Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Titel: Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Young
Vom Netzwerk:
Herausforderung erwiesen. Da er gezwungen gewesen war, sich so unauffällig wie möglich zu verhalten, um nicht erkannt zu werden, und er nicht in die Nähe der Rebellen hatte gelangen können – sie hatten sich in das verborgene Basislager zurückgezogen, das Willliam Wallace tief im Selkirk Forest angelegt hatte –, hatte es wesentlich länger gedauert als erwartet, bis er herausbekommen hatte, dass Bruce längst nicht mehr dort war. Nachdem er endlich seine Spur in Carrick aufgenommen hatte, war Adam ihm über den Nordkanal gefolgt – den wilden Meeresstreifen zwischen Schottland und Irland. Als er vor zwei Wochen in Glenarm angekommen war, hatte er zu seinem großen Verdruss feststellen müssen, dass der Earl erneut weitergezogen war. Und er verspürte nicht die geringste Lust, noch weitere sechs Monate untätig in diesem gottverlassenen Nest herumzusitzen.
    Adam gab dem Diener ein paar Schritte Vorsprung, dann setzte er ihm nach, zog einen Dolch aus der Scheide an seinem Gürtel, krallte die Finger in das Haar des jungen Mannes und setzte ihm die Klinge an die Kehle. Der überrumpelte Diener ließ vor Schreck den Korb fallen. Der Deckel sprang auf, und die Hummer suchten eilig das Weite und krabbelten auf den Fluss zu. Der junge Mann überschüttete Adam mit einem schrillen gälischen Wortschwall, der Überraschung, Furcht oder Ärger über den Verlust der Hummer beinhalten konnte, woraufhin Adam ihn in den Schatten des Wäldchens zerrte.
    »Heraus mit der Sprache«, befahl er, stieß den Diener gegen einen Stamm, presste ihm eine Hand auf die Brust und ritzte mit der Dolchspitze seine Haut. »Wo ist Bruce hin?«
    Der junge Mann leckte sich über die trockenen Lippen. »Er ist nach Weihnachten aufgebrochen. Schon vor Wochen.«
    »Ich will wissen, wohin, nicht wann!«
    »Nach Süden. Zur Straße nach Kildare.« Die angsterfüllten Augen des Dieners verrieten, dass er die Wahrheit sagte. »Mit Lord Donoughs Sohn und den Mönchen.«
    »Den Mönchen?«
    »Von der Abtei von Bangor. Die Mönche, die den Stab des Malachias gestohlen haben. Wegen dieses Stabes hat der Earl of Ulster unsere Halle niedergebrannt. Sir Robert will ihn haben.«
    Das Blut begann schneller durch Adams Adern zu fließen, als ihm klar wurde, weshalb Robert dem Krieg in Schottland den Rücken gekehrt und das Amt des Hüters niedergelegt hatte. Jetzt war es noch zwingender notwendig, dass er den Befehl des Königs ausführte. Bruce durfte die Reliquie unter keinen Umständen in die Finger bekommen – alles, was der König bislang erreicht hatte, würde mit einem Schlag zunichtegemacht werden. »Beabsichtigt er zurückzukommen, sobald er den Stab an sich gebracht hat?«
    Der Diener schüttelte den Kopf. »Bitte«, murmelte er, dabei schielte er auf den Dolch hinab und schluckte. »Mehr weiß ich nicht.«
    »Ich glaube dir.«
    Adam zog den Dolch mit einer raschen Bewegung über den Hals des jungen Mannes und durchtrennte ihm mit einem brutalen Schnitt die Luftröhre. Der Diener sank zu Boden, bäumte sich noch ein Mal kurz auf und blieb dann regungslos liegen. Adam bückte sich, um die Klinge im Gras zu säubern. Dabei entstand vor seinen Augen das Bild eines Klippenpfades in stürmischer Dunkelheit, und er hörte den Donnerschlag, der den Schrei übertönte, mit dem Alexander samt seinem Pferd in die Tiefe stürzte. Er schob den Dolch in die Scheide zurück und kam zu dem philosophischen Schluss, dass Metall keine Rangunterschiede kannte. Es tötete den Diener genauso erbarmungslos wie den König.
    Die Jagd hatte begonnen.

7
    Ballymote, Irland, A.D. 1301
    ROBERT REGTE SICH, ALS ER SPÜRTE , dass der Karren seine Fahrt verlangsamte. Draußen, hinter der dicken Tuchplane, riefen Männer sich etwas zu. Ihre Worte gingen jedoch in dem Klappern der Hufe auf etwas, das er für eine gepflasterte Straße hielt, unter. Irgendwo vor ihm erklang ein lautes Klirren.
    »Cormac«, murmelte er.
    Sein Ziehbruder hob benommen den Kopf. »Halten wir an?«
    »Ich glaube, wir sind da.«
    Cormac erwachte vollends und runzelte die Stirn, während er sich bemühte, den Stimmen draußen zu lauschen. Die beiden Knappen, die auf der anderen Seite des Karreninneren kauerten, wechselten einen nervösen Blick. Einer war blass vor Schmerzen und Erschöpfung, sein linkes Bein provisorisch geschient. Der fünfte Mann im Wagen hielt den Blick gesenkt, er hatte sich die Kapuze tief in die Stirn gezogen und hielt die Hände im Schoß gefaltet. Seit Beginn der Fahrt Richtung

Weitere Kostenlose Bücher