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Krieg im Himmel

Krieg im Himmel

Titel: Krieg im Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith
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Danann, wenn das geschieht«, erklärte er mir.
    Ich warf einen Blick zu Morag. »Mir wurde gesagt, ich sei ein sehr egoistischer Mensch, aber du bist doch dazu in der Lage, nicht wahr? Für dich ist es kein Problem. Du willst es nur nicht tun, weil ihr sonst immer einseitige Geschäfte abschließt. Ihr wollt, dass wir nach eurer Pfeife tanzen und euch anschließend dafür verehren, richtig?«
    »Sprich nicht so zu mir. Es gibt eine Gefahr … Der Widersacher ist Korruption, ist Seuche …«
    »Bist du nicht der Herr der Heere? Der Herr der Schlachten? Ich rieche hier große Angst.«
    Er sah mich mit zusammengekniffenen Augen an. Ich hielt seinem Blick stand. Das Beunruhigende war, dass mir dieser Typ sehr missgünstig vorkam. Wenn der unwahrscheinliche Fall eintrat, dass ich überlebte, würde ich mich vermutlich für den Rest meines Lebens vom Netz fernhalten müssen. Vielleicht wäre es sogar besser, jegliche Elektronik zu meiden.
    »Du bist ein Narr, Jakob Douglas«, sagte er, während Flammen über seine Lippen leckten. »Aber du bist kein Feigling. Jedenfalls wäre es umsonst. Dein Freund wird höchstwahrscheinlich sterben.«
    »Rannu ist zäh«, sagte ich.
    Nuada blickte zum Heiden und ließ ihn wissen, dass er mit der Person, die ihn gerufen und eingesperrt hatte, genauso unzufrieden war wie mit mir. Der Heide wandte sich von ihm ab und weigerte sich, ihm in die brennenden Augen zu sehen.
    »Jetzt, Salem«, sagte ich.
    Heimlich starteten Heckschütze und Morag subtile Diagnose- und Analyseprogramme.
    Es war wie ein Riss, der durch den Himmel ging, ein schwarzer Spalt, als Salem eine Verbindung zwischen dem Festspeicherwürfel mit der Kopie von Dinas Emrys und dem Bewusstsein von Rannu herstellte. Nuada hielt sein großes Schwert in den Lichtstrahl des Mondes. Es wirkte wie ein Prisma aus silbernem Feuer. Es war hell, unglaublich hell, wie an einem Explosionsort, als würde Balor seine Augenklappe abnehmen. Wir alle wurden zu Silhouetten, bevor das Dunkel der Blindheit kam. Das Letzte, was ich sah, war silbernes Feuer, dann gar nichts mehr. Ich konnte nur noch Rannu hören, aber nicht die Bestie in ihm, sondern Rannu. Er schrie in Todesqualen.
    Es brannte. Grelles Licht, aber nicht mehr ganz so grell wie dort, woher ich gekommen war, was fast eine Erleichterung war. Der Anschluss in meinem Genick ließ das Fleisch rundum kochen. Ich sah, wie Rauch von mir aufstieg. Der Fels fühlte sich kühl unter mir an. Ich lag auf dem Steinboden und blickte zur Decke der kleinen Höhle hinauf, in der sich Rannu befand. Selbst in der schwefelhaltigen Atmosphäre stank es hier nach abgestandenen Körperflüssigkeiten, nach altem Schweiß.
    Aber Rannu schrie nicht mehr. Ich hörte andere Leute, die laut riefen. Ich setzte mich auf. Morag griff sich in den Nacken, und zwischen ihren Fingern rauchte es. Heckschütze und der Heide hatten sich ebenfalls aufgesetzt. Der Festspeicherwürfel, der die Kopie von Dinas Emrys enthalten hatte, war zerschmolzen und sonderte ätzenden schwarzen Rauch ab.
    Auf der Liege sah ich Rannus ausgezehrten, geschundenen Körper. Er war offensichtlich tot. Merle und Cat versuchten, etwas dagegen zu tun. Rauch stieg von allen Anschlüssen in Rannus Genick auf.
    Ich kam wankend auf die Beine, immer noch eine Hand im Nacken, und beobachtete, wie Cat ein Aufputschmittel direkt in Rannus Herz rammte. Dann verpasste Merle ihm wiederholt Elektroschocks. Für mich sah es gnadenlos aus. Rannu würde überleben. Er musste überleben. Das alles konnte nicht völlig umsonst gewesen sein. Ich wollte nicht, dass ich uns ohne Grund in große Gefahr gebracht hatte. Außerdem war er ein verdammt zäher Bursche.
    Rannu zuckte, er bog den Rücken durch und bäumte sich auf der Liege auf. Ich ließ mich auf die Knie sinken.
    »Sein Herz schlägt«, sagte Cat mit hörbarer Erleichterung.
    »Er atmet«, stellte Merle nüchtern fest.
    Ich spürte, wie jemand mich an sich drückte. Dann sah ich, dass es Morag war. Sie blickte glücklich zu mir auf, doch plötzlich schien sie sich daran zu erinnern, was ich ihr angetan hatte, und sie rückte wieder von mir ab. Aber nicht einmal das trübte meine Freude darüber, dass Rannu zurückgekehrt war. Ich drehte mich um und sah Mudge, der gegen den Höhleneingang gelehnt dastand, einen Joint rauchte und grinste.

20. Kapitel
    NEU- UTU PA
    Ich glaube, das selbstgebraute Bier der Kiwis wäre gar nicht so schlecht gewesen, wenn diese gesamte Welt nicht nach faulen Eiern geschmeckt

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