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Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Titel: Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Young
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Die Luft war von Rauch und dem wilden Läuten der Glocke erfüllt. Humphrey sah einen der barbrüstigen Ringer mit einem Pfeil im Kopf rücklings im Staub liegen. Der Himmel leuchtete auf, als der nächste Pfeilhagel angeschwirrt kam. »Wartet!«, brüllte Humphrey den blindlings herumirrenden Männern ringsum zu. »Achtet auf den Himmel!«
    Aber nur wenige hörten auf ihn und taten es ihm nach, als er sich hinter einen mit Fässern beladenen Karren duckte. Ein Infanterist sank, seinen Alehumpen noch in der Hand, auf die Knie und krümmte sich, als sich ein Pfeil in seine Schulter grub. Mit einem gellenden Schmerzensschrei tastete er nach dem Schaft.
    »Hilf ihm«, wies Humphrey einen Knappen an, bevor er aufsprang.
    Der König stand vor seinem Zelt und bellte der immer größeren Schar von Männern, die ihn umringten, Befehle zu. Unter ihnen befanden sich auch Ralph, Henry und Aymer. Als er näher kam, hörte er einen der Wächter auf der Plattform am Tor dem König etwas zurufen. Er kauerte mit seinen Kameraden hinter der Palisade.
    » In den Wäldern sind Männer, Sir! Hundert oder mehr! «
    »Sattle Bayard!«, fauchte Edward, an seinen Knappen gewandt. Der Schein der Feuer beleuchtete sein grimmiges Gesicht. »Wo ist mein Sohn?«
    »Hier, Vater!« Prinz Edward kam mit Gaveston an seiner Seite auf den König zugeeilt. Der Gascogner trug einen Schild am Arm, in dem ein Pfeil steckte. Die Flammen flackerten über das bemalte Holz.
    »Wir reiten los und holen uns diese Kerle!«, befahl der König seinen Rittern mit scharfer Stimme.
    Humphrey drängte sich durch die Menge, weil er seinen Knappen Hugh und einige seiner Ritter im Gewühl entdeckte.
    Hugh hatte bereits Storm gesattelt und hielt das Schwert seines Herrn in der Hand. Erleichterung malte sich auf dem Gesicht des Knappen ab, als er ihn näher kommen sah. »Sir!« Er hielt ihm die Waffe hin. »Soll ich Eure Rüstung holen?«
    »Keine Zeit.« Humphrey griff nach der blanken Klinge und schob sie durch die Schlinge an seinem Gürtel. »Nur mein Wams und meinen Helm. Sitzt auf«, sagte er in einem Atemzug zu seinen Rittern, während Hugh im Zelt verschwand.
    Kurz darauf kehrte der Knappe mit dem Gewünschten zurück. Humphrey streifte seinen Umhang ab und legte das mit Filz gepolsterte Wams an, das von dem heutigen Ritt noch schweißfeucht war. Nachdem er die wattierte Haube übergestreift hatte, die Hugh ihm reichte, setzte er den großen, mit Schwanenfedern geschmückten Helm auf. Storm, den die Flammen und der Lärm nervös machten, stampfte mit den Hufen, beruhigte sich aber, als Humphrey aufstieg und nach den Zügeln griff. Auch seine Ritter schwangen sich in den Sattel.
    König Edward saß bereits auf seinem Schlachtross Bayard, als Humphrey sich ihm mit seiner Truppe anschloss. Gemeinsam ritten der König, sein Sohn und einige hundert Ritter und Sergeanten auf das Tor zu. Weitere Pfeile schwirrten durch die Luft; die meisten landeten in einiger Entfernung hinter ihnen, wo sich die Flammen zwischen den eng beieinanderstehenden Zelten rasend schnell ausbreiteten. Ein Teil der Festung brannte bereits lichterloh, dichte Rauchwolken stiegen zum Himmel empor. Die Sehschlitze des Helms verengten Humphreys Blickfeld zu einer schmalen Welt aus Qualm und Feuer. Er erkannte die bunten Helmbüschel und Mäntel seiner Kameraden, die ansonsten genauso gesichtslos waren wie er. Ihn quälte die Sorge um Bess; er konnte nur hoffen, dass sie in der Obhut der Wächter sicher war. Mehrere Männer öffneten die massiven hölzernen Tore.
    Dahinter sah Humphrey zwischen den Rücken und Kruppen von Reitern und Pferden den Waldrand auftauchen. Weitere Feuer flammten in den Schatten auf und beleuchteten die Umrisse zahlreicher Männer zwischen den Bäumen.
    » Auf sie! Reitet! Reitet! «
    Auf den donnernden Befehl des Königs hin zog Humphrey sein Schwert und stieß Storm die Fersen in die Seiten. Das Schlachtross schoss zusammen mit den anderen Tieren vorwärts, und der Boden erzitterte, als sie in einen wilden Galopp fielen. Humphrey stieß einen markerschütternden Kriegsruf aus, der in der Stahlkammer seines Helms widerhallte und von seinen Kameraden aufgenommen wurde. Als der König mit seinen Männern aus dem Tor hinausjagte, schwirrten von den Bäumen her neue Brandpfeile auf sie zu.
    Humphrey sah, wie ein Pferd, das in den Kopf getroffen worden war, sich wild im Kreis drehte und seinen Reiter abwarf, bevor es in ein anderes Tier krachte und Pferd und Ritter zu Boden

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