Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Titel: Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Young
Vom Netzwerk:
geschossen gekommen und hatte sie zum Schweigen gebracht. Agnes hatte versucht, einen Umschlag daraufzulegen, aber Isabel hatte sie davon abgehalten. Die Blutergüsse waren eine tröstliche Erklärung für ihre Schmerzen. Sie ging zum Bett, legte sich hin und drehte die Decke zwischen den Fingern, während sie beobachtete, wie sich der Himmel von Türkis zu Indigoblau verfärbte. Im Osten türmten sich Wolken, und die Kammer war voller Schatten, als sie die Augen schloss.
    Isabel setzte sich so plötzlich auf, dass die Decke zurückfiel. Sie blickte sich, ob der Veränderung, die mit dem Raum vorgegangen war, verwirrt um. Eine Kerze flackerte in einem Ständer gegenüber ihrem Bett und ließ bizarre Schatten über die Wände tanzen. Agnes musste sie angezündet haben, während sie geschlafen hatte. Isabel wollte sich gerade wieder hinlegen, weil sie dachte, ihre Träume hätten sie geängstigt, als sie draußen einen durchdringenden Schrei hörte, gefolgt von lauten Rufen und Hufschlägen. Sie kroch aus dem Bett. Der Nebel des Schlafes löste sich schlagartig auf.
    Sie trat rasch zum Fenster und sah eine Gruppe von Männern durch den Hof reiten. Sie schwenkten Fackeln, die einen roten Schein über die Seiten der Scheunen und Nebengebäude warfen. Erst dachte sie, ihr Mann wäre zurückgekommen, aber dann bemerkte sie, dass diese Männer Schwerter gezogen hatten. Während sie sie im Auge behielt, stürmten die Männer, die der Earl zurückgelassen hatte, um das Anwesen zu bewachen, aus der Tür unter ihr. Die Reiter jagten auf sie zu. Waffengeklirr zerriss die Nacht. Isabel wirbelte herum, als die Tür ihrer Kammer aufflog und ihre Zofen zusammen mit einigen männlichen Dienstboten, darunter ihr Koch und ihr Haushofmeister, hereinstürzten.
    Jegliche Farbe war aus Agnes’ Gesicht gewichen. »Mylady!« Sie trat zu der Gräfin und umklammerte ihre Arme.
    »Wer sind sie, Fergus?«, fragte Isabel ihren Haushofmeister, der dem Koch und den Küchenjungen half, Truhen vor die Tür zu schieben, um sie zu verbarrikadieren.
    »Ich weiß es nicht, Mylady«, keuchte der Mann. »Die Schurken haben die Wächter am Torhaus niedergemetzelt und sind aus dem Dunkel heraus auf uns losgegangen.«
    Draußen nahm der Kampflärm seinen Fortgang.
    Als ein gellender Schrei ertönte, krallte Agnes die Finger in Isabels Arme, bis sich ihre Nägel tief in das Fleisch gruben. »Gott schütze uns!«
    Isabels Blick blieb an einem Feuerhaken hängen, der neben dem Kamin hing. Sie löste sich aus dem Griff der Zofe und ging zu ihm hinüber. Ruß verschmierte die Röcke ihres grauen Seidengewandes, als sie den eisernen Stab hob. »Biete ihnen an, was sie haben wollen, Fergus«, wies sie ihren Haushofmeister an. »Münzen, meine Juwelen, alles. Hast du verstanden?«
    »Ja, Mylady.«
    Unten war ein Krachen zu hören, als die Eingangstür aufgebrochen wurde. Agnes kauerte in einer Ecke, die anderen Zofen, alles junge Mädchen, pressten sich schluchzend gegen die Wand. Das flackernde Kerzenlicht warf tanzende Schatten über sie alle. Fergus und der Koch, der einen Kochtopf schwang, standen schwer atmend hinter dem Truhenstapel an der Tür. Von unten wehten dröhnende, gelegentlich von dem seltsamen Schrei untermalte Geräusche zu ihnen herauf. Ihr Herz hämmerte schmerzhaft gegen ihre Rippen. Sie hörte, wie im Gang Türen aufgerissen wurden und Stimmen ertönten, dann schrak sie zusammen, als der Riegel ihrer Schlafkammertür rasselte. Jetzt konnte sie die Worte verstehen.
    »Die hier ist verschlossen, Sir.«
    »Brecht sie auf.«
    Die Tür erzitterte im Rahmen, als die Männer draußen im Gang sich dagegen warfen, die Truhen wackelten bei jedem Stoß. Agnes und die Mädchen weinten vor Entsetzen, der Koch und die Küchenjungen waren zurückgewichen, und jetzt standen nur Isabel und Fergus vor der Tür. Beim nächsten Stoß brach der Riegel aus dem Holz, die Tür öffnete sich, und die Truhen rutschten ein Stück über den Boden. Isabel zuckte zusammen, als das Gesicht eines Mannes in dem Spalt auftauchte. Hinter ihm flackerte Fackelschein.
    Der Fremde hatte einen buschigen Bart und grobe Züge. Seine Augen leuchteten bei ihrem Anblick auf, seine Lippen krümmten sich. »Hier herein, Sir!«
    Fergus trat an Isabels Seite, als die Männer die Tür ganz aufdrückten und dabei eine Truhe nach der anderen umkippten. Isabel rührte sich nicht von der Stelle, obwohl ihre Arme zitterten. Der Mann mit dem groben Gesicht trat mit einem Schwert in der Hand als

Weitere Kostenlose Bücher