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Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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getäuscht wurden, und er wird mir jetzt nicht mehr zuhören.

Kapitel 55
    S traff erwachte am kalten Morgen und griff sofort nach einem Blatt Schwarzfrans. Allmählich sah er die Vorzüge seiner Abhängigkeit. Er konnte morgens leicht und schnell aufstehen, und trotz der Frühe fühlte sich sein Körper warm an. Wenn er früher eine Stunde gebraucht hatte, um sich fertig zu machen, so war er jetzt schon nach wenigen Minuten angekleidet und bereit für den Tag.
    Und was für ein glorreicher Tag es werden würde!
    Janarle traf sich vor dem Zelt mit ihm, und die beiden spazierten durch das geschäftige Lager. Straffs Stiefel knirschten auf dem frierenden Schnee, während er zu seinem Pferd ging.
    »Die Feuer in der Stadt sind erloschen, Herr«, erklärte Janarle. »Das liegt vermutlich am Schnee. Die Kolosse haben ihre Rasereien wohl beendet und vor der Kälte Schutz gesucht. Unsere Späher haben Angst, sich ihnen zu nähern, aber sie sagen, dass Luthadel wie ein Friedhof ist. Still und leer – außer den Leichen.«
    »Vielleicht haben sie sich wirklich gegenseitig umgebracht«, meinte Straff fröhlich und kletterte in den Sattel. Sein Atem bildete Wölkchen in der kalten Luft. Um ihn herum formierte sich die Armee. Fünfzigtausend Soldaten freuten sich darauf, die Stadt einzunehmen. Es ging nicht nur um die Plünderungen; der Einmarsch nach Luthadel bedeutete auch, dass sie alle wieder ein festes Dach über dem Kopf haben würden.

    »Vielleicht«, meinte Janarle und saß ebenfalls auf.
    Das wäre sehr passend, dachte Straff mit einem Lächeln. All meine Feinde tot, die Stadt und ihre Reichtümer in meinem Besitz und keine Skaa, über die ich mir Gedanken machen müsste.
    »Herr!«, rief jemand.
    Straff schaute auf. Das Feld zwischen seinem Lager und Luthadel war grau und weiß gefärbt; der Schnee war mit Asche durchsetzt. Und auf der anderen Seite dieses Feldes standen Kolosse.
    »Es sieht so aus, als lebten sie doch noch, Herr«, sagte Janarle.
    »Allerdings«, meinte Straff und zog die Stirn kraus. Es waren eine ganze Menge Kreaturen. Sie strömten aus dem Westtor, griffen nicht sofort an, sondern sammelten sich zu einer großen Streitmacht.
    »Die Schätzungen der Späher besagen, dass es inzwischen weniger sind als zu Beginn«, erklärte Janarle nach einiger Zeit. »Vielleicht zwei Drittel der ursprünglichen Anzahl, vielleicht noch weniger. Aber es sind Kolosse …«
    »Sie geben immerhin ihren Schutz auf«, sagte Straff und grinste. Das Schwarzfrans wärmte sein Blut, und er fühlte sich, als würde er Metalle verbrennen. »Und sie kommen zu uns. Sollen sie doch angreifen. Es wird schnell vorbei sein.«
    »Ja, Herr«, sagte Janarle. Nun klang er etwas unsicherer. Er runzelte die Stirn und deutete auf den südlichen Abschnitt der Stadt. »Herr?«
    »Was ist denn jetzt?«
    »Soldaten, Herr«, sagte Janarle. »Menschen. Es scheinen mehrere Tausend zu sein.«
    Straff sah düster drein. »Sie sollten längst alle tot sein!«
    Die Kolosse griffen an. Straffs Pferd tänzelte leicht, als die blauen Ungetüme über das graue Feld rannten und die menschlichen Truppen ihnen in geordneteren Schlachtreihen folgten.
    »Bogenschützen!«, rief Janarle. »Zur ersten Salve bereitmachen !«
    Vielleicht sollte ich mich nicht an der Front aufhalten, dachte Straff. Er wendete sein Pferd, dann bemerkte er etwas. Plötzlich
schoss ein Pfeil aus der Mitte der heranstürmenden Kolosse herbei.
    Die Kolosse benutzten aber keine Pfeile und Bögen. Außerdem waren die Ungeheuer noch immer weit entfernt, und der heranfliegende Gegenstand war eigentlich viel zu groß für einen Pfeil. Ein Felsbrocken vielleicht? Er schien größer als …
    Er fiel auf Straffs Armee zu. Straff starrte in den Himmel; seine Aufmerksamkeit war von dem seltsamen Gegenstand gefesselt. Je tiefer er herabstieg, desto deutlicher wurde er. Es war kein Pfeil, und es war auch kein Felsbrocken.
    Es war ein Mensch – ein Mensch mit einem flatternden Nebelmantel.
    »Nein!«, schrie Straff. Sie sollte doch weit weg sein!

    Während ihres Stahlsprungs, der durch das Duralumin befeuert wurde, stieß Vin laute Schreie aus und hielt das gewaltige Koloss-Schwert wie ein Spielzeug in der Hand. Mit ihm traf sie Straff mitten in den Kopf, dann stürzte sie zu Boden. Der Aufprall schleuderte Schnee und gefrorenen Schlamm in die Luft.
    Das Pferd zerfiel in zwei Hälften, eine vordere und eine hintere. Was von dem früheren König übrig geblieben war, sackte zusammen mit dem

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