gerät?«
    » In der Tat. Gut bemerkt. Es ist die Hylozoist, ein Schneller Vorposten und Begrenzte Angriffseinheit, die früher zur Killer-Klasse gehörte, ein Schiff der Restoria-Abteilung der Kultur. Seit etwa einem Jahr befindet es sich hier und unterstützt die Restoria-Mission in der Scheibe.«
    » Könnte es nicht auf die Idee kommen, uns zu überprüfen, wenn wir uns › anmelden‹, wie Sie es nennen?«
    » Das wäre unhöflich«, erwiderte Bettlescroy mit einem reizenden kleinen Lächeln. » Jedenfalls, seien Sie versichert, dass die Kurier der Wahrheit zu unseren besten Schiffen zählt und jedem Versuch eines Schiffes wie der Hylozoist widerstehen kann, ohne unsere ausdrückliche Erlaubnis und aktive Kooperation invasive Überprüfungen vorzunehmen. Wir sind schwerer bewaffnet und schneller als die Hylozoist. Sie und das, was sie in naher Zukunft unternehmen könnte, stellen keine Gefahr für uns dar. Unsere Pläne und Simulationen haben sie und alle möglichen Aktivitäten ihrerseits in Betracht gezogen und berücksichtigt. Und, ohne zu viel zu verraten…« Bettlescroys blasse Gesichtshaut verfärbte sich ein wenig, und eine kleine Hand kam in einer Geste der Bescheidenheit nach oben. » Ich glaube, es ist kein Geheimnis, dass die Kurier der Wahrheit nicht allein hier ist, in oder nahe der Scheibe. Sie ist schlicht das nominelle Flaggschiff unserer hiesigen Flotte und nicht einmal das militärisch schlagkräftigste unserer einsatzbereiten Schiffe.«
    » Sind weitere Raumschiffe der Kultur in der Nähe?«, fragte Veppers und beobachtete den Schnellen Vorposten argwöhnisch, als er sich langsam vor ihnen bewegte und in eine Andockgrube der Erstkontakt-Einrichtung glitt.
    » Nein«, sagte Bettlescroy.
    Veppers sah ihn an. » Sind Sie sicher?«
    Das kleine Geschöpf schenkte ihm ein glückseliges Lächeln. » Wir sind sicher.« Es vollführte eine anmutige, graziöse Geste mit den Händen. » Na bitte. Wir sind registriert und angemeldet. Wir haben der Höflichkeit Genüge geleistet und können nun unseren Geschäften nachgehen.«
    » Ich nehme an, ich bin nicht erwähnt worden, oder?«, fragte Veppers.
    » Natürlich nicht. Angeblich sind wir hier, um unsere Überwachungsvorrichtungen in der großen Scheibe zu kontrollieren. Wir können jeden beliebigen Ort aufsuchen.«
    » Praktisch.« Veppers nickte.
    » Schiff«, sagte Bettlescroy, » du kannst den Flug zum Ziel fortsetzen.«
    Das Bild auf dem Schirm flackerte kurz. Die Raumstation wich plötzlich dem Gasriesen Razhir, der einen großen Teil des

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