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Krieg der Seelen: Roman (German Edition)

Krieg der Seelen: Roman (German Edition)

Titel: Krieg der Seelen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain Banks
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genau zu erkennen; und sie wies kaum Ähnlichkeit mit dem Rumpf eines Schiffes auf. Das Netzwerk aus silbrigen Filamenten wölbte sich wie eine größer werdende Linse aus Drähten und machte dem wachsenden Ellipsoid in seiner Mitte Platz. Die ganze Zeit über kam Materie von den externen Aggregaten und Öffnungen in den Wänden der Fabrik, ein Regen aus großen und kleinen Brocken, die ständig Form und Beschaffenheit veränderten.
    Zwei Minuten nach Produktionsbeginn waren die Filamente fast ganz bis zu den Innenwänden zurückgewichen, zusammen mit den vielen Maschinen, die ihre Aktivität einstellten. Von den externen Aggregaten und aus den Löchern und düsenartigen Öffnungen in den Wänden kamen keine Materiepakete mehr.
    In der Mitte der Fabrik schwebte jetzt ein Schiff.
    Es war noch immer annähernd ellipsoid, etwa sechshundert Meter lang, zweihundert breit und hundert hoch. Die Außenhülle schimmerte im Licht und schien sich nicht entscheiden zu können, ob sie pechschwarz oder silbrig sein sollte. Zahlreiche unterschiedlich große runde schwarze Blasen waren über den Rumpf verteilt, hinzu kamen flache, perfekt elliptische Krater.
    » Ta- ra!«, sagte Bettlescroy mit einem leisen Kichern. Dann sah er Veppers an, und wieder veränderte sich die Farbe seiner Gesichtshaut. » Ein Kriegsschiff.«
    » Wie schnell kann es sein?«
    » Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei zwei Komma vier Kilolicht.«
    » Und es ist voll funktionsfähig?«, fragte Veppers skeptisch.
    » Ja«, bestätigte Bettlescroy. » Es wäre natürlich kein ebenbürtiger Gegner für das Schiff, das wir für Sie gebaut haben, aber es enthält ein in Echtzeit gewachsenes KI -Substrat von mittlerem Niveau, das bereits alle internen Funktionen steuert, Vollspektrum-Sensorsysteme für Strahlung und Strang, einen Fusionsreaktor zur Herstellung von Antimaterie für den präfunktionalen Warpantrieb und zahlreiche Waffensysteme, unter anderem Raketen mit thermonuklearen Sprengköpfen und thermonukleare Plasmageneratoren. Für die Aktivierung genügt der Transfer der betreffenden Funktionsstart-Protokolle in die Prozessorsubstrate. Eine einfache Aufgabe, die höchstens einige Minuten in Anspruch nimmt. Anschließend wäre das Schiff voll raumtüchtig und kampfbereit, obwohl einige zusätzliche Tage für die Herstellung von genug Antimaterie Kapazität und Einsatzpotenzial erheblich erhöhen würden. Wenn Sie es mit zuvor produzierter AM für Triebwerk und Raketen ausstatten, wird es noch schneller voll einsatzbereit.«
    » Wie lange dauert der Bau des Schiffes?«, fragte Veppers.
    » Für ein Schiff dieser Größe nimmt die Konstruktion bis zu dem hier gezeigten Stadium zwischen neun und fünfzehn Tagen in Anspruch. Es hängt von den genauen Spezifikationen ab. Und genug Rohmaterial natürlich vorausgesetzt.«
    » Dies sind nur die Oberflächenschichten der Fabrikaria, nicht wahr?«, fragte Veppers. Auch diesmal gab er seine Gefühle nicht zu erkennen; er hatte nicht gewusst, dass die Produktionsmodule ein voll funktionsfähiges Schiff in so kurzer Zeit herstellen konnten, noch dazu ein Kriegs schiff. Die der Veprine Corporation zur Verfügung stehenden Fabrikaria unterlagen Beschränkungen, deren Umfang ihm bisher nicht klar gewesen war. Natürlich hatte er danach gefragt, aber immer nur ausweichende Antworten bekommen.
    Auch die Fabrikaria der Veprine Corporation konnten innerhalb weniger Tage ein Schiff produzieren, wenn auch ein viel kleineres und einfacheres, aber es musste dann noch ausgerüstet werden, und genau da lag das Problem. Selbst wenn man den betreffenden Prozessorsubstraten keine Beachtung schenkte, die ohnehin von Tochtergesellschaften bezogen wurden: Die Herstellung von Sensor-, Energie- und Triebwerkskomponenten war sehr zeitaufwändig, ganz zu schweigen von den vielen anderen hochkomplexen Subsystemen, die ein raumtüchtiges Schiff benötigte. Die Produktion der entsprechenden Teile dauerte Monate, und noch einmal so viel Zeit war für den Einbau und die Integration der Systeme nötig. Die Vorstellung, dass dies alles in ein oder zwei Wochen geschehen konnte, erschien Veppers fast absurd.
    » Die Außenflächen der Fabrikaria liefern seit jeher die halb verarbeiteten Rohmaterialien«, sagte Bettlescroy. » Für langfristigere sequentielle Produktionen werden Shuttle-Schlepper eingesetzt, die echtes Rohmaterial aus anderen Bereichen des Sonnensystems herbeischaffen, was in diesem Fall kein Problem wäre. Uns geht es nicht um einen

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