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Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Titel: Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Young
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Kasten war leer.
    »Komm jetzt!«, drängte Edward, der plötzlich an seiner Seite auftauchte.
    Robert zögerte, konnte den Blick nicht von dem Altar wenden, auf dem das Tuch schwelte. Dann drückte er seinem Bruder den Kasten in die Hände und nahm den Stab des Malachias an sich.
    Während Valence und seine Männer sich einen Weg durch die Menschenmengen bahnten, die jetzt in alle Richtungen aus der Abtei flohen, mischten sich Robert und Edward unter die Massen. Die Waffen hatten sie in die Scheiden zurückgeschoben, die Kapuzen hochgeschlagen und die Schätze unter ihren Umhängen versteckt, sodass sie sich durch nichts von der zerlumpten Menge unterschieden. Sie erreichten die Tür des nördlichen Querschiffs, durch das sich Ströme von Pilgern drängten. Robert blickte sich noch einmal um. Einige Geistliche versuchten, das Feuer im Schrein des Bekenners zu löschen, und stießen Warnrufe aus, als Rauchwolken in die Luft stiegen. Er sah, wie Aymer de Valence wahllos vorbeikommende Männer anhielt und ihnen mit wutrotem Gesicht die Kapuzen vom Kopf riss, dann wurde er, den Stab des Malachias noch immer fest umklammernd, durch die Tür in den grauen Nachmittag hinausgeschoben. Während er und Edward den Friedhof überquerten, über Gräber hinwegsprangen und auf die Mauer zuliefen, die entlang des Tyburn verlief, erfüllte ein von der Aussicht auf Freiheit heraufbeschworenes Gesicht Roberts Gedanken. Das Gesicht des Mannes, von dem er sicher war, dass er ihn verraten hatte.
    John Comyn.

49
    Dumfries, Schottland, A.D. 1306
    DIE MÄNNER HUSCHTEN rasch die schmalen Pfade entlang, die sich hinter dem zusammengepferchten Labyrinth von Häusern aus Flechtwerk und Lehm entlangwanden. Auf diese Weise mieden sie die Hauptstraße, wo sich die Stadtbewohner auf dem Heimweg befanden. Vom Fluss Nith wehte ein kalter Wind herüber. Es war früher Abend, kurz vor der Vesper, und die ersten Sterne waren rings um die Sichel des Mondes wie glitzernde Edelsteine am Himmel verstreut. Schnee lag in der frostigen Luft. Die von Menschen und Tieren zu einem schmutzigen Matsch zertretenen Reste des letzten Schneefalls häuften sich noch am Rand der Pfade.
    Während die Männer durch die stinkenden Gassen eilten, vorbei an Senkgruben, Wasserfässern und Viehpferchen, und ihre Stiefel auf den gefrorenen Resten von Abfallhaufen knirschten, wuselte eine Schar von Ratten vor ihnen her. Ein grollendes Knurren ertönte, gefolgt von einem Krachen, als sich etwas Großes gegen den Zaun neben ihnen warf. Christopher Seton stolperte gegen die Holzwand eines Hauses zurück und griff nach dem Heft seines Schwertes, als das Knurren in wütendes Gebell überging. »Heiliger Christus!«
    » Komm! «, drängte Thomas Bruce und hastete weiter die Gasse hinunter.
    Über ihnen rief jemand etwas. Christopher blickte auf und sah ein Frauengesicht weiß im Schatten eines Fensters schimmern. Als sie die Männer auf der Straße bemerkte, schlug sie die Fensterläden so heftig zu, dass der Hund erneut außer sich geriet. Christopher zog sich die Kapuze seines schwarzen Umhangs tiefer ins Gesicht und folgte seinen Kameraden.
    Am Ende der Häuserreihe öffnete sich eine Straße vor ihnen, deren Pflaster mit Reif überzogen war. Auf der anderen Seite erhob sich die Mauer des Klosters Greyfriars. Das von John Balliols Mutter vor über vierzig Jahren gegründete Mönchskloster beherrschte eine Landzunge am nördlichen Ende von Dumfries. Weiter unten auf der gepflasterten Straße drangen Feuerschein und Stimmen aus den Häusern; die Bewohner richteten sich für den Abend ein und sperrten Kälte und Dunkelheit aus. Ein scharfer Rauchgeruch lag in der Luft.
    Robert blieb am Eingang der Gasse stehen, als er sich nähernde Hufschläge hörte. Vier Reiter tauchten in der Straße auf, sie kamen von der Brücke, die über den Nith führte, und ritten hügelaufwärts. Sie bemerkten die Männer nicht, die sie beobachteten. Da sie Schwerter trugen, hielt Robert sie für eine weitere Gruppe, die an der morgigen Versammlung teilnehmen wollte: dem ersten Zusammentreffen der Richter, die König Edward für die neue Regierung ausgewählt hatte. Ein Anflug von Furcht durchzuckte ihn; er wusste, wie nah die ihm drohende Gefahr war. Die englische Garnison war weniger als zwei Meilen entfernt in der königlichen Burg stationiert. Ein einziger Fehler, und sie waren ihm auf den Fersen. Er hatte den Rest seiner Gruppe mit den Pferden in den Außenbezirken von Dumfries zurückgelassen – eine

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