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Krieger der Schatten - Traumlos im Bann der Nacht (German Edition)

Krieger der Schatten - Traumlos im Bann der Nacht (German Edition)

Titel: Krieger der Schatten - Traumlos im Bann der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. C. Storm
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ihrem Handgelenk und hauchte ein paar Küsse darauf, bevor er seine Zähne in ihrem Fleisch versenkte. Ihr Blut traf auf seine Zunge und entfesselte ein Feuer in ihm. Sein Herz begann zu stolpern. Der süßlich, metallische Geschmack vernebelte seine Sinne. Seine Vernunft, das Blut nicht seine Kehle herunter laufen zu lassen, was ihm den sicheren Tod bringen würde, war unerreichbar und verschlossen, wie das uralte Siegel einer Gruft .
    Es war Blut, das einer Heroinspritze gleichkam, er würde immer danach lechzen. Bis in alle Ewigkeit würde er verloren im Geschmack ihres Blutes sein. Das Nichts kam unaufhaltsam auf ihn zu. Er wollte seine Adern mit ihrem Blut füllen, er wollte ihr Lebenselixier in sich aufnehmen, einmal nur den Garten Eden betreten, nur für einen Augenblick, das Licht, diese Farben in sich spüren, den Duft von Frühlingsblumen in seine Lungen saugen.
    Einmal. Einmal nur sollte seine Seele in buntes Licht getaucht werden und von innen heraus leuchten. Sein Vater legte seine schwere Hand auf Lajos’ Schulter und beförderte ihn aus seiner Traumwelt direkt in die Realität. Um ihn herum wurde es wieder dunkel, seine Seele würde nie das Licht sehen, würde nie in bunten Farben leuchten, sie wäre immer verloren im dunklen Nichts.
    Zumal er auch nichts anderes verdient hatte. Als seine und Läzars Zähne nochmals durch ihr Fleisch stießen, bäumte Jada sich unter dem Schmerz auf. Ihr ganzer Körper wehrte sich dagegen. Lajos spürte ihren Schmerz, als wäre es sein eigener.
    Sie waren scheinbar endlose Stunden damit beschäftigt, sie von dem alten und vergifteten Blut zu befreien. Der Blutverlust war seinem Vater stark anzusehen, der ihr unerbittlich sein eigenes Blut durch einen Schlauch in die Adern pumpte. Tiefe Linien hatten sich in sein Gesicht gegraben und seine Haut war aschfahl. Auf seiner Stirn hatte sich ein feiner Schweißfilm gebildet, zudem schwankte er.
    Totenstille herrschte im Raum, jeder konzertierte sich auf Jada.
    Bis Esteban die unerträgliche Stille durchbrach: „So das reicht, es befindet sich nichts mehr in ihrem Blut. Und wir brauchen alle Nahrung, wir sind sehr erschöpft und Jada muss sich von den Qualen erholen. Mehr hält ihr geschundener Körper nicht aus. Wir warten jetzt ein paar Stunden und sollte es ihr nicht besser gehen, werden wir das Ganze noch einmal wiederholen. Lajos, wir werden dich mit Nahrung versorgen, damit du hier bleiben kannst und uns auf dem Laufenden hältst, wenn sich etwas verändert. Ihr müsst jetzt beide ruhen, du hast den größten Teil des Schmerzes für sie übernommen. Wir lassen euch jetzt allein.“
    Lajos war irritiert, weil er in seinen verdrehten Gedanken, nichts davon mitbekommen hatte, dass er ihre Schmerzen übernommen hatte, Schmerz war ein gewohnter Bestandteil seines Lebens.
    „Vater, könnt ihr bitte meine Gitarre mitbringen?“
    „Ja, mein Sohn.“
    Gefolgt von den Brüdern und Läzar verließ Esteban das Zimmer.
    „Wir sollten noch einiges besprechen“, sagte er, bevor die Tür hinter ihm geschlossen wurde.
    Lajos ließ sich erleichtert in die Kissen sinken. Sein zerschlagener Körper schmerzte und die Müdigkeit kam unaufhaltsam auf ihn zu.

Kapitel 16
    Mit einem kurzen, sehnsüchtigen Blick auf Jada folgte Läzar seinem Vater.
    An der Treppe hielt er sich an der Balustrade fest, seine Kräfte drohten ihn zu verlassen.
    Aber er musste raus hier, raus aus diesem Haus, er rang nach Luft, weil es ihm die Kehle zuschnürte, denn das Haus war verseucht von Schmerz und Qual.
    Dazu kam sein eigener Schmerz, die Stahlklammer, die sich immer fester um sein Herz zog. Er hätte seine Gefühle am liebsten laut herausgeschrien.
    Läzar stürzte zur Tür, riss sie auf und atmete die kühle Luft tief in seine brennenden Lungen.
    Unschuldig lag die sternenklare Nacht vor ihm. Anders als in seinem Inneren, wo ein Sturm widersprüchlicher Emotionen tobte und der Schmerz tosend aufheulte, war in der Dunkelheit alles ruhig und still. Die Schreie seiner Seele, wenn er an die Qualen dachte, die Jada erlitten hatte, verursachten ihm Übelkeit. Kälte breitete sich in seinen Eingeweiden aus, dass er sich nach der Seelenlosigkeit sehnte, wie sie seinen Bruder umgab. Aber vielleicht war seine stoische Ruhe auch nur eine unwirkliche Maske, die er jahrzehntelang im Kampf trainiert hatte.
    Die Liebe zu einem Menschen hielt viele Facetten bereit, nur dass diese Liebe den Verlust seines Herzens und seiner Seele bedeutete. Am Ende würde nur eine von

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