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Krieg der Seelen: Roman (German Edition)

Krieg der Seelen: Roman (German Edition)

Titel: Krieg der Seelen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain Banks
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Erleuchtung sei in den Schatten zu finden?«
    » Weder noch«, sagte Lededje. » Ich bin mehr eine Art gefährlicher Alien.« Sie hatte gehofft, dass Demeisen dies amüsant fand, aber niemand am Tisch schien die Worte für lustig zu halten. Vielleicht war ihr Marain nicht so fehlerlos, wie sie gedacht hatte.
    Demeisen wandte sich an Jolicci. » Wie ich hörte, ist die junge Dame auf der Suche nach einer Passage.«
    » Das stimmt«, bestätigte Jolicci.
    Demeisen winkte mit beiden Händen, und vom goldenen Stab in der einen Hand stiegen Rauchkringel auf. » Nun, Jolicci, ich muss sagen, dass ich erstaunt bin. Was in aller Welt hat Sie auf die Idee gebracht, ich hätte mich in ein Taxi verwandelt? Bitte erklären Sie mir das. Ich bin sehr neugierig.«
    Jolicci lächelte nur. » Ich glaube, es steckt etwas mehr hinter dieser Angelegenheit.« Er sah Lededje an. » Ms. Y’breq. Sie haben das Wort.«
    Ihr Blick ging zu Demeisen. » Ich muss heimkehren, Sir.«
    Demeisen sah Jolicci an. » Es klingt noch immer sehr nach Taxidiensten.« Er wandte sich wieder Lededje zu. » Bitte fahren Sie fort, Ms. Y’breq. Ich bin gespannt, wann dies Fluchtgeschwindigkeit erreicht und dem Gravitationsfeld des Banalen entkommt.«
    » Ich habe vor, einen Mann zu töten.«
    » Das ist schon etwas ungewöhnlicher. Aber auch in diesem Fall sollte ein Taxi genügen, es sei denn, der betreffende Herr kann nur mithilfe eines Kriegsschiffs erledigt werden. Noch dazu von einem der modernsten Kriegsschiffe der Kultur, wenn ich so unbescheiden sein darf. Aus irgendeinem Grund fällt mir dabei das Wort › overkill‹ ein.« Er schenkte Lededje ein eisiges Lächeln. » Sie schneiden an dieser Stelle nicht so gut ab, wie Sie vielleicht dachten.«
    » Man hat mir mitgeteilt, dass ich mich von einer Nörgeldrohne begleiten lassen muss.«
    » Sie haben also dummerweise erkennen lassen, dass Sie beabsichtigen, diesen Mann zu töten.«
    Demeisen runzelte die Stirn. » Meine Güte. Darf ich darauf hinweisen, dass dies nichts Gutes verheißt für den Fall, dass Ihre Mordpläne mehr als nur das absolute Minimum an List, Heimlichkeit und, wenn ich so sagen darf, Intelligenz erfordern? Mein ausgesprochen hohes empathisches Potenzial bleibt vollkommen unterfordert.« Er wandte sich wieder an Jolicci. » Sind Sie jetzt fertig damit, sich hier zu demütigen, oder erwarten Sie von mir, dass ich…«
    » Die Person, die ich töten will, ist der reichste und mächtigste Mann meiner Zivilisation«, sagte Lededje. Selbst sie hörte den Unterton von Verzweiflung in ihrer Stimme.
    Demeisen sah sie an, und über einem Auge neigte sich einer der beiden Höcker nach oben. » Welcher Zivilisation?«
    » Des Enablement«, sagte Lededje.
    » Sie meint das Sichultianische Enablement«, fügte Jolicci hinzu.
    Demeisen schnaubte und richtete den Blick wieder auf Lededje. » Auch in diesem Fall sagen Sie nicht so viel, wie Sie glauben.«
    » Er hat mich getötet.« Lededje versuchte, ihre Stimme unter Kontrolle zu halten. » Mit seinen eigenen Händen hat er mich ermordet. Wir haben keine Technik, mit der sich Seelen aufzeichnen lassen, und ich wurde nur deshalb gerettet, weil ein Kultur-Schiff namens Meine Wenigkeit, ich zähle vor zehn Jahren eine neurale Borte in meinen Kopf pflanzte. Ich bin erst heute erneuert worden.«
    Demeisen seufzte. » Alles sehr melodramatisch. Ihre Rache könnte irgendwann, hoffentlich eines fernen Tages, eine mittelmäßige Schirmpräsentation inspirieren. Ich freue mich schon darauf, sie zu versäumen.« Er lächelte erneut sein kaltes Lächeln. » Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen würden…« Er nickte den beiden jungen Männern zu, die ihre Plätze zugunsten von Lededje und Jolicci aufgegeben hatten. Sie standen in der Nähe und schienen zu triumphieren.
    Jolicci seufzte. » Es tut mir leid, dass ich Ihre Zeit vergeudet habe«, sagte er und stand auf.
    » Hoffentlich kann ich dafür sorgen, dass Sie es noch mehr bereuen«, kommentierte Demeisen mit einem unaufrichtigen Lächeln.
    » Meine Worte galten Ms. Y’breq.«
    » Meine nicht«, sagte Demeisen und erhob sich zusammen mit Lededje. Er wandte sich ihr zu, setzte den goldenen Rauchstab an die Lippen und nahm einen tiefen Zug. » Viel Glück bei der Suche nach einem Transportmittel«, sagte er und atmete aus.
    Er lächelte etwas offener und zerdrückte den Rauchstab mit dem glühenden Ende auf der Innenfläche der anderen Hand. Ein deutlich hörbares Zischen ertönte. Wieder schien der

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