Krieg im Himmel

Titel: Krieg im Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith

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Teil vielleicht auch, weil wir über öffentliche Kanäle um ein Treffen gebeten hatten, was bedeutete, dass jeder über Gott Zugang zu unseren Anfragen hatte. Er sah immer noch wie die Leiche einer fetten Führungskraft aus, die auf einer skelettartigen Metallspinne ritt. Aber er hatte dazugelernt: Seine Leibwache aus Anzugträgern machte den Eindruck, als wüssten sie, was sie taten.
    »Ich habe nicht sehr viel Zeit.« Trotz der Modulation des Lautsprechers im Stuhl und seiner fehlenden Gesichtsregungen nahm ich die Verärgerung in seiner Stimme wahr. Er hielt uns für Primadonnen. Vielleicht waren wir das sogar. Wir standen im Korridor, der zu einem Andockbereich führte. Hinter Sharcroft und seiner Leibwache wurden Soldaten und Ausrüstung in Shuttles verladen.
    »Sie hätten schon seit Langem tot sein sollen«, eröffnete Mudge das Gespräch.
    »Hören Sie, ich habe keine Zeit für sol …«
    »Rolleston. Die Clique hat sich große Mühe gegeben, verschiedene Tatsachen zu vertuschen, die ihn betreffen, nicht wahr?«, sagte ich.
    Sharcroft drehte tatsächlich den mehrbeinigen Stuhl, um mich besser betrachten zu können. Seine komatösen Züge zeigten keine Regung, aber ein Speichelfaden näherte sich seiner Krawatte mit dem Emblem einer Eliteuniversität.
    »Ich wüsste nicht, inwiefern das relevant sein …«, setzte die modulierte Stimme an. Aber sie hatte einen seltsamen Unterton. Er war sich irgendeiner Sache nicht ganz sicher.
    »Also greifen wir nach Strohhalmen. Wenn Sie wenig Zeit haben, beantworten Sie die Frage.«
    »Rolleston ist jünger als ich, ja. Er gehörte von Anfang an zur Clique. Wir brauchten jemanden, der wirklich an die Sache glaubt. Er war freiwillig bereit, sich persönlich für die ersten Versuche mit SIE -Technik zur Verfügung zu stellen, abgesehen von den sehr gefährlichen …«
    »Die Sie lieber an Gregor ausprobiert haben?«, fragte ich.
    »Vor ihm gab es noch andere.«
    Ich bemühte mich, meine Wut im Zaum zu halten. Wir alle waren nur Ressourcen für solche Leute. Wahrscheinlich gehörten wir in ihren Augen nicht einmal derselben Spezies an. Kein Wunder, dass Rolleston so dachte.
    »Wo haben Sie ihn gefunden?«, wollte Mudge wissen.
    »Das wissen Sie doch, Mr. Mudgie. Bei den britischen Spezialeinheiten.«
    »Das glaube ich nicht«, sagte Rannu kopfschüttelnd. »Wie konnte er seinen derart ausgeprägten Wahnsinn verbergen? Er muss zumindest jemanden gehabt haben, der an den Ergebnissen der psychologischen Tests gedreht hat.«
    »Sie wissen, dass die Spezialeinheiten keine Zeit haben, das Profil jeder Person zu ermitteln, die ihnen beitritt«, erklärte Sharcroft.
    Er hatte recht. Psychische Mängel ließen sich mit Medikamenten ausgleichen, und mit genügend Kybernetik ließ sich den Leuten auch noch der letzte Rest Menschlichkeit herausoperieren.
    »Sie haben es vor dem Krieg getan«, sagte Rannu zu ihm.
    Daran hatte ich noch gar nicht gedacht.
    »Jetzt ist nicht die Zeit für Geheimnisse«, sagte Mudge.
    »Sie müssen verstehen, dass wir jemanden mit einer gewissen moralischen Flexibilität brauchten«, sagte Sharcroft.
    »Im Ernst, Sharcroft, wir wollen gar keine Rechtfertigungen hören, nur Erklärungen«, stellte Mudge klar.
    »Wir haben ihn aus einer sehr sicheren, sehr diskreten und sehr teuren privaten Nervenklinik rekrutiert. Er hatte verschiedene Dinge getan. Seine Familie hatte dafür bezahlt, dass die Probleme verschwinden, und dann ließen sie ihn einweisen.«
    »Also waren die Rollestons eine sehr reiche Familie?«, fragte ich.
    »Ja, aber das ist nicht ihr richtiger Name«, sagte Sharcroft.
    »Wie lautet sein richtiger Name?«, fragte ich. Eigentlich hatte ich Rolleston gar nicht gekannt. Während der Besessenheit durch Demiurg hatte ich vielleicht einen winzig kleinen Einblick bekommen.
    »Sein richtiger Name ist George Connington. Ich glaube, seiner Familie gehört halb Buckinghamshire in England. Die nettere Hälfte.«
    »Was hat er getan?«, fragte Rannu.
    »Seinen Neigungen nachgegeben. Ich vermute, er hat jemanden getötet, vielleicht sogar mehr als nur einen Menschen.«
    »Und er hatte großen Spaß daran«, sagte ich grimmig.
    »Er wurde vor sehr langer Zeit rekrutiert, und wir brauchten einfach jemanden, der bestimmte Dinge für uns tun kann.«
    »Ohne sich allzu viele Gedanken über die Ausführung machen zu müssen«, sagte ich.
    Sharcroft schwieg, aber selbst seine erstarrte Gestalt vermittelte Ungeduld.
    »Sie haben ihn sogar mit Gräueltaten