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Krieg der Wächter - Green, S: Krieg der Wächter - Daemons Are forever

Titel: Krieg der Wächter - Green, S: Krieg der Wächter - Daemons Are forever Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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von einer kleinen Armee umgeben, die uns hatte töten wollen. Ivor hatten sie schon verletzt. Unter solchen Umständen übernimmt einfach das Familientraining. Ich tat, was ich tun musste. Ich stach Menschen nieder und rannte sie über den Haufen und die ganze Zeit tat ich mein Bestes, um nichts zu fühlen. Gar nichts. Ich musste vielleicht töten, aber ich hatte mich noch nie dazu bringen können, das auch zu mögen.
    Giles dagegen mochte es. Er grinste die ganze Zeit fröhlich und lachte manchmal sogar laut, wenn ihm ein besonders erfolgreicher oder anmutiger Angriff gelungen war. Giles war ein Krieger und tat, wozu er geboren war. Das war es ja auch, weswegen ich hierher gekommen war.
    Die Bewaffneten begannen schließlich, sich zu ihren Strahlenwaffen zurückzuziehen. Aber die gleißenden Blitze prallten harmlos an meiner Rüstung ab und schalteten mit Querschlägern ihre eigenen Leute aus. Keiner von ihnen konnte Giles treffen. Er tanzte und drehte sich im Zentrum der Angreifenden, schlug mit tödlicher Grazie zu, und manchmal fing er sich einen Strahl auf seinen Energieschild ein, den er auf dem Arm montiert hatte. Ich hatte noch nie einen Kämpfer wie ihn gesehen. Und zum Schluss - gaben die letzten Bewaffneten schließlich auf und rannten weg, statt sich uns zu stellen. Sie flohen in ein Dutzend verschiedenen Richtungen über die vereiste Ebene und wir ließen sie davonkommen. Giles senkte ruhig sein Schwert und ich ließ meine Klingen wieder in den silbernen Händen verschwinden. Wir standen nebeneinander und atmeten beide hart vor Anstrengung. Giles schüttelte schwere Blutstropfen von seiner Schwertspitze. Sein Brustharnisch war mit Blut bespritzt, aber es war nicht seins. Auf meiner Rüstung war keines zu sehen, aber das lag nur daran, dass es auf der seltsamen Materie nicht hielt. Giles nickte mich heiter an. Er war schon wieder zu Atem gekommen.
    »Also, war das gut für dich? Lach mal, Edwin, der Feind ist tot und wir sind am Leben. Es gibt kein besseres Gefühl in der Welt. Du hast das Zeug zu einem Krieger, Edwin Drood. Ein wenig langsam und vorsichtig, aber effizient genug, um zu bestehen.«
    »Wenn du mir dann zum Zeitzug folgen würdest«, sagte ich ein wenig außer Atem. »Ich glaube, es ist an der Zeit, dass wir hier abhauen.«
    »Klingt gut«, sagte Giles. »Ich könnte eine Pause brauchen.«
    Wir gingen hinüber zu Ivor, der immer noch von Mollys Schutzschild umgeben war. Die Gleiter flogen immer wieder über ihn hinweg, Energiestrahlen fuhren hinab und um die Lok herum. Keiner von ihnen schien hindurchzukommen. Aber der Schnee um die Lokomotive herum war jetzt verschwunden und war bis auf den Felsen darunter verdampft.
    »Je früher wir hier rauskommen, desto besser«, sagte Giles beiläufig. »Der Kaiser wird Verstärkung hersenden, sobald er davon erfährt, dass ich noch am Leben bin. Er wird eine Armee schicken, wenn es das ist, was mich tötet.«
    »Hattest du nicht gesagt, dass du dem Kaiser dienst?«
    »Das habe ich. Aber ich bin im Moment bei Hof in Ungnade gefallen. Das ist kompliziert.«
    »Irgendwie war mir klar, dass es das ist. Ist vielleicht eine Frau darin verwickelt?«
    »Ja, woher weißt du das?«
    Ich musste lächeln. »In sowas ist immer eine Frau verwickelt.«
    Als wir dicht genug am Zeitzug waren, dass Molly uns sehen konnte, lenkte sie die Gleiter mit projizierten Illusionszaubern ab. Um uns herum erschienen ein Dutzend Ivors und jeder war scheinbar mit einem Schutzschild ausgestattet. Aber die Gleiter verfügten wohl über eine Art Sensoren, denn sie wurden nicht einen Augenblick irregeführt. Sie schossen weiter auf den Schutzschild ein, der den echten Ivor umgab. Auf einmal erschienen ungefähr ein Dutzend gelber Drachen über uns, die sich ganz furchtbar mit dem knatschrosa Himmel bissen. Sie stürzten sich auf die Gleiter, die reflexartig auf sie schossen. Energieblitze flammten über den Illusionen auf und schalteten tatsächlich ein paar der anderen Gleiter aus. Es gab ein paar Explosionen und zerstörte Luftschiffe fielen wie brennende Vögel aus dem Himmel.
    Mittlerweile hatten Giles und ich den Zeitzug erreicht und Molly öffnete eine Tür im Schutzschild, gerade so kurz, dass wir hindurchschlüpfen konnten. Ich rüstete ab und hielt inne, bevor ich die Leiter zum Führerhaus hinaufkletterte. Der eine Energiestrahl, der durch den Schutzschild geschlagen war, hatte der Länge nach eine tiefe Furche in Ivors schwarze Stahlflanke gegraben und Massen von Dampf oder

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