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Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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anwachsenden Tümpel um seine Füße bildete. »Warum hast du nicht auf mich gehört, Vin?«, fragte er. »Warum
zwingst du mich, weiterhin Straffs Werkzeug zu sein? Wir beide wissen, wohin das führt.«
    Vin schenkte ihm keine Beachtung. Sie biss die Zähne zusammen und griff wieder an. Zane schlug gleichgültig nach ihr aus. Sie drückte leicht gegen die Schreibtischbeschläge hinter ihm und warf sich dadurch nach hinten, als ob die Macht seines Schlags dies bewirkt hätte. Sie prallte gegen die Wand und sackte auf dem Boden zusammen.
    Unmittelbar neben dem verschreckten OreSeur.
    Er hatte seine Schulter nicht geöffnet; sie konnte das Atium darin nicht an sich nehmen. Hatte er die Codeworte nicht verstanden? »Das Atium, das ich dir gegeben habe«, zischte sie. »Ich brauche es. Jetzt.«
    »Kandra«, sagte Zane. »Komm zu mir.«
    OreSeur sah sie an, und sie erkannte etwas in seinem Blick. Scham. Er schaute weg, tappte über den Boden, steckte dabei bis zu den Knöcheln im Nebel und gesellte sich zu Zane, der in der Mitte des Raumes stand.
    »Nein …«, flüsterte Vin. »OreSeur …«
    »Du wirst ihren Befehlen nicht mehr gehorchen, TenSoon«, sagte Zane.
    OreSeur neigte den Kopf.
    »Aber der Vertrag, OreSeur!«, rief Vin und kämpfte sich auf die Knie. »Du musst meinen Befehlen gehorchen!«
    »Er ist mein Diener, Vin«, sagte Zane. »Es ist mein Vertrag. Und es sind meine Befehle.«
    Mein Diener …
    Plötzlich passte alles zusammen. Sie hatte jeden verdächtigt – Docksohn, Weher, sogar Elant – aber sie hatte den Spion nie mit dem Wesen in Verbindung gebracht, das am ehesten in Frage kam. Die ganze Zeit über hatte sich ein Kandra im Palast befunden. Und er war an ihrer Seite gewesen.
    »Es tut mir so leid, Herrin«, flüsterte OreSeur.
    »Wie lange schon?«, fragte Vin und senkte den Kopf.
    »Seid Ihr meinem Vorgänger – dem echten OreSeur – den
Hundekörper gabt«, antwortete der Kandra. »Ich habe ihn noch am selben Tag getötet und seinen Platz eingenommen, indem ich in den Körper dieses Hundes geschlüpft bin. Ihr habt ihn nie als Wolfshund erlebt.«
    Hätte es einen einfacheren Weg gegeben, die Verwandlung zu vertuschen?, dachte Vin. »Aber die Knochen, die wir im Palast entdeckt haben«, sagte sie. »Du warst bei mir auf der Mauer, als sie gefunden wurden. Sie …«
    Sie hatte ihm geglaubt, als er ihr gesagt hatte, die Knochen seien ganz frisch. Schon die ganze Zeit hatte sie vermutet, dass der Wechsel an jenem Tag stattgefunden hatte, als sie mit Elant auf der Stadtmauer war, aber ihre Vermutung hatte sich hauptsächlich auf das gestützt, was OreSeur gesagt hatte.
    Ich Idiot!, dachte sie. OreSeur – oder TenSoon, wie Zane ihn genannt hatte – hatte sie dazu gebracht, jeden im Palast außer ihm selbst zu verdächtigen. Was war los mit ihr? Für gewöhnlich war sie sehr gut darin, Verräter ausfindig zu machen und Unaufrichtigkeit zu erkennen. Wieso hatte sie es versäumt, ihren eigenen Kandra zu überprüfen?
    Zane kam auf sie zu. Vin wartete auf den Knien. Schwach, sagte sie zu sich selbst. Wirke schwach. Bring ihn dazu, dass er dich allein lässt. Versuche …
    »Es hat keinen Sinn, mich mit Allomantie zu besänftigen«, sagte Zane gelassen. Er packte sie an ihrem Hemd, zog sie auf die Beine und warf sie wieder zu Boden. Der Nebel teilte sich unter ihr und trieb in kleinen Wölkchen hoch, als sie aufschlug. Vin unterdrückte einen Schmerzensschrei.
    Ich muss ruhig bleiben. Wenn Wachen kommen, wird er sie töten. Wenn Elant kommt … Sie musste sogar ruhig bleiben, als Zane sie in die verwundete Seite trat. Sie ächzte auf, und Tränen sammelten sich in ihren Augen.
    »Du hättest mich retten können«, sagte Zane und schaute hinunter auf sie. »Ich wollte mit dir gehen. Und was bleibt uns jetzt? Nichts. Nichts außer Straffs Befehlen.« Er unterstrich diesen Satz mit einem weiteren Tritt.

    Halt dich zurück, sagte sie sich durch den Schmerz hindurch. Irgendwann wird er dich in Ruhe lassen …
    Aber es war Jahre her, seit sie sich jemandem gefügt hatte. Ihre Tage des Weinens vor Camon und Reen waren kaum mehr als neblige Schatten, halbvergessen im Lichte dessen, was Elant und Kelsier ihr angeboten hatten. Als Zane erneut zutrat, stellte Vin fest, dass sie immer wütender wurde.
    Er zog den Fuß zurück und zielte nun auf ihr Gesicht. Vin bewegte sich. Als sein Fuß heranschoss, warf sie sich nach hinten und drückte gegen die Fenstergriffe. Sie fachte ihr Weißblech an, sprang auf die Beine

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