Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)
Verwandten von Buchan und Badenoch herbestellt, aber im größten Teil des Nordens liegt noch zu viel Schnee, sie werden nicht rechtzeitig hier sein. Seit Dumfries ist Bruce’ Armee beträchtlich angewachsen. Die Enteigneten sind ihr bei allem Blutdurst nicht gewachsen.«
MacDouall blieb vor dem Tisch stehen, beugte sich vor und zwang den Earl, ihn anzusehen. »Bruce’ Verbündete behaupten, er hätte sich in Greyfriars verteidigen müssen, aber Johns Männer sagten, der Lord wäre unbewaffnet in die Kirche gegangen. Bruce hat meinen Herrn – Euren Verwandten – kaltblütig ermordet! Er kann nicht ungestraft davonkommen.«
»Das soll er ja auch nicht.« Der Earl heftete seine dunklen Augen auf MacDoualls starres Gesicht. »Aber wir müssen uns in Geduld fassen, während wir unsere Pläne schmieden. Alles, was wir unternehmen, muss gründlich durchdacht sein und gut ausgeführt werden. Ich will, dass unsere Rache wirkungsvoll und lang anhaltend ausfällt.«
MacDouall biss die Zähne zusammen, nickte aber. »Bruce muss in London gewarnt worden sein, sonst hätte er nicht entkommen können, nicht wahr? Wir wissen, dass die Engländer den Brief gefunden haben, den wir Wallace untergeschoben haben. Wir sollten diejenigen sein, die eine Krönung vorbereiten, verflucht! Bruce sollte im Tower verrotten!«
»Ich schätze, wir werden nie erfahren, was wirklich geschehen ist. Wir haben versagt, und John hat den Preis dafür bezahlt. Uns bleibt nur noch, Vergeltung zu üben.« Der Schwarze Comyn erhob sich. »Und das werden wir auch tun. Wenn wir zuschlagen, soll er es in voller Härte spüren.«
»Wenn wir ihn töten, wenn er gekrönt ist, wäre das Königsmord!«
»Es ist mir egal, was für eine Krone dieser Hund auf dem Kopf trägt«, grollte der Earl. »Er wird nie mein König sein.«
»Was ist mit dem Thron? Wer wird ihn besteigen, wenn wir Bruce beseitigen?«
»Das sind Fragen für die Zukunft. Erst müssen wir unsere Anhänger mobilisieren. Die Roten und die Schwarzen Comyns und die Comyns von Kilbride werden bereit sein, wenn die Zeit kommt, aber wir brauchen noch mehr Hilfe. Ich werde gen Westen reiten und mich dort mit meinen Verbündeten treffen. Die MacDoualls und ihre Sippe werden sich uns anschließen, da bin ich ganz sicher. John war der Neffe des Lord of Argyll. Er muss an seinem Mörder Blutrache üben.«
»Dann habe ich die Erlaubnis, nach Galloway zu gehen? Meine Männer für unseren Krieg zusammenzuziehen?«
»Ja. Aber wenn Ihr die Enteigneten um Euch geschart habt, werdet Ihr Bruce erst verfolgen, wenn ich den Befehl dazu gebe. Zuerst möchte ich, dass Ihr ein anderes Bündnis schließt.«
Isabel beobachtete vom Fenster aus, wie sich die Männer draußen im Hof versammelten. Ihr Mann war unter ihnen, seine mächtige, in einen schwarzen Umhang gehüllte Gestalt bewegte sich zielstrebig zwischen den Reihen hindurch. Die Bleiglasquadrate verzerrten das Bild, als er sein Schlachtross bestieg und dem Tier Schläge mit den Zügeln versetzte, damit es ruhig blieb. Ringsum schwangen sich seine Ritter und Knappen in den Sattel ihrer Pferde, und Stallburschen führten mit Vorräten beladene Packtiere herbei. Ihr Mann hatte nicht geruht, ihr mitzuteilen, wo er hinwollte, aber ihr Stallmeister hatte es ihr verraten. Er ritt nach Argyll, um seine Verbündeten zum Kampf gegen Robert Bruce aufzuwiegeln. Hauptmann Dungal MacDouall war an diesem Morgen aufgebrochen; er hatte die Straße Richtung Süden eingeschlagen. Während sie ihrem Mann nachsah, spürte Isabel den heißen Atem des Krieges in der Luft.
Hinter der Straße erstreckten sich die Felder und Wiesen bis hinunter zum sieben Meilen entfernten Meer. Auf der braunen Erde sprossen bereits Hafer und Gerste, das zarte Grün leuchtete in der Nachmittagssonne. Einst hätte sie die Verheißung von Frühling, von Hoffnung in diesen neuen Trieben gespürt, aber jetzt gähnte in ihrem Herzen nichts als der kalte Abgrund des Winters. Als die Reiter außer Sicht waren und die Krähen sich wieder auf den Feldern niederließen, trat Isabel vom Fenster zurück. Sie erblickte ihr Spiegelbild im Glas und starrte die Prellung an, die eine Seite ihres Gesichts verdunkelte und sich um ihr Auge herum violett verfärbte.
Sie hatte sich die Verletzung vor zwei Tagen zugezogen, weil sie ihren Mann gefragt hatte, was die Rebellion für ihren Neffen bedeuten würde, der sich immer noch in König Edwards Gewahrsam befand. Zur Antwort war seine Faust wie aus dem Nichts
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