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Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Handschrift Zanes.
    »Bist du seine Geliebte?«, fragte er.
    »Es ist Eure Schuld«, zischte Amaranta. »Ihr habt mich verlassen, als ich älter geworden war und Euch einige Kinder geboren hatte. Alle hatten mir gesagt, dass Ihr das tun würdet, aber ich hatte trotzdem gehofft …«
    Straff spürte, wie er immer schwächer wurde. Benommen legte er eine Hand auf den hölzernen Giftschrank.
    »Aber warum musstet Ihr mir auch noch Zane wegnehmen?«, fragte Amaranta mit Tränen auf den Wangen. »Wie habt Ihr es geschafft, ihn von mir wegzuziehen? Wieso kommt er nicht mehr zu mir?«
    »Du hast dafür gesorgt, dass er mich vergiftet«, sagte Straff und fiel auf ein Knie nieder.
    »Ihr seid ein Narr«, spie Amaranta aus. »Er hat Euch nie vergiftet – nicht ein einziges Mal. Aber auf meine Bitte hin hat er Euch oft vorgegaukelt, er hätte es getan. Und dann seid Ihr jedes Mal zu mir gekommen. Immer habt Ihr Zane im Verdacht gehabt, aber Ihr habt nie daran gedacht, dass es das ›Gegenmittel‹ sein könnte, das ich Euch gegeben habe.«

    »Aber ich habe mich doch hinterher immer besser gefühlt«, murmelte Straff.
    »So ist das nun einmal, wenn man von einer Droge abhängig ist, Straff Wager«, flüsterte Amaranta. »Wenn Ihr sie habt, fühlt Ihr Euch besser. Aber wenn Ihr sie nicht habt … sterbt Ihr.«
    Straff schloss die Augen.
    »Jetzt gehörst du mir, Straff«, sagte sie. »Ich kann dich dazu bringen, dass du …«
    Straff brüllte auf, sammelte alle Kraft, die er noch besaß, und stürzte sich auf die Frau. Sie stieß einen Schrei der Überraschung aus, als er über sie herfiel und sie zu Boden schleuderte.
    Dann sagte sie nichts mehr, denn Straffs Hände drückten ihr den Hals zu. Sie kämpfte noch ein wenig, aber Straff wog viel mehr als sie. Er hatte vorgehabt, das Gegenmittel von ihr zu verlangen und sie zu zwingen, ihn zu retten, aber jetzt konnte er nicht mehr klar denken. Sein Blickfeld verschwamm, und in seinem Kopf wurde alles trübe und matt.
    Als er endlich wieder bei Verstand war, lag Amaranta blau angelaufen und tot auf dem Boden vor ihm. Er wusste nicht, wie lange er sie gewürgt hatte. Er rollte von ihr herunter und kroch auf den offenen Schrank zu. Auf den Knien griff er nach dem Brenner, doch seine zitternden Hände stießen ihn um, und die heiße Flüssigkeit ergoss sich über den Boden.
    Er verfluchte sich dafür, ergriff eine Flasche mit kaltem Wasser und machte sich daran, eine Handvoll Kräuter nach der anderen hineinzuwerfen. Er mied die Schubladen, in denen sich die Gifte befanden, und hielt sich nur an jene, in denen die Gegenmittel aufbewahrt wurden. Doch es gab viele Kräuter, die beides gleichzeitig waren. Einige waren in hohen Dosierungen giftig, konnten aber in geringeren Mengen heilsam wirken. Die meisten machten abhängig. Doch er hatte keine Zeit, sich darüber Gedanken zu machen; nur allzu deutlich spürte er die Schwäche in seinen Gliedern, und er konnte die Kräuter kaum in der Hand halten. Braune und rote Stückchen rieselten zwischen seinen Fingern hindurch, während er immer mehr in die Mischung warf.

    Eines davon war das Kraut, das sie dazu benutzt hatte, ihn abhängig zu machen. Und eines der anderen würde ihn vielleicht umbringen. Er hatte keine Ahnung, wie hoch das Risiko war, das er nun einging.
    Schließlich trank er das Gebräu; er schluckte es hinunter, während er immer wieder nach Luft schnappte, und wurde bewusstlos.

Wenn Alendi die Quelle der Erhebung erreicht, zweifle ich nicht daran, dass er die Macht ergreifen und sie dann – im Namen des angeblich größeren Guten – wieder abgeben wird.

Kapitel 50
    S ind das die Kerle, die Ihr haben wolltet, Herrin Cett?« Allrianne beobachtete das Tal – und die Armee darin – und schaute dann wieder auf den Banditen Hobart. Er lächelte eifrig – nun ja, es war eine Art Lächeln. Hobart hatte weniger Zähne als Finger, und auch von denen vermisste er einige.
    Allrianne erwiderte sein Lächeln vom Rücken ihres Pferdes aus. Sie saß seitlich im Sattel und hielt die Zügel leicht zwischen ihren Fingern. »Ja, ich glaube, das sind sie, Meister Hobart.«
    Hobart schaute zurück zu seiner Schlägerbande und grinste. Allrianne wiegelte sie alle ein wenig mit ihrer allomantischen Gabe auf und erinnerte sie daran, wie sehr sie die versprochene Belohnung haben wollten. Vor ihnen in der Ferne breitete sich die Armee ihres Vaters aus. Allrianne war einen ganzen Tag lang westwärts gezogen und hatte nach ihr Ausschau gehalten.

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