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Krieg der Wächter - Green, S: Krieg der Wächter - Daemons Are forever

Titel: Krieg der Wächter - Green, S: Krieg der Wächter - Daemons Are forever Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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ging hindurch. Er glitt über Ivors schwarze Stahlflanke und er kreischte schrill durch seinen Schornstein.
    Ich wandte ihm wieder den Rücken zu. Es gab nichts, was ich tun konnte. Entweder würde Molly einen Weg finden, ihren Schild zu verstärken, oder sie würde es nicht. Ich vertraute ihr, dass sie das konnte, also tat ich auch meinen Teil. Ich musste zu Giles und ihn sicher zur Maschine bringen. Ich lief schneller, die silbernen Arme pumpten an meiner Seite und bewegten sich jetzt so schnell, dass ich nicht einmal mehr den Schnee als Hindernis empfand, durch den ich mich kämpfte. Weiter vorn war Giles plötzlich stehen geblieben. Eine ganze Gruppe seiner bewaffneten Feinde hatte sich zwischen ihn und den Zeitzug manövriert. Und mehr und mehr kamen aus allen Richtungen hinzu. Es schienen Hunderte von ihnen zu sein, die triumphierend mit hohen und dünnen Stimmen durch die bitterkalte Luft schrien. Giles sah sich um, ruhig und gemessen. Dann zog er sein langes Schwert. Er war jetzt umzingelt, von einer ganzen Armee, die ihn offensichtlich tot sehen wollte, aber ich konnte nicht die geringste Spur von Besorgnis auf seinem Gesicht sehen.
    Nur etwas, das auch zufriedene Erwartung hätte sein können.
    Ich kämpfte mich nach vorn und durch den schwächsten Teil des Kreises und schickte dabei Bewaffnete durch die Luft. Schließlich hielt ich krachend neben Giles an und er sah neugierig zu mir hin, sein Schwert bereit.
    »Hi«, sagte ich. »Edwin Drood, mal wieder zu deinen Diensten. Ich sagte ja, ich komme wieder.«
    »Ja«, erwiderte Giles. »Aber das war vor zwei Tagen und drei Nächten. Ich bin meinen Feinden seither ausgewichen, und habe darauf gewartet, dass du auftauchst.«
    »Ja, na ja, tut mir leid«, sagte ich. »Ich hatte zu tun, du weißt, wie das ist. Und Zeitreisen sind nicht gerade eine exakte Wissenschaft.«
    »Das wissen wir«, sagte Giles. »Deshalb sind sie ja auch verboten.« Er betrachtete meine Rüstung. »Nettes Outfit. Wie kommt man da raus, mit einem Dosenöffner?«
    »Zeig ich dir später. Deine Kutsche wartet, sollen wir?«
    Giles sah sich um. »Diese Gentlemen haben da andere Vorstellungen.«
    »Ach was, zur Hölle mit denen.«
    Giles grinste. »Genau das denke ich auch.«
    Die Bewaffneten hatten schließlich die Nase voll davon, uns reden zu hören und drangen jetzt von allen Seiten auf uns ein. Es waren ganze Haufen von ihnen, aber seltsamerweise hielten sie jetzt Schwerter und Äxte anstelle ihrer Energiewaffen. Das würde Giles mir später erklären müssen. Immerhin waren das diesmal Männer in Rüstungen und keine Cyborgs. Also würden sie wohl tot bleiben, wenn man sie umbrachte. Ich ließ aus meinen gerüsteten Händen lange, silberne Klingen wachsen und Giles und ich stürzten uns auf sie.
    Es waren bestimmt über hundert; alle schwer bewaffnet und sie kamen von allen Seiten auf einmal. Sie hatten keine Chance. Ihre Schwerter und Schlachtäxte glitten harmlos von meiner Rüstung ab und meine Klingen aus seltsamer Materie schnitten leicht durch jeden Schutz, den sie aufbieten konnten. Ich hackte mit unmenschlicher Geschwindigkeit und Stärke um mich herum. Blut spritzte durch die eisige Luft und dampfte in den Momenten, bevor es den Schnee traf. Männer fielen kreischend und sterbend überall um mich herum. Ich trat sie beiseite, um an meine nächsten Opfer zu kommen. Giles trat und wirbelte herum und schlitzte mit einer Geschwindigkeit, die fast an meine herankam. Seine lange Klinge blitzte in der Luft, während er Männer mit beinahe klinischer Präzision niedermähte. Keiner schaffte es, sich ihm zu nähern. Wir kämpften Rücken an Rücken, manchmal auch Seite an Seite und wir waren nicht zu stoppen. Die Toten stapelten sich um uns herum auf dem aufgewühlten Schnee, der sich vor Blut und Innereien bald dunkelrot färbte. Kreischen und erschrockene Schreie erfüllten die Luft; doch das waren ihre, nicht unsere.
    Trotz ihrer Überzahl war es kein Kampf. Es war ein Abschlachten.
    Eigentlich töte ich auf meinen Missionen nicht. In der Regel muss ich das nicht. Die Rüstung verleiht mir eigentlich alle Macht, die ich brauche. Ich habe mich selbst immer als Agent gesehen, nicht als Killer. Das letzte Mal, dass ich hatte kämpfen und töten müssen, war auf der Nazca-Ebene gewesen. Dort hatte ich nicht gezögert, weil die Drohnen der Abscheulichen nicht mehr menschlich gewesen waren. Sie zu töten war das Gleiche, als träte man auf Insekten. Das hier war anders. Giles und ich waren

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