Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Titel: Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Young
Vom Netzwerk:
zurückstehen. Solange sie in Sicherheit waren und nicht zu viel wussten, zählte nichts anderes. Er öffnete den Mund, um ihr zu versichern, dass er eine Gouvernante für Marjorie suchen würde, doch in diesem Moment klopfte es erneut an der Tür. Unwillig drehte er sich um. »Ja?«
    Die Tür wurde geöffnet, und Robert rechnete damit, einen seiner Träger auf der Schwelle stehen zu sehen, aber zu seiner Überraschung verneigte sich ein junger Page vor ihm. Er trug eine Tunika mit dem blaugolden gewürfelten Wappen von Robert Clifford.
    »Ich bringe eine Nachricht von meinem Herrn.« Der Page schielte verstohlen von Robert zu Elizabeth, die den Kopf in den Händen geborgen hatte. »Er sagt, Euch wird hiermit befohlen, Euch mit ihm und Sir Ralph de Monthermer auf eine königliche Mission zu begeben.«
    »Was für eine Mission?«
    »Ich soll Euch von meinem Herrn ausrichten, dass Ihr nicht wie geplant nach Turnberry aufbrechen werdet. Er wird zu gegebener Zeit selbst mit Euch sprechen.«
    Unbehagen keimte in Robert auf, als er sich fragte, warum ihm plötzlich eine andere Aufgabe zugewiesen wurde, obwohl der König ihm bereits gestattet hatte, zu seinem Landsitz zurückzukehren. »Ich verstehe.« Er zügelte sein Temperament, bis der Page die Tür hinter sich geschlossen hatte, dann knurrte er wütend: » Verdammt! «
    Elizabeth schrak bei diesem Wutschrei zusammen, hob den Kopf und beobachtete ihn, als er im Raum auf und ab zu gehen begann.
    Nach einem Moment blieb Robert stehen. Wenn Ralph sich auf diese Mission begab, musste er mehr darüber wissen. Er war sicher, dass der Ritter es ihm erzählen würde, wenn er nachbohrte. »Ich muss mich um diese Angelegenheit kümmern.«
    Elizabeth nickte stumm.
    Robert ging den Gang zu dem Raum entlang, in dem Ralph untergebracht war. Als er ihn erreicht hatte, klopfte er an, fest entschlossen, so viel aus dem Ritter herauszubekommen wie möglich. Er erhielt keine Antwort. Auch auf sein zweites Klopfen hin blieb alles still. Enttäuscht wandte er sich ab. In diesem Moment hörte er ein gedämpftes Lachen. Argwöhnisch versuchte Robert, die Tür zu öffnen. Sie schwang leise auf.
    In dem dahinterliegenden Raum stand eine mit zerknüllten Decken bedeckte Pritsche an einer Wand. An der anderen stapelten sich Truhen, und auf einem Tisch flackerte eine Kerze zwischen zwei Bechern und einem Krug. In der Mitte der Kammer standen zwei Gestalten. Eine kehrte ihm den Rücken zu, aber Robert erkannte Ralph an seinem lockigen dunklen Haar. Bei der zweiten, einer Frau, brauchte er etwas länger. Es war Joan of Acre, die älteste Tochter des Königs. Sie und Ralph hielten einander eng umschlungen. Bei Roberts Anblick lösten sie sich so hastig voneinander, als würden sie von unsichtbaren Händen auseinandergezerrt.
    » Himmel – Robert! «, zischte Ralph und schob sich vor Joan.
    Die Prinzessin trug nur ein dünnes Hemd, unter dem sich ihre Brüste abzeichneten. Wie Ralph war sie Mitte dreißig, eine große, stattliche Frau mit denselben langen Gliedmaßen wie ihre Schwester Bess. Ihr schwarzes Haar fiel ihr offen um die Schultern.
    »Was zum Teufel tust du hier?« Ralphs Gesicht war gerötet.
    Hinter ihm trat Joan zum Bett, griff nach einem mit Hermelinpelz gesäumten Umhang, schlang ihn um die Schultern und zog ihn vor der Brust zusammen.
    Robert hob die Hände. »Ich bitte um Entschuldigung, Ralph. Lady Joan«, fügte er mit einem Blick auf die Prinzessin hinzu, die ihn mit blitzenden Augen anstarrte. »Ich habe geklopft, aber niemand hat reagiert.«
    Joan erwiderte nichts darauf, sondern huschte an Ralph vorbei auf die Tür zu. Als Robert zur Seite trat, huschte sie eilig den Gang hinunter und hielt dabei den Umhang mit einer Hand zusammen.
    »Schließ die Tür, um Himmels willen«, grollte der Ritter, drehte sich um, ging zu dem Tisch, nahm einen Becher und stürzte den Inhalt hinunter. Sein Unterhemd stand am Hals offen, und seine Brust glänzte vor Schweiß, obwohl es im Raum eher kühl war.
    Robert tat, wie ihm geheißen, und sah zu, wie Ralph sich nachschenkte. Er war wie vor den Kopf geschlagen – er kannte den Ritter seit Jahren und hätte nie gedacht, dass er sich auf eine so gefährliche Affäre einlassen würde. Ein Ritter aus dem königlichen Gefolge, der mit der Tochter des Königs schlief? Edward würde ihm für diese Besudelung seiner Ehre bei lebendigem Leib die Haut abziehen lassen.
    »Schwör mir, dass du es keiner Menschenseele erzählen wirst«, knirschte Ralph,

Weitere Kostenlose Bücher