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Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Titel: Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Young
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es neugierig und versuchte dann draufzubeißen. Robert nahm seinem Neffen den Anhänger aus dem Mund, stand auf und schwang den Jungen hoch in die Luft. Donald quiekte vor Wonne.
    »Er mag dich.« Christina trat zu ihm und fuhr ihrem Sohn mit der Hand durch das Haar, das so hell war wie ihr eigenes. Lächelnd blickte sie zu Robert auf. »Der Umgang mit einem anderen Mann tut ihm gut. Sein Vater ist ja nicht mehr da.«
    Christinas Lächeln erstarb nicht, als sie ihren zappelnden Sohn auf den Arm nahm, aber Robert entging der Schleier nicht, der sich bei der Erwähnung ihres Mannes über die hellblauen Augen seiner Schwester legte. Gartnait war vor einem Jahr gestorben und hatte Christina als Witwe und den kleinen Donald als Earl of Mar zurückgelassen. Robert sah zu, wie sie ihren Sohn zu dem Tisch in der Mitte des Zeltes trug, dessen Leinwandseiten sich im Wind blähten. Von draußen wehte der Lärm des Lagers zu ihnen herein.
    Christina übergab den Jungen seiner Amme und setzte sich, um die Mahlzeit zu beenden, die ihre Diener zubereitet hatten. Ihre Schwestern Mary und Matilda waren mit dem Essen schon fast fertig.
    Mary Bruce sah ihren Bruder an. »Willst du uns nicht endlich Gesellschaft leisten, Bruder?« Sie legte fragend den Kopf schief. »In der Zeit, die du dort stehst, hättest du dein Fasten zweimal brechen können.«
    Robert hielt dem scharfen Blick seiner Schwester stand. Mit ihrem schwarzen Haar und den ausgeprägten Zügen, die ihrem Gesicht einen harten, fast verschlagenen Ausdruck verliehen, sah sie Edward ungemein ähnlich, wie er verblüfft feststellte. Seine Schwestern waren seiner Aufforderung gefolgt und kurz vor Weihnachten von Kildrummy Castle nach Turnberry gekommen. Er war noch immer überrascht, wie sehr sie sich verändert hatten, seit er sie zuletzt gesehen hatte, vor allem Mary und Matilda, die mit zwanzig und neunzehn die jüngsten seiner Geschwister und ein Jahrzehnt jünger waren als er selbst. »Ich muss an einer Ratsversammlung teilnehmen.«
    »Elizabeth und Marjorie besuchen uns heute Abend.« Christina hielt ihrem Pagen ihren Kelch hin, um sich mit Wasser versetzten Wein nachschenken zu lassen. In ihrer Stimme schwang ein bedeutsamer Unterton mit. »Es wäre ein seltenes Vergnügen, wenn wir alle zusammen essen könnten.«
    Matildas Miene hellte sich auf. »Lady Elizabeth bringt ihren Spielmann mit.« Ihre weiche, leise Stimme verriet ihr schüchternes Naturell. Robert war aufgefallen, dass sie immer, wenn sie etwas sagte, zu Mary blickte, als müsste sie sie um Erlaubnis bitten.
    Er maß Christina mit einem strafenden Blick. Es verdross ihn, dass seine Schwester entschlossen schien, seine Eheprobleme zu schlichten. Nach seiner Rückkehr nach Schottland hatte es eine kurze friedliche Periode gegeben, während der er versucht hatte, ein paar Brücken zu seiner Frau zu schlagen. Doch das neue, dünne Band war unter den Belastungen der letzten Wochen gerissen. Nach den Ereignissen von Dumfries hatte sich Elizabeth ihm gegenüber merklich kühler verhalten, doch er war zu sehr damit beschäftigt gewesen, in den Krieg zu ziehen, und hatte weder die Zeit gehabt noch die Neigung verspürt, mit ihr zu reden. »Das hier ist ein Belagerungslager, Christina, kein Jahrmarkt.« Ein Windstoß traf ihn in den Rücken, als jemand eintrat. Für die Unterbrechung dankbar, drehte Robert sich um. Es war Christopher Seton.
    Der Ritter nickte den drei Frauen höflich zu. Sein Blick ruhte einen Moment lang auf Christina, bevor er sich an Robert wandte. »Außer denen, die du erwartet hast, sind noch andere Männer eingetroffen. Bischof Wishart ist da. Ich habe ihn in das Kriegszelt geführt. Die anderen versammeln sich ebenfalls dort.«
    Robert grunzte zufrieden. »Seine Exzellenz ist genau zur richtigen Zeit gekommen.«
    Christina hatte sich erhoben. »Sir Christopher«, rief sie, als Robert auf den Zelteingang zusteuerte.
    Der Ritter drehte sich um. »Mylady?«
    »Ich habe gerade versucht, meinen Bruder zu überreden, heute Abend mit uns zu essen. Vielleicht könnt Ihr ihn dazu bewegen?« Christina lächelte. »Es ist Platz genug für euch beide da.«
    Robert machte Anstalten, sie zurechtzuweisen, besann sich aber, als er den Gesichtsausdruck seines Freundes sah. Der Ritter trug ein dümmliches Grinsen zur Schau.
    In diesem Moment schienen die Jahre der Kämpfe und Entbehrungen von ihm abgefallen zu sein, und Christopher sah wieder so aus wie damals, als Robert ihn während der Belagerung von

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