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Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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auch noch davon überzeugt hatte, sich zu ergeben.
    Ich muss bloß dafür sorgen, dass er gesund und munter zurückkehrt, dachte Vin, während sie sich das Kleid überzog. Straff kann gern seine Muskeln spielen lassen – es ist völlig unbedeutend, wenn in Wirklichkeit wir es sind, die seine Angriffe lenken.
    Sie nickte und glättete ihr Kleid. Dann trat sie hinter dem Paravent hervor und betrachtete sich im Spiegel. Obwohl der Schneider offenbar versucht hatte, die traditionelle Form beizubehalten, besaß das Kleid nicht mehr ganz den dreieckigen Glockenschnitt, sondern fiel an den Oberschenkeln etwas glatter herab. Über den Schultern war es ausgeschnitten, hatte allerdings enge Ärmel und Manschetten, und die Taille war dehnbar und verlieh ihr somit die Möglichkeit, sich recht ungehindert zu bewegen.
    Vin streckte sich, drehte sich, machte einige Sprünge. Sie war erstaunt, wie leicht sich das Kleid anfühlte und wie gut sie sich darin bewegen konnte. Natürlich wäre ein einfacher Rock idealer für den Kampf gewesen, doch dieses Kleid stellte einen großen Fortschritt gegenüber den massigen Kreationen dar, die sie noch vor einem Jahr auf den Festen getragen hatte.
    »Also?«, fragte sie und drehte sich.

    OreSeur hob eine Hundebraue. »Also was?«
    »Was hältst du davon?«
    OreSeur hielt den Kopf geneigt. »Warum fragt Ihr mich das?«
    »Weil mir nicht egal ist, was du davon hältst.«
    »Dieses Kleid ist sehr schön, Herrin. Aber wenn ich ehrlich sein darf, habe ich diese Gewandungen immer als ein wenig lächerlich erachtet. All dieser Stoff, diese Farben – das scheint mir nicht sehr praktisch zu sein.«
    »Ja, ich weiß«, sagte Vin und steckte sich zwei mit Saphiren besetzte Spangen rechts und links ins Haar, damit es ihr nicht ins Gesicht fiel. »Aber … nun, ich hatte vergessen, was für einen großen Spaß es macht, so etwas zu tragen.«
    »Den Grund dafür kann ich nicht ganz nachvollziehen, Herrin. «
    »Das liegt daran, dass du ein Mann bist.«
    »Eigentlich bin ich ein Kandra.«
    »Aber ein männlicher.«
    »Woher wollt Ihr das wissen?«, fragte OreSeur. »Bei meiner Art ist das Geschlecht nicht leicht feststellbar, da unsere Form fließend ist.«
    Vin sah ihn erstaunt an. »Ich kann es feststellen.« Dann wandte sie sich ihren Schmuckkästchen zu. Sie besaß nicht viele Juwelen. Auch wenn sie von der Mannschaft in ihrer Zeit als Valette gut ausgestattet worden war, hatte sie das meiste davon Elant zur Förderung verschiedener Projekte gegeben. Doch einige ihrer Lieblingsstücke hatte sie behalten – als ob sie gewusst hätte, dass sie eines Tages den Weg zurück in ein Kleid finden würde.
    Ich werde es nur dieses eine Mal tragen, nahm sie sich vor. Das bin immer noch nicht ich selbst.
    Sie legte ein Armband aus Saphiren an. Wie die Spangen enthielt es kein Metall; die Juwelen waren in Hartholz gefasst, das mit einer hölzernen Schnalle verschlossen wurde. Das einzige Metall an ihrem Körper würden ihre Münzen, ihre Metallphiole und der einzelne Ohrring sein. Sie trug ihn auf Kelsiers Rat
hin, damit sie im Notfall ein wenig Metall besaß, gegen das sie mit ihrer Allomantie drücken konnte.
    »Herrin«, sagte OreSeur und zog mit der Pfote etwas unter ihrem Bett hervor. Es war ein Blatt Papier. »Das ist aus dem Karton gefallen, als Ihr ihn geöffnet habt.« Er nahm es zwischen zwei erstaunlich gewandte Pfotenfinger und hielt es ihr entgegen.
    Vin nahm das Papier an sich. Erbherrin, stand darauf.
     
    Ich habe Brust und Mieder besonders eng gemacht, damit es Euch Halt verleiht – und die Röcke so geschnitten, dass sie sich nicht aufbauschen, falls Ihr springen müsst. In jedem Ärmelaufschlag sind Schlitze für Metallphiolen, und eine Kräuselung im Stoff verbirgt einen Dolch, den Ihr Euch an den Unterarm schnallen könnt. Ich hoffe, diese Veränderungen sind nach Eurem Wunsch.
    Feldeu, Schneider
     
    Sie schaute an sich herunter und bemerkte die Ärmelaufschläge. Sie waren dick und weit, und die Art, wie sie zur Seite ausgebauscht waren, machte sie zu perfekten Verstecken. Zwar lagen die Ärmel an den Oberarmen eng an, aber die Unterarme waren lockerer, und sie erkannte sofort, wo sie die Dolche anbinden konnte.
    »Anscheinend hat er schon früher Kleider für Nebelgeborene hergestellt«, bemerkte OreSeur.
    »Möglich«, sagte Vin. Sie begab sich zu ihrem Ankleidespiegel, weil sie ein wenig Schminke auftragen wollte, und musste dabei feststellen, dass einige ihrer Farben eingetrocknet

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