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Krieg im Himmel

Krieg im Himmel

Titel: Krieg im Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith
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ähnliche Therapien, aber sie sind normalerweise nur den Wohlhabenden zugänglich«, erklärte der Heide. Ein weiteres Mal.
    »Bin ich jetzt also ein Alien?«, fragte ich ein weiteres Mal.
    »Ohne Zweifel«, brummte Mudge. Er lag auf dem Boden, der von einem weichen, bequemen, moosartigen Material bedeckt wurde. Er trug lediglich weiße Boxershorts, die mit Herzen bedruckt waren. Er erhob sich auf alle viere und kroch auf die sanitären Gewächse zu.
    »Nein«, sagte Morag. Auch sie klang aufgewühlt. Sie trug ihre Unterwäsche und ein T-Shirt, und sie hockte auf einem Felsen, der ebenfalls mit Moos bewachsen war. Unwillkürlich ließ ich mich von ihren hübsch geformten Beinen ablenken. Sie war klein, aber die Anstrengungen unserer gemeinsam verbrachten Zeit hatten sie härter gemacht. Das erkannte ich an ihrer Muskelspannung und leider auch in ihren Gesichtszügen. Doch all das änderte nichts daran, wie attraktiv ich sie fand.
    Ihr Kopf war kahlgeschoren worden, damit der hochentwickelte Computer, den sie zum Hacken benutzte, implantiert werden konnte. Das Haar wuchs bereits nach, aber es war immer noch kurz, obwohl es auch den größten Teil des Implantats bedeckte. Der integrierte Computer war ein hochwertiges ziviles System, das der Vikar besorgt hatte, damit es nicht so auffällig war wie das Militärmodell, das aus dem Schädel des Heiden ragte.
    Es tat mir um ihre Augen leid. Nachdem Rolleston und die Graue Lady die Wand des Medienknotens gesprengt hatten, war sie durch die explosive Dekompression dauerhaft blind geworden. Sie hatte sich die Augen durch kybernetische Einheiten ersetzen lassen. Dadurch verfügte sie über ähnliche Fähigkeiten wie die anderen von uns – Vergrößerung, Thermografie, Restlicht, Helligkeitskompensation etc. Ihre Augen stammten aus ziviler Produktion und sahen wie normale Augen aus. Sie waren nach Fotos von ihr gestaltet worden, die Mudge geschossen hatte, aber ich erkannte trotzdem den Unterschied. Wenn man anfing, Teile von sich zu ersetzen, hatte das seinen Preis.
    »Du bist immer noch du«, versicherte sie mir. Das war ein wunder Punkt für sie. Schließlich trug sie den Datengeist von Ambassador/Botschafter in ihrer neuralen Cyberware mit sich herum, und man hatte sie mehrere Male beschuldigt, Zugeständnisse an das Alien zu machen. Sogar ich hatte es getan, als ich wieder einmal einen Anfall von Arschlochigkeit erlitten hatte.
    »Gott sei gedankt!«, rief Mudge dramatisch, bevor er mit dem Gesicht voran über dem sanitären Gewächs zusammenbrach. Wir alle verzogen das Gesicht, als er den Nahrungsersatz erbrach, mit dem man uns fütterte. Ich gab mir alle Mühe, das Zeug nicht als Nekro-Schleim zu betrachten.
    »Ich finde es erstaunlich, dass es uns tatsächlich gelungen ist, eine komplette außerirdische Spezies vor der Assimilation durch Crom zu retten«, sinnierte der Heide, während er Mudge beim Kotzen beobachtete.
    »Wird er wieder gesund?«, fragte ich Rannu. Der stille Ex-Ghurka hatte von uns allen noch die besten medizinischen Kenntnisse. Mudge war nervig, aber er war mein ältester und engster Freund, der noch am Leben war. Und er hatte mich niemals zum Sirius-System gelockt, um SIE mit dem Crom-Virus infizieren und versklaven zu können. Obwohl das mehr Rollestons als Gregors Schuld gewesen war, um der Gerechtigkeit Genüge zu tun.
    Rannu zuckte mit den Schultern. Sein kompakter und kräftiger Oberkörper war nackt und von seinem fast ständigen Training schweißbedeckt. Das war vermutlich der wahre Grund, warum er mich in New York besiegt hatte. Er hörte nie auf zu trainieren.
    »Das ist der Entzug«, lautete seine Diagnose. An der Hüfte trug er immer noch sein Kukri, das gekrümmte, machetenähnliche Kampfmesser der Ghurkas. Als er sich umdrehte und nach einem Reinigungsgewächs griff, um sich damit abzureiben, konnte ich einen kurzen Blick auf das stilisierte Kali-Tattoo auf seinem Rücken werfen. Er hatte es sich stechen lassen, als er auf der Erde als Undercover-Agent gearbeitet hatte.
    »Wovon?«, fragte ich. Eigentlich meinte ich, von welcher Droge.
    Rannu dachte einen Moment lang darüber nach. »Von allem, glaube ich. Weil er aufgerüstet ist, dürfte es ihn nicht umbringen, aber er wird schwer darunter leiden.«
    Wie ich Mudge kannte, bedeutete das für uns, dass auch wir darunter leiden würden. Ich träumte immer noch von einer Zigarette.
    »Bin ich also ein Hybride wie Gregor?«, fragte ich.
    Morag öffnete den Mund zu einer Antwort, doch Rannu

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