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Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Titel: Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Young
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sich angeregt und tranken den Wein, den die Pagen des Königs aus der Stadt hinter dem Lager geholt hatten. Als er näher kam, bemerkte er, dass in der Nacht drei neue Karren eingetroffen waren. Vor zweien davon waren noch Ochsen angespannt, aus einem wurden kugelförmige irdene Gefäße geladen, in deren Hälsen Stoffrollen steckten. Von einem anderen Karren luden Männer große Holzfässer ab.
    »Ein schöner Morgen«, begrüßte ihn Humphrey lächelnd.
    »Was ist denn das?« Robert fiel auf, wie behutsam die Männer mit den Tongefäßen umgingen, als sie sie neben dem Donnerer aufstapelten.
    »Die Überraschung des Königs.« Humphrey winkte einen Pagen zu sich, der mit einem Weinkrug und einem Kelch zu ihnen kam, den Kelch füllte und ihn Robert reichte.
    Robert hatte von der Überraschung gehört, die Edward der Garnison von Stirling bereiten wollte, aber außer dem Gerücht, dass es sich dabei um etwas handelte, was der König auf seinem Kreuzzug entdeckt hatte, hatte er nichts in Erfahrung bringen können. Was auch immer es sein mochte, er wusste, dass Edward ungeduldig darauf gewartet hatte, umso mehr, weil es trotz des Einsatzes einer beeindruckenden Anzahl von Belagerungsgeräten nur gelungen war, kleinere Schäden an der Burgmauer zu verursachen. Stirling thronte auf seinem Felsvorsprung, bewachte die einzige Brücke über den Forth und blieb uneinnehmbar.
    Die Burg wurde von einer kleinen schottischen Garnison unter dem Befehl eines Mannes namens William Oliphant verteidigt, der sich standhaft weigerte, sich zu ergeben, und der während der Verhandlungen darauf beharrt hatte, die Burg Stirling für John Balliol zu halten und sie nur auf dessen Anweisung hin aufzugeben. Er hatte sich in dem Wissen, über reichliche Vorräte zu verfügen, mit seinen Männern verschanzt. Die Engländer gingen davon aus, dass diese sich während der schlimmsten Bombardierungen in Höhlen im Felsgestein verbargen und zwischen den Angriffswellen herausschlüpften, um ihre Angreifer und unvorsichtige Baumeister unter Pfeilbeschuss zu nehmen. Robert hatte sich mit grimmiger Freude an Edwards wachsender Entmutigung geweidet, als sich die Belagerung ohne Aussicht auf ein Ende immer länger hinzog. Der König stand so dicht vor dem Sieg. Die meisten schottischen Magnaten hatten sich ihm unterworfen, neue Regierungsverordnungen wurden erlassen, und Edward kontrollierte zahlreiche Burgen des Königreichs. Aber Stirling und William Wallace – der seit dem fehlgeschlagenen Überfall im Wald wie vom Erdboden verschluckt war – leisteten ihm hartnäckig Widerstand. Und beide waren für seine Gesamtherrschaft über Schottland von essentieller Bedeutung.
    »Vorsichtig!«
    Der oberste Baumeister hatte den Warnruf ausgestoßen. Zwei Männern war das Fass entglitten, das sie gerade von dem Karren wuchteten, und krachend zu Boden gefallen. Robert sah, dass aus einem Riss im Holz ein feines gelbgraues Pulver rieselte.
    Der Baumeister eilte zu ihnen hinüber. »Dass ihr mir jedes Korn davon aufsammelt! Christus am Kreuz, wollt ihr, dass das ganze Lager abbrennt? Mylord«, rief er Edward zu. »Ich schlage vor, Ihr haltet mehr Abstand.«
    Als der König und die versammelten Earls und Ritter zurückwichen, hielt sich Humphrey an Roberts Seite. »Griechisches Feuer«, murmelte er.
    Robert sah ihn überrascht an. Sein Großvater hatte ihm von dieser Substanz erzählt, hatte er doch im Heiligen Land gesehen, wie sie angewendet wurde. Das bei den Arabern sehr beliebte griechische Feuer war eine Mischung aus Öl, Salpeter und Schwefel, die fast alles zu verbrennen vermochte und von der es hieß, man könne sie nur mit Sand oder Urin löschen. Der alte Lord hatte fast ehrfürchtig von ihrer zerstörerischen Kraft gesprochen – den Donner Gottes hatte er sie genannt. »Eine Sarazenenwaffe? Hier in Schottland?«
    »Der Zweck heiligt die Mittel«, erwiderte Humphrey. Sie blieben in sicherer Entfernung zu den Belagerungsgeräten stehen, und er nickte zu den Fässern hinüber. »So Gott will, wird die Belagerung am Ende dieses Tages vorüber sein.« Er drehte sich zu Robert, seine grünen Augen leuchteten vor Leidenschaft auf. »Und das ist dann das Ende. Unsere Königreiche sind vereint, so wie einst unter Brutus. Jetzt können wir damit beginnen, es wieder zu alter Größe aufzubauen – wir alle. Mit der Zeit wird Britannien stärker sein denn je. Du wirst schon sehen, mein Freund.«
    »Werwolf ist bereit.«
    Robert und Humphrey blickten sich um, als

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