Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)
Verfolgung sicher und befindet Euch in der einzigartigen Position, bei der Zusammensetzung der neuen Regierung entscheidend mitwirken zu können – also im besiegten Schottland eine nicht zu unterschätzende Macht darzustellen.«
Robert starrte ihn an. »Ihr habt die ganze Zeit für Balliols Rückkehr gekämpft, Exzellenz. Ihr wart der Kopf der Delegation in Paris. Woher kommt dieser Sinneswandel? Wieso wollt Ihr mir helfen, ihn zu stürzen?«
»Weil ich jetzt weiß, dass John Balliol nie auf Schottlands Thron sitzen wird. Ich weiß auch, dass James Stewart und Robert Wishart Euren Anspruch vor langer Zeit unterstützt haben. Und ich vertraue ihrem Urteil.«
»Auch andere können einen Anspruch geltend machen«, murmelte Robert. »John Comyn eingeschlossen.«
»Keiner ist so stark wie der Eure. Hätte Edward nicht Balliol ernannt, wäre Euer Großvater der von den Männern des Reiches gewählte König geworden. Viele vertraten die Meinung, der Lord of Annandale hätte das größere Anrecht auf den Thron gehabt. Es wäre eine gewisse ausgleichende Gerechtigkeit, seinen Nachkommen zum König zu machen. Dann wäre die Welt so, wie sie von Anfang an hätte sein sollen. Eine sauber gewischte Tafel. Das ist etwas, worauf wir unter den Männern bauen können. Etwas, das Euren Ruf verbessern könnte.«
Robert heftete den Blick auf die verwelkten Blumen im Kamin. Die Blütenblätter waren braun, brüchig und zusammengerollt wie tote Spinnen. Im Geiste sah er wieder die runde Halle in Peebles vor sich, sich selbst und John Comyn inmitten einer Masse von Männern. Er sah den Hass in Comyns Augen, einen Hass, der durch die Generationen geflossen und von jeder genährt worden war. Er sah eine Dolchklinge an seiner Kehle aufblitzen, spürte, wie sich Comyns Arm um seinen Hals legte; sah, wie ihre Kameraden mit gezückten Waffen aufeinander losgingen. »Ihr sprecht von einer zwingend notwendigen Einigkeit, Exzellenz. Aber Ihr wart in Peebles. Ihr habt gesehen, was beim letzten Mal passiert ist, als John Comyn und ich gemeinsam als Hüter eingesetzt worden sind.« Robert schüttelte den Kopf. »Das kann nicht funktionieren.«
»Es muss, Robert. Keiner von uns kann Edward allein bekämpfen. Es bedarf des Einflusses von John Comyn und der Rechtmäßigkeit Eures Thronanspruchs, um das Königreich aufzurütteln und Edwards Herrschaft zu beenden.«
Robert wandte sich von dem Bischof ab. Widersprüchliche Gefühle rangen in seinem Inneren miteinander. Einerseits brannte er darauf, endlich zu handeln – die Ketten der Loyalität zu sprengen, die ihn an einen König fesselten, den er hasste – und sich zu erheben, um zurückzuverlangen, was seiner Familie genommen worden war. Aber der Preis?
Er und Wallace waren nicht immer einer Meinung gewesen, aber Robert respektierte den Mann: seine durch nichts zu erschütternde Vision eines befreiten Schottlands, seine Standhaftigkeit, seine Treue gegenüber seinen Männern, seine Tapferkeit auf dem Schlachtfeld. Mit John Comyn verhielt es sich genau andersherum. Der Mann war sein Todfeind. Lamberton verlangte von ihm, Jahrzehnte des Hasses zu vergeben; alles zu vergessen, was die Comyns seiner Familie und sie der seinen angetan hatten. Kurz gesagt, ihm zu vertrauen. Wieder einmal steckte er in einer Zwickmühle.
Robert traf eine Entscheidung. »Wie Ihr schon sagtet, hat König Edward mir einige Autorität verliehen. Außerdem wird er einen Statthalter in Schottland brauchen, wenn er seine Truppen abzieht.« Er wandte sich wieder an Lamberton. »Ich habe die Hoffnung noch nicht verloren, aber wenn Ihr recht habt und ich Wallace nicht dazu benutzen kann, eine Armee zusammenzuziehen, dann werde ich alle Macht nutzen, die mir der König zugesteht, um in Schottland wieder zu Einfluss zu gelangen. Ich glaube, dass Edward sich im Lauf der Zeit dazu bewegen lässt, mich zum alleinigen Hüter zu ernennen. Es wird etwas länger dauern, ja, aber von dieser Position aus könnte ich um den Thron kämpfen.«
»Macht nicht denselben Fehler wie Euer Vater, Robert«, warnte Lamberton. »Er lebte von den Versprechen des Königs. Aber was haben ihm diese Brosamen letztendlich gebracht? Nur einen einsamen Tod in England.«
Fionn erhob sich plötzlich von seinem Platz neben dem Bett und bellte. Eine Sekunde später wurde die Tür geöffnet, und Nes erschien. »Sir, der König! Man hat auf ihn geschossen!«
40
ROBERT DRÄNGTE SICH durch die Menge, die sich um das königliche Zelt geschart hatte, dessen
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