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Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Titel: Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Young
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zurückzuholen, was rechtmäßig ihnen gehört. Mir ist zu Ohren gekommen, dass sich im Süden Ärger für de Burgh und seine Angehörigen zusammenbraut. Es wird von Rebellion gemunkelt. Von Krieg.« Er schlug mit der Faust auf den Tisch. »Der Tag der Abrechnung wird kommen. Denkt an meine Worte.«
    »Richard de Burgh war jahrelang ein Verbündeter Eurer Familie, Sir Robert«, bemerkte der jüngere Mönch. »Wir wissen auch von Eurer Verbindung zu König Edward. Wie können wir sicher wissen, wem in dieser Angelegenheit Eure Loyalität gilt?«
    »Diese Bündnisse existieren seit drei Jahren nicht mehr. Sie endeten an dem Tag, an dem ich mich dem von William Wallace angeführten Aufstand anschloss.« Robert beugte sich vor und fixierte den Mönch mit einem eindringlichen Blick. »Unsere beiden Länder haben unter der Herrschaft des englischen Königs gelitten. Wenn Ihr wisst, wo sich der Stab befindet, könnt Ihr dazu beitragen, dass er ihn nicht an sich reißt.« Als der junge Mann Murtough ansah, registrierte Robert einen Hoffnungsschimmer in seinem Gesicht, den er sich sofort zunutze machte. »In Monmouth’ Geschichte der Könige Britanniens steht, dass Brutus von Troja, der diese Inseln gründete, bestimmte Reliquien besaß. Nach seinem Tod teilten seine Söhne das Land zwischen sich auf und schufen das heutige England, Irland, Wales und Schottland, und jeder nahm eine dieser Reliquien als Symbol seiner neuen Macht an sich.«
    »Die Werke von Geoffrey of Monmouth sind mir bekannt«, schnarrte Murtough.
    Ohne sich von dem Ton des Mönchs beirren zu lassen, fuhr Robert fort: »Einer Vision des Propheten Merlin zufolge, dessen Worte Monmouth übersetzt haben will, läutete diese Teilung den Abstieg Britanniens in das Chaos ein. Merlin sagte vorher, dass die Reliquien in die Hände eines einzigen Herrschers gelangen müssen, wenn das Land vor dem endgültigen Ruin bewahrt werden soll. Sowohl Uther Pendragon als auch sein Sohn König Artus kamen diesem Ziel sehr nah, erreichten es aber nicht. Als Edward Wales eroberte, entdeckte er eine verloren geglaubte Prophezeiung, die die vier Reliquien namentlich auflistete. Für England Curtana, das Schwert des Erbarmens. Für Wales die Artuskrone, von der es heißt, Brutus selbst habe sie getragen. Für Schottland …«
    Hier geriet Robert ins Stocken. Vor seinem geistigen Auge entstand das bittere Bild eines Steinblocks in einem Karren, der einen staubigen Pfad entlangrumpelte. Er selbst jagte mit hoch erhobenem Schild hinterher, umringt von anderen Männern mit Schwertern in den Händen und triumphierend leuchtenden Gesichtern. Alle trugen den gleichen Schild wie er: blutrot mit einem sich aufbäumenden, in Feuer gehüllten goldenen Drachen in der Mitte. An diesem Tag hatte er schamerfüllt seine Rolle gespielt und diese kostbarste aller Reliquien zu Edward gebracht.
    »Für Schottland der Krönungsstein, auf dem alle unsere Könige gekrönt worden sind«, schloss er.
    »Wir haben von König Edwards Eroberungen gehört«, sagte der jüngere Mönch ernst. »Wir wissen, dass er diese Schätze in seinen Schrein nach Westminster gebracht hat. Nur der Stab unseres Gründers fehlt ihm noch.«
    »Dann könnt Ihr Euch ja denken, wie erpicht er auf diese Reliquie ist. Er wird alles daransetzen, sie an sich zu bringen.«
    »Und was ist mit Euch, Earl Robert?« Murtoughs Augen glitzerten im Kerzenschein. Als er einen Schluck Wein trank, rann etwas Flüssigkeit durch den Spalt in seiner Lippe. »Glaubt Ihr an Merlins Prophezeiung?«
    »Es kommt nicht darauf an, was ich glaube. Was zählt, ist, dass die Untertanen des Königs und viele seiner Männer daran glauben. Sie kämpfen dafür, geben ihr Blut dafür und sterben dafür. Sie sind das Schwert, das es ihm ermöglichte, Wales zu erobern. Jetzt Schottland. Die Überzeugung, dass sie Britannien vor dem Untergang bewahren, verleiht ihnen unglaublich viel Kraft. Edward besiegt uns nicht nur mit seiner Armee, sondern auch mit der Prophezeiung. Er wird sich zu einem neuen Brutus, einem neuen Artus ausrufen lassen. Und ganz Britannien wird das Knie vor ihm beugen.«
    »Was würdet Ihr mit dem Stab tun, wenn Ihr ihn hättet?«
    Robert wappnete sich für die Herausforderung in den Augen des älteren Mönchs. Ihm war, als könne Murtough bis auf den Grund seines Herzens blicken und seine wahren Motive darin lesen – dass es ihm weniger darum ging, die Reliquie zu schützen, sondern vielmehr darum, für die Sünde, eine andere gestohlen zu

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