Krieger der Schatten - Traumlos im Bann der Nacht (German Edition)
Schmerzen verseuchte Hülle seiner selbst übrig bleiben.
Der Austausch von Blut hatte ihn fühlen lassen, was Jada fühlte, und da würde nie Platz für ihn sein. Dennoch war er für immer an sie gebunden, wenn auch nur durch ihr Blut. Er war mit Leib und Seele mit ihr vereint. Es bestand keine Aussicht, dass sich das jemals ändern würde. Sie erreichte ihn tief in seinem Herzen, ein Splitter bohrte sich in seine Brust, der ihn daran erinnerte, wem Jadas Gefühle galten.
In der Schule, wenn sie an ihm vorbeigegangen war, hatte er ihren Duft tief eingeatmet und sie beobachtet: wie sie lachte, wie sie erzählte, einfach alles an ihr, nichts blieb ihm verborgen. Er fühlte sich unaufhaltsam in ihren Bann gezogen. Bis er erkannte, wer sie war. Als er eines Nachts sein Haus betreten hatte, stieg ihm ihr Duft in die Nase. Es traf ihn wie die Kraft eines Vorschlaghammers, als ihm deutlich bewusst wurde, wer sie war und zu wem sie gehörte.
Deshalb traf es ihn umso härter, als sie ihm nach dem Zusammenstoß in der Schule in die Augen gesehen hatte und Lajos darin sah. In diesem Augenblick schoss glühend heiße Wut durch ihn hindurch, nur der Gedanke daran, dass sein Bruder sie an weiß Gott für Stellen berührt hatte, die er nur zu gern unter seinen Händen gespürt hätte, versetzte ihn in ungebändigte Raserei.
Aber sein dreckiger Bastard-Bruder würde ihr das Herz brechen, er würde nicht bei ihr bleiben, so viel stand fest. Er hatte es in seinem Blick gesehen, als ihr Vater verkündete, dass sie unter ihrem Schutz stand und zur Familie gehörte. Er würde ihr das Herz brechen und sie mit ihrem Schmerz zurücklassen. Eine leblose Hülle ohne Herz und Seele, Läzar würde sie auffangen, dennoch würde sie sich nicht zu ihm hingezogen fühlen, geschweige denn, seine Gefühle erwidern. Die Dunkelheit würde Besitz von ihr ergreifen und sich wie ein Schatten auf ihr Innerstes legen. Er konnte sie nur trösten und ihr Schutz geben, aber das Licht in ihrer Seele würde er nie sein. Aber wenn er ihr nur ein Freund sein konnte, würde er nehmen, was sie ihm gab. Seinen Bruder würde er jedoch bis in alle Ewigkeit hassen, weil er mit ihr verbunden war. Er konnte immer und zu jeder Zeit in ihre Gefühle eindringen. Lajos würde immer Teil ihres Lebens sein, auch wenn er längst fort war.
Aber Läzar waren die Hände gebunden. Selbst wenn er ihr das plausibel, logisch und ohne seine Gefühle zu offenbaren erklärte, sie würde es nicht sehen, jetzt noch nicht.
Es war, wie es war, sie würde ihm nie gehören. Wenn sie das hier überstand, wäre sie trotzdem nicht mehr die gleiche Jada.
Die Jada, die sie war, gab es dann nicht mehr. Die Qualen, der Schmerz und das Spazieren auf einem Bindfaden - immer am Abgrund des Todes entlang - würden aus ihr eine andere machen. Sie wäre von all der Qual gezeichnet, gezeichnet bis tief in den Kern ihrer Emotionen. Sie würde den Glauben an die Männer verlieren.
Denn es war ein Mann gewesen, der ihr das angetan hatte. Welchem Mann sollte sie jemals wieder trauen? Sie würde stets den Mann vor ihrem inneren Auge sehen, der ihr das angetan hatte. Jede Berührung, jede Zärtlichkeit, jede noch so kleine Umarmung würde sie sofort geradewegs zu diesem Erlebnis führen.
Aber dieser verdammte Wichser, der sich an ihr vergriffen hatte, hatte sein Todesurteil in der Sekunde unterschrieben, als er sie nur angesehen hatte. Er würde ein hübsches, qualvolles Ende haben. Läzar würde ihm die Hände, mit denen er sie angefasst hatte, mit der Schrotflinte anzünden. Welch ein Genuss wäre es, ihn auszuweiden und seine Augäpfel in seinem Allerwertesten zu positionieren.
Er war der Totbringer, jeden, den er mit seinen Händen berührte, fand den Tod auf die eine oder andere Art.
Aber wem hatten sie das zu verdanken?
Ihm, Läzar.
Wäre Lajos nicht gewesen, der sich vor langer Zeit schützend vor Läzar gestellt hatte, hätte Nijän ihn ins Jenseits befördert. Victorius schrie gellend durch das Headset, er solle sofort von seinem Auftrag ablassen, Nijän wäre auch mit von der Partie. Nur war es bereits zu spät, die Kugel, die aus Läzars Pistole kam, richtete noch in diesem Augenblick das Opfer.
Außer sich vor Wut forderte Nijän seinen Kopf, doch Lajos wich nicht einen Millimeter, weitere sieben Krieger stärkten ihnen den Rücken, sodass Nijän wohl die erste Regel in einem Kampf beherzigte: Sind deine Gegner in der Überzahl, ist es keine Schande, wegzulaufen.
Und das hatte er auch
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