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Krieg im Himmel

Krieg im Himmel

Titel: Krieg im Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith
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Problems gerechnet.
    »Wisst ihr, was ich nett finden würde?«, fragte Mudge.
    »Ein Gespräch ohne Messer, Waffen und Gewaltandrohungen?«, riet der Heide.
    Mudge nickte.
    Ich sah ihn entgeistert an.
    »Was?«, rief er. »Ach ja, ich bin richtig schön high, sanft und entspannt. Ich dachte, es könnte hilfreich sein, wenn das alle hier wissen.«
    »Das ist sehr verantwortungsvoll von dir«, sagte Morag.
    »Könntest du das vielleicht immer nehmen?«, fragte Cat von hinten.
    »Ja, weil es in einem Kampf verdammt gut kommt«, erwiderte Mudge sarkastisch.
    Mutter beobachtete uns nur mit gerunzelter Stirn. Heckschütze und die anderen hatten sich wieder gesetzt. Mudge reichte die inzwischen halb geleerte Wodkaflasche an DogFace weiter.
    »Sie hat … Probleme«, sagte Mutter.
    Es klang fast wie eine Entschuldigung. Ich nickte. Es war nicht zu übersehen, dass sie schlimme Dinge erlebt hatte.
    »Verdammt, entschuldige dich nicht bei ihnen!«, sagte Heckschütze verärgert.
    Mutter und Heckschütze waren offenbar schon seit Langem Partner. Sie waren die Eltern dieser dysfunktionalen Familie, aber es war zu erkennen, dass dadurch Spannungen zwischen den beiden entstanden. Es war nicht Eifersucht von Mutters Seite, sondern etwas anderes. Ich überlegte, ob sie aus irgendeinem Grund Angst vor Strange hatte.
    »Wie ich bereits sagte, sind sie nutzlos für uns. Mit ihnen hätten wir nur Ärger«, stellte Merle fest. Er sprühte ein Antiseptikum auf den Schnitt, bevor er Stricker und Schaumverband auftrug.
    »Wieso war die Kommunikation eurer Mechs ausgeschaltet?«, wiederholte der Heide seine Frage, worauf wieder alle still wurden.
    »Erklär es ihnen«, sagte Mutter.
    »Was denn, plötzlich sind sie unsere besten Freunde?«, wollte Heckschütze wissen.
    »Sie haben uns vertraut, also können wir es auch tun. Weißt du, was geschehen wird, wenn wir es nicht tun?« Mutter hielt kurz inne. »Gar nichts.«
    »Das Risiko …«, begann Heckschütze.
    »Ist genauso groß wie vorher. Wir werden entweder überleben oder sterben.«
    Mutter wurde mir immer sympathischer. Als Unteroffizier war sie genau mein Typ, aber Merle hatte recht: Sie war zu sehr mit dem Herzen dabei. Andererseits konnte man dasselbe über mich sagen. Zumindest wenn es um Morag ging, war ich emotional viel zu sehr involviert. Auch im Fall von Mudge, beim Heiden bis zu einem gewissen Grad, und ich bemühte mich, nicht an Rannu zu denken. Es war so gut wie sicher, dass er nicht mehr lebte.
    Ich war dankbar, dass die Flasche Wodka zu mir zurückkehrte, und nahm einen langen, tiefen Schluck. Das Brennen des Alkohols in meiner Kehle war eine willkommene Abwechslung vom ständigen Brennen, das die Atemluft verursachte. Sie schmeckte immer noch nach verfaulten Eiern.
    Heckschütze schien damit nicht glücklich sein, aber er erzählte es uns trotzdem. »Miru, der Herrscher der Nacht, hat uns davor gewarnt, den Kontakt zur Geisterwelt aufzugeben.«
    Ich verlor jede Hoffnung.
    »Heilige Scheiße«, entfuhr es Merle, und er drehte sich zu mir um. Ich war mir nicht sicher, ob er an meinen gesunden Menschenverstand appellieren oder einfach abhauen wollte. Andererseits hatte ich immer noch nicht ganz verstanden, warum er hier war. »Wir vergeuden nur unsere Zeit.«
    »Merle«, sagte Cat von hinten, »halt dich vorläufig etwas zurück«
    »Das ist religiöser Hacker-Schwachsinn«, gab er wütend zurück.
    »Warum kannst du nicht ein bisschen respektvoller sein, verdammt?!«, knurrte DogFace.
    Ich bemerkte, dass Strange im Hintergrund der Höhle zwischen Licht und Schatten wechselte, während sie uns weiterhin beobachtete. Sie funkelte Merle an.
    »Gebt uns etwas, das wir respektieren können«, erwiderte Merle.
    »Ich glaube, du verbringst zu viel Zeit mit Mudge«, sagte ich zu ihm.
    »He!«, protestierte Mudge. »Ich benehme mich anständig.« Was sogar stimmte. Außerdem studierte er aufmerksam die Muster auf den Felsen.
    »Er war schon so, bevor er Mudge kennenlernte«, versicherte Cat uns.
    Merle warf ihr einen bösen Blick zu. »Ich verstehe ja, dass der Mangel an Sinnesinformationen in gewissen Teilen eures Gehirns dazu führt, die Leere mit religiösem Blödsinn ausfüllen zu müssen. Ich verstehe, dass die Netz-Trance religiöse Gene aktiviert, aber das alles hat nichts damit zu tun, warum wir hier sind.«
    »Kann es sein, dass du selber an ganz ähnlichen Problemen arbeitest«, fragte Morag sarkastisch.
    »Ja, und du weißt auch, warum.«
    »Weil du dir alle Mühe

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