Krieg im Himmel

Titel: Krieg im Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith

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unserer Gesellschaft schon genug Scheiße erlebt hatte, um zu wissen, was als Nächstes kommen musste. Der Entschluss, uns zu töten, stand Trace ins Gesicht geschrieben. Ich fragte mich, wie Mudge sich vorstellte, heil aus dieser Sache herauszukommen.
    Es wurde schwarz. Dann flackerte die Beleuchtung so schnell wie ein Stroboskop. Mein Helligkeitskompensator reagierte, und ich sah den überraschten Ausdruck in Traces Gesicht. Zum Glück war er so überrascht, dass er nicht den Befehl gab, uns per Laser töten zu lassen.
    Und dann schrie Gott.

9. Kapitel
    DER BELT
    Trace hatte seinen Schock überwunden, und nun zeigte sein Gesicht Wut. Er wusste nicht, was wirklich geschah, aber ihm war klar, dass wir dafür verantwortlich waren.
    Morag brach ohnmächtig auf dem weichen Teppich zusammen, und ich marschierte auf Trace zu. Mit dem Inhibitor im Nacken kam es mir vor, als würde ich durch Schlamm waten. Trotz meiner Einschränkungen schienen sich die rotierenden Läufe der Laser in Zeitlupe zu bewegen. Aber das bedeutete nur, dass ich meinen Tod viel bewusster miterleben würde.
    Mein Helligkeitskompensator verhinderte, dass ich von dem roten Licht, das durch den Raum stach, blind wurde. Dann war alles voller rotem Rauch, und wir waren von Kopf bis Fuß mit sehr heißem Blut bespritzt. Die vier Leute vom Wachschutz sahen aus, als wären sie halbiert worden, bevor sie explodiert waren. Ihr überhitztes Gewebe kochte immer noch und warf Blasen. Der Teppich brannte. Die Läufe des Lasers rotierten weiter, aber sie feuerten nicht mehr. Die Sprinkleranlage ging an.
    Trace hatte sich auf die andere Seite seines Schreibtischs zurückgezogen und schien am Boden zerstört zu sein. Ich war selber ein wenig überrascht. Instinktiv bückte ich mich, um eine M-19 aufzuheben, aber sie fiel in meiner Hand auseinander. Der Laser hatte die Waffe in zwei saubere Hälften geteilt.
    Trace zog eine Pistole aus der Innentasche seines Anzugs. Sie sah sehr glänzend und kostspielig aus. Mudge hatte einem Wachmann die Handwaffe abgenommen, lange bevor Trace die Bewegung abgeschlossen hatte.
    »Mudge, nein!«, rief Cat sinnloserweise. Mudge feuerte Trace aus kurzer Distanz eine Salve ins Gesicht, das in sich zusammenfiel. Mudge grinste, aber gleichzeitig sah er sehr wütend aus.
    Gott schrie immer noch. Es klang wie tausend Stimmen, die in Todesqualen kreischten. Der Lärm wirkte sich ungünstig auf meine normalerweise entspannte Haltung aus.
    »Was zum Teufel sollte das?«, wollte ich von Mudge wissen. Er sah aus wie ein totaler Psychopath, völlig mit Blut besudelt und im flackernden Licht lachend.
    »Scheiß auf ihn. Er war ein Arschloch«, sagte Mudge. Ich konnte ihn nur hören, weil meine Dämpfung das enervierende Geschrei Gottes ausblendete. Cat und der Heide hatten recht gehabt – wir waren ein chaotischer Haufen, und Mudge war außer Kontrolle.
    Ich versuchte mir darüber klar zu werden, was geschah. Ich war überzeugt, von irgendwo Schüsse zu hören. Vielleicht mischten sich menschliche Stimmen unter Gottes Schreie.
    Cat überprüfte die Waffen der Wachleute. Eine weitere M-19 war unbrauchbar gemacht worden, aber zwei waren noch in Ordnung.
    Die Sperren an meiner Schulter und auf den Fingerknöcheln sprangen ab. Der Inhibitor ging offline, und die Welt beschleunigte sich. Ich zog mir den Stecker aus dem Genickanschluss.
    Morag kam zu sich und setzte sich auf. Sie blickte entsetzt auf das Gemetzel.
    »Hast du das getan?«, fragte ich sie.
    Sie sah aus, als wollte sie um Verzeihung bitten, obwohl sie uns gerettet hatte. Stattdessen nickte sie nur. Ihr Werk schien ihr Übelkeit zu bereiten.
    »Morag!«, rief ich.
    Ihr Kopf fuhr zu mir herum. Dann erinnerte sie sich daran, dass sie mich hasste. Nachdem ihr schlechtes Gewissen verschwunden war, wirkte sie im Licht und mit dem Blut irgendwie böse.
    »Es war ein gesichertes Netzwerk, aber er hat drahtlos damit kommuniziert«, sagte sie. »Als ich das wusste, konnte ich es auch hacken.«
    Nur dass du eigentlich nicht in der Lage sein solltest, ein sicheres Hochleistungsnetzwerk zu knacken und so schnell die Sicherheitssysteme zu übernehmen. Das war selbst mir klar.
    Cat reichte mir eine M-19, die ich an Mudge weitergab. Ich nahm zwei der Handwaffen, die von den Wachleuten übrig geblieben waren. Ich war unser einziger beidhändiger Schütze, und ich hatte das Gefühl, dass wir unsere Feuerkraft maximieren mussten. Beide Pistolen waren lächerliche kleine 10-mm-Dinger. Morag hatte sich