Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)
auf seinen Kopf ausgesetzten Preisgeld und ohne sicheren Hafen. Und er war nicht der Einzige. Sir John hat sich ebenfalls ergeben.«
Robert nickte, während er die Bedeutung dieses Schrittes zu erfassen versuchte. »Auf diese Weise sollten wir auf die Umsetzung meines Plans hinarbeiten können, ohne ungebetenes Interesse seitens des Königs zu erwecken. Je mehr Bedrohungen seines Friedens ausgemerzt werden, desto stärker wird er sich auf die noch verbliebenen konzentrieren.« Er begann, im Raum auf und ab zu gehen. »Obgleich das seine eigenen Schwierigkeiten mit sich bringt. Bei unserem Gespräch in St. Andrews sagtet Ihr, Ihr wüsstet nicht, wo Wallace untergetaucht ist.« Robert drehte sich zu dem Bischof um. »Hat James eine Ahnung, wie wir uns mit ihm in Verbindung setzen können?« Ehe Lamberton antworten konnte, fuhr er fort: »Je eher wir das tun, desto besser. Stirling kann sich nicht mehr lange halten. Wenn die Burg gefallen ist, wird William Wallace zum Hauptziel des Königs werden, und er wird jedes Mittel nutzen, um sich seiner zu bemächtigen. Es grenzt an ein Wunder, dass er noch nicht aufgespürt worden ist, wenn man bedenkt, wie viele Schotten bereits angeheuert wurden, um ihn zu suchen.« Robert hielt inne und musterte Lamberton forschend. »Habt Ihr mit Sir James über meine Absichten gesprochen?« Er runzelte die Stirn, als der Bischof keine Antwort gab. »Ihr habt mir in St. Andrews Euer Wort gegeben, Exzellenz.«
Lamberton ging zu dem Tisch und der Bank und setzte sich. Vor vier Monaten, kurz nach dem Tod von Roberts Vater und seiner Rückkehr an Edwards Hof, hatte der Bischof ihn aufgesucht und wissen wollen, warum er Nes in Selkirk zu ihnen geschickt hatte, um sie vor dem Angriff der Engländer zu warnen. Da Robert wusste, dass er sich durch seine Handlungsweise bei den Rebellen eine Blöße gegeben hatte und ihm auch klar war, dass er jede Unterstützung brauchte, die er bekommen konnte, wenn er seinen kühnen Plan in die Tat umsetzen wollte, hatte er sich Lamberton anvertraut. Er hatte zugegeben, nur nach außen hin Edwards treu ergebener Diener zu sein, und von der die ganze Zeit lang von ihm und James Stewart geheim gehaltenen Hoffnung gesprochen, dass, wenn Balliols Rückkehr endgültig verhindert wurde, er, Robert, eines Tages Anspruch auf den Thron von Schottland erheben könnte. König Edward sei nur ein Schild gewesen, der unwissentlich seine Interessen geschützt hatte.
Dann hatte er Lamberton von seiner durch William Wallace’ Rückkehr inspirierten Plan erzählt, den Rebellenführer davon zu überzeugen, im Geheimen eine neue Armee von der Größe derer von Stirling aufzubauen. Mit diesem Heer würden sie zum Gegenschlag gegen Edward ausholen und sich dabei Roberts Kenntnisse seiner Schwächen zunutze machen. Hatten sie Erfolg, würde er den Thron besteigen und mit Hilfe von Wallace’ Ruf die Männer des Reiches auf seine Seite ziehen. Am Ende hatte er Lamberton gebeten, den Großhofmeister zu suchen, den einzigen Mann, der Wallace dazu bringen konnte, gemeinsam mit ihm auf dieses Ziel hinzuarbeiten.
Der Bischof hatte eingewilligt und ihn angewiesen, bis zu seiner Rückkehr nichts zu unternehmen. Dadurch ermutigt, hatte Robert mit zunehmender Ungeduld auf eine Nachricht gewartet. Jetzt beschlich ihn angesichts von Lambertons Verhalten der unbestimmte Verdacht, sein Vertrauen in den Bischof könnte ungerechtfertigt gewesen sein.
»Ich habe mit Sir James gesprochen, so, wie ich es gesagt habe.« Lamberton sah ihn an. »Ihm ausgerichtet, was Ihr mir erzählt habt. Wortwörtlich.«
»Er hat nicht zugestimmt?«
»Wir sind beide übereingekommen, dass es eine Chance wäre, Edwards Macht zu untergraben. Sobald der König seine neue Regierung eingesetzt hat, wird er mit den meisten seiner Männer nach London zurückkehren. Er hat in England mit wachsenden Problemen zu kämpfen, Verbrechen und Armut nehmen zu. Er muss sich mit seinem eigenen Reich befassen, wenn er verhindern will, dass es zu massiven Unruhen kommt. Das ist der Moment, wo wir zuschlagen. Der Zeitpunkt für einen neuen Aufstand.«
Robert nickte. »Da stimme ich Euch zu.«
»Bei unseren früheren Unternehmungen wurde unsere Kampfkraft durch Entzweiungen unter unseren Anführern geschwächt. Unsere Rebellionen waren Feuer, die eine kurze Zeit lang hell und heiß gebrannt, sich dann aber letztendlich selbst verzehrt haben. Feindseligkeiten und persönlicher Ehrgeiz haben einen Keil zwischen jede Kombination von
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