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Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Titel: Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Young
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Ralph de Monthermers Stimme hinter ihnen erklang.
    »Der König will ihn heute Nachmittag aufstellen lassen.«
    Thomas of Lancaster, der die Worte mit angehört hatte, drehte sich mit einem breiten Lächeln um. »Wenn die Schotten einen Vorgeschmack von der Wirkungskraft dieses Monsters bekommen, fallen sie auf die Knie und betteln um Gnade.«
    Noch vor ein paar Monaten hätten diese Männer scharf darauf geachtet, wie er auf derartige Bemerkungen reagierte, und nach Zeichen für Loyalität gegenüber seinen Landsleuten gesucht, das wusste Robert. Heute war das nicht mehr der Fall. Nach zwei Jahren war er einer von ihnen, und der König vertraute ihm sogar so weit, dass er ihn in die Verhandlungen mit den Schotten über eine neue Regierung mit einbezog. Humphrey behandelte ihn wie einen Bruder, und Ralph, der sich vor Kurzem mit Lady Joan verlobt hatte und die Grafschaft Gloucester erben würde, hatte geschworen, tief in Roberts Schuld zu stehen, nachdem er erfahren hatte, dass dieser Aymer de Valence’ Verrat aufgedeckt hatte. Valence für seinen Teil ließ Robert seither in Ruhe. Der Ritter, der bei Henry Percy und Guy de Beauchamp stand, hatte seit der Exkursion in den Wald kein Wort mehr mit ihm oder Humphrey gewechselt.
    »Auf den Sieg.« Humphrey hob seinen Kelch.
    Thomas und Ralph taten es ihm nach, und Robert folgte ihrem Beispiel.
    Eine Hornfanfare erscholl. Die Männer an den Steinschleudern betätigten die Winden, die Ketten knirschten, und die großen, mit Blei gefüllten Körbe wurden in die Höhe gezogen. Das andere Ende des Balkens jeder Schleuder wippte zu Boden, wo Steine in die Schlingen gelegt werden konnten. An den Katapulten – außer an dem Siegreichen und dem Donnerer – luden die Männer die Steine in das ausgehöhlte Ende der Balken.
    Eines nach dem anderen begannen sich die Geräte, wie zum Leben erwachende Riesen zu bewegen, ihre hölzernen Arme schnellten hoch, ihre Ladungen flogen auf die Mauern von Stirling zu, Steine schlugen in Zinnen und Ecktürme ein, Mörtel und Mauerwerk explodierten. Nachdem das letzte Geschoss sein Ziel getroffen hatte, trat eine gespenstische Pause ein, nichts rührte sich, nur Staubwolken stiegen langsam zum Himmel auf. Dann wurden die Balken wieder nach unten gezogen, die Baumeister brüllten Befehle, und weitere Steine wurden herbeigerollt.
    Diesmal beteiligten sich die Mannschaften des Siegreichen und des Donnerers an den Vorbereitungen, sie legten einige der Tontöpfe in die Aushöhlungen in den Balken. Männer mit brennenden Fackeln traten zu den Geräten. Als sie die Flammen an die Stoffrollen in den Hälsen der Gefäße hielten, stoben Funkel auf. Das gen Himmel gerichtete Ende jedes Balkens wurde mittels eines komplizierten Seilsystems nach unten gezogen, woraufhin das beladene Ende in die Höhe schnellte und gegen einen gepolsterten Querbalken prallte. Die Flammen flackerten im Luftzug auf, als die Töpfe über die Burgmauern hinweg auf die dahinter liegenden Gebäude zugeschleudert wurden. Beim Aufprall zerbrachen sie, und Feuerwellen schienen wie eine Flüssigkeit alles zu überfluten, was sie berührten, während ringsum die von den anderen Schleudern abgeschossenen Steine in die äußeren Mauern einschlugen. Dahinter stieg Rauch auf, als sich das griechische Feuer über die Dächer ergoss. Robert, der das Schauspiel zusammen mit seinen Gefährten verfolgte, begriff, warum manche Menschen diese Substanz für Zauberei hielten. Es war beunruhigend – Feuer, das sich entgegen seiner Natur wie Wasser verhielt. Viele der bei dem König stehenden Edelleute begannen, von dem Anblick beeindruckt, Beifall zu spenden.
    Edward nickte seinem obersten Baumeister zu, der sich umdrehte und Befehle in Richtung der Mannschaften des Siegreichen und des Donnerers bellte. Jetzt wurden die Katapulte mit den Fässern beladen. Wieder traten die Männer mit den Fackeln vor; diesmal entzündeten sie ein kurzes Stück Seil, das aus der Seite eines jeden Fasses herausragte. Die Steinschleudern nahmen die Mauern unter Dauerbeschuss. Die Balken beider Katapulte wurden gleichzeitig gelöst, und die Fässer flogen, die brennenden Seilstücke wie einen Kometenschweif hinter sich herziehend, auf die Burg zu. Eines verfehlte sein Ziel und schlug in den Graben ein. Ein paar Sekunden lang geschah nichts, dann ertönte ein ohrenbetäubendes Krachen, das vom Gipfel des Hügels widerhallte, und eine Fontäne aus Erde und Felsbrocken spritzte auf. Das zweite Fass segelte über die

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