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Krieg der Seelen: Roman (German Edition)

Krieg der Seelen: Roman (German Edition)

Titel: Krieg der Seelen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain Banks
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aber auf eine unauffällige Art; sie erreichen kaum Aufmerksamkeit. Und das… Programm, wenn man ein solches Maß an Organisation nahelegen will, ist so beschaffen, dass es nirgends Bestätigung gibt.«
    » Es handelt sich also um etwas Inoffizielles?«, fragte Yime.
    Vom Schiff kam ein Geräusch, das nach einem Seufzen klang. » Es gibt keine mir bekannte Kontakt-Abteilung, die sich mit solchen Angelegenheiten befasst.«
    Yime schürzte die Lippen. Sie wusste, wann ein Schiff praktisch sagte: Belassen wir es dabei, in Ordnung?
    Es gab noch eine andere Sache, die in Betracht gezogen werden musste.
    » Die Meine Wenigkeit, ich zähle könnte sich also an Bord der ASS Totale Innere Reflexion befinden, die sich zurückgezogen hat und vielleicht zu den Vergessenen gehört.«
    » Ja.«
    » Und die Meine Wenigkeit, ich zähle hat eine Aufzeichnung von Ms. Y’breqs Bewusstsein.«
    » Vermutlich die Aufzeichnung«, sagte die Bodhisattva. » Von einem anderen Individuum, dem das Interesse des Schiffes galt, wissen wir, dass die angefertigten › Bilder‹ allein für die Sammlung des Schiffes bestimmt waren und nie anderen zugänglich gemacht oder gar kopiert werden sollten. Daran scheint sich das Schiff gehalten zu haben.«
    » Sie glauben also… was? Dass Y’breq versuchen wird, an die Aufzeichnung zu gelangen, obwohl sie zehn Jahre alt ist?«
    » Das wird durchaus für möglich gehalten.«
    » Und Quietus weiß, wo die Meine Wenigkeit, ich zähle und Totale Innere Reflexion sich aufhalten?«
    » Wir glauben, eine ungefähre Vorstellung davon zu haben. Was noch wichtiger ist: Wir haben gelegentlichen Kontakt mit einem Repräsentanten der Totale Innere Reflexion.«
    » Ach, haben wir das?«
    » Wir glauben weiterhin, dass die Totale Innere Reflexion selbst unter den Vergessenen ein recht ungewöhnliches Schiff ist, da sie eine kleine Population an Menschen und Drohnen an Bord hat, die sich eine strengere Form von Abgeschiedenheit als bei einem normalen Rückzug wünschen. Normalerweise dauert ein solcher Rückzug einige Jahrzehnte, aber angesichts einer ständigen Fluktuation bei beiden Bevölkerungsgruppen sind Gelegenheiten erforderlich, das Allgemeine Systemschiff zu verlassen oder es zu erreichen. Zu diesem Zweck gibt es drei Rendezvouspunkte, die mehr oder weniger regelmäßig angeflogen werden. Das nächste Treffen dieser Art findet in achtzehn Tagen an einem Ort namens Semsarin-Büschel statt. Ms. Y’breq sollte ihn rechtzeitig erreichen können, und Sie ebenfalls, Ms. Nsokyi.«
    » Weiß sie von dem Rendezvous?«
    » Wir glauben schon.«
    » Ist sie in jene Richtung unterwegs?«
    » Wir glauben auch das.«
    » Hm.« Yime runzelte die Stirn.
    » So sieht die allgemeine Situation aus, Ms. Nsokyi. Natürlich erhalten Sie bald weitere Informationen.«
    » Natürlich.«
    » Darf ich davon ausgehen, dass Sie zu dieser Mission bereit sind?«
    » Ja«, sagte Yime. » Haben wir uns bereits auf den Weg gemacht?«
    Das Bild des alten Kriegsschiffs der Hooligan-Klasse verschwand, und die Sterne kehrten zurück. Bei einigen von ihnen spiegelte sich das Licht am schwarzen Körper weiter oben wider; andere leuchteten durch das nach nichts aussehende, harte feste Etwas unter Yimes Füßen. Die Sterne bewegten sich jetzt.
    » Ja, das haben wir«, sagte die Bodhisattva.
    Lededje wurde dem Avatar des BU -Schiffes Aus dem Rahmen normaler moralischer Restriktionen fallend vorgestellt. Vorstellungsort war eine Kriegsbar, in der das Licht von Schirmen, Holos und breiten Vorhängen aus amphoterem Blei kam, die aus Schlitzen in den Decken an den Wänden herabreichten.
    Das ständige gelbe und orangefarbene Flackern der Reaktion gab der Beleuchtung die unstete Qualität von Feuerschein und schuf eine fast schwüle Wärme. Ein seltsam bitterer Geruch hing in der Luft.
    » Das Element Blei, sehr fein gemahlen, wird einfach in die Luft gestreut«, hatte Jolicci beim Betreten der Bar gesagt, als Lededje nach dem seltsamen Anblick fragte.
    Es war auch nicht leicht gewesen, in die Bar zu gelangen. Sie befand sich in einem stummeligen, alten und recht mitgenommen wirkenden Schiff der Interstellar-Klasse in einem Kleinhangar des ASS , und jenes Schiff hatte– während sie in der dunklen, widerhallenden Höhle des Hangars standen– darauf hingewiesen, dass es sich um einen privaten Club handelte, der nicht der Jurisdiktion des Allgemeinen Systemschiffs unterlag und keineswegs verpflichtet war, Personen Einlass zu gewähren, die seine Gäste

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