Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Krieger der Stille

Krieger der Stille

Titel: Krieger der Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Bordage
Vom Netzwerk:
kräftigen Schwänzen, dass es aufschäumte. Da das Restaurant Einheimische Köstlichkeiten weitab von jeder Wohngegend gelegen war, konnte man hier häufig die größten Monster dieser Spezies sehen. Erwachsene Tiere erreichten manchmal eine Länge von fünfzehn Metern.

    Tixu richtete sich innerlich mit der Resignation eines zum Tode Verurteilten auf sein unentrinnbares Schicksal ein. Als er den magnetischen Rollladen des Reisebüros hochließ, wurde seine Vorahnung zur Gewissheit.
    Er wurde tatsächlich bereits erwartet. Hinter seinem Schreibtisch erkannte er im Halbdunkel drei Gestalten, doch es waren keine Inspobots. Allmählich verbreiteten die Wasserlampen helles Licht.
    Dort standen zwei Männer in grauen Overalls, mit drei ineinander verschlungenen silbern glänzenden Dreiecken auf der Brust. Ihre Gesichter waren von hautartigen weißen Masken mit schmalen Augenschlitzen bedeckt. Die dritte Gestalt saß auf Tixus Sessel. Ihr Gesicht war ganz und gar von einer tief sitzenden hellgrünen Kapuze verborgen, sodass Tixu nur ein bräunliches fliehendes Kinn und einen rasiermesserscharfen Mund mit schwarzen Rändern erkennen konnte.
    »Hm … meine Herren …«, stammelte Tixu. »Sie hätten warten können, bis das Reisebüro geöffnet ist … Wer hat Ihnen erlaubt, hier einzutreten?«
    Die drei Eindringlinge antworteten nicht und rührten sich auch nicht. Tixu wurde von ohnmächtiger Angst ergriffen und hatte plötzlich eine dunkle Ahnung, dass ihr Erscheinen etwas mit seiner Kundin vom Vormittag zu tun haben müsse. Er bedauerte, nicht vor einem Inspobot zu stehen.
    Er ging auf seinen Schreibtisch zu und versuchte, seiner Stimme einen festen Klang zu geben.
    »Wer sind Sie, und was wollen Sie?«
    Entsetzen stieg in ihm auf, denn diese Gespenster verbreiteten den Geruch des Todes. Sein in Panik geratenes Gehirn war außerstande, einen einzigen vernünftigen
Gedanken zu fassen. Das dumpfe Schlagen seines Herzens dröhnte ihm in den Ohren.
    Er trat direkt vor seinen Schreibtisch.
    »Ich bitte Sie, sofort …«
    Der Arm des Mannes zu seiner Linken schnellte wie eine Sprungfeder hervor und schlug den Oranger mit der Wucht eines Wurfgeschosses gegen die Schulter.
    Tixu fiel auf die Knie. Er war völlig kraftlos und spürte den Geschmack von Blut in seinem Mund. Ein Tritt traf ihn im Unterleib und raubte ihm den Atem. Er sackte in sich zusammen und krümmte sich auf den kalten, feuchten Fliesen wie ein Fetus. Er hatte jedes Körpergefühl verloren und spürte nur noch Schmerz, einen unerträglichen Schmerz, der ihn durchbohrte. Er fühlte sich wie ein aufgespießtes Insekt. Mit Galle vermischter Speichel rann aus seinem Mundwinkel und tropfte auf sein Kinn. Aus der Entfernung von Lichtjahren drangen Sprachfetzen zu ihm durch.
    »Reicht das?«, fragte einer der Männer. Seine Stimme unter der Maske klang verzerrt.
    »Es müsste reichen. Ihr habt mir versprochen, mir meine mentale Inquisition zu erleichtern, nicht wahr? Hättet ihr härter zugeschlagen, wäre er nicht mehr in der Lage gewesen zu denken, was uns überhaupt nicht genützt hätte«, sagte die zweite Stimme. Sie hatte einen gutturalen, metallisch vibrierenden Ton.
    »Ja, aber die junge Frau hat Euch eine Niederlage bereitet«, sagte die erste Stimme. »Unsere Methoden sind vielleicht gröber als die Euren, aber sie sind immer wirksam.«
    »Ich habe keine Zeit, über die Vor- oder Nachteile unserer respektiven Methoden zu diskutieren.«

    »Jedenfalls hat sie sich mit der Deremat-Maschine aus dem Staub gemacht. Und das hat sie nur von hier aus tun können. Auf diesem scheußlichen Planeten gibt es nur noch ein Reisebüro, und dessen Deremat funktioniert seit drei Wochen nicht mehr. Das normale Raumschiff hat schon vor zwei Tagen abgelegt …«
    »Wir überprüfen das sofort.«
    Der scaythische Gedankenleser stand auf und kniete neben Tixu nieder. Trotz des unerträglichen Schmerzes stellte der Oranger mit Entsetzen fest, dass sich in sein Gehirn etwas nicht Greifbares, Kaltes gleich einem sich schlängelnden Tentakel vortastete und, gierig nach Informationen, unter seiner Schädeldecke herumschnüffelte. Instinktiv und reflexartig lehnte er sich gegen das abscheuliche Eindringen in seine Intimsphäre auf. Er versuchte, seine Muskeln anzuspannen und aufzustehen – aber vergebens. Sein Versuch, sich zu wehren, löste nur noch größere Schmerzen aus. Eine weiß glühende Nadel drang in seinen Körper ein. Er wimmerte und blieb zusammengekrümmt auf den

Weitere Kostenlose Bücher