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Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Titel: Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Young
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schleuderte. Um sich schlagende Gliedmaßen und Hufe verschwanden, als die nachfolgenden Männer über sie hinwegritten. Ein Feuerblitz kam direkt auf ihn zu. Humphrey warf sich zur Seite, und der Pfeil schwirrte an ihm vorbei, doch bei der ruckartigen Bewegung hatte er an den Zügeln gerissen und die Gebissstange hart in Storms empfindliches Maul gerammt. Das Pferd stolperte und prallte gegen Henry Percys Schlachtross. Percy schwenkte scharf ab, und Humphrey brauchte eine Sekunde, um die Fassung wiederzugewinnen. Die Bäume vor ihnen wurden rasch größer.
    Männer huschten zwischen den Stämmen umher. Einige machten angesichts der angreifenden Ritter kehrt und ergriffen die Flucht, andere legten neue Pfeile an die Sehnen und zielten auf die Pferde. Humphrey sah, wie der König mit Bayard über ein Dornengestrüpp hinwegsetzte. Sein Breitschwert blitzte in seiner Hand auf, als er auf der anderen Seite landete und die Klinge in den Nacken eines Bogenschützen trieb, der eine Sekunde zuvor noch auf ihn geschossen hatte. Ein Blutregen ergoss sich über die Bäume, als der Mann zu Boden sank.
    Humphrey richtete sein Augenmerk auf zwei Männer, die vor ihm flohen. Sie waren mit Bogen bewaffnet und trugen grüne Tuniken und Hosen; die Art Kleidung, die ein Mann zur Jagd anlegt. Das Blut rauschte heißer durch seine Adern, als er die Verfolgung aufnahm und sich unter niedrigen Ästen hinwegduckte, das Knacken hörte, mit dem Zweige gegen seinen Helm peitschten und nur benommen wahrnahm, wenn sie seine Schultern und Knie trafen. Er holte einen Gegner ein, holte mit seinem Schwert aus und ließ die Klinge im Vorbeireiten mit enormer Wucht schräg niedersausen. Der Mann brach mit einem gurgelnden Schrei zusammen; eine klaffende rote Wunde verlief quer über seine Brust.
    Humphrey zügelte Storm, um nach dem anderen Mann Ausschau zu halten, doch sein Blickfeld wurde durch seinen Helm beeinträchtigt. Er bemerkte, dass der links von ihm reitende Aymer de Valence dem »Wild« ebenfalls nachjagte. Unter wildem Gebrüll beugte sich der Vetter des Königs weit im Sattel vor, um sein Schwert in den Nacken des Mannes zu treiben. Schreie zerrissen die Luft, als die anderen Ritter weitere Opfer fanden. Humphrey trieb Storm weiter, doch die rasch dichter werdenden Bäume zwangen ihn bald, im Schritt zu reiten. Der Rest der feindlichen Bogenschützen war tief in das Herz des Waldes geflüchtet, wohin ihnen die Ritter auf ihren mächtigen Schlachtrössern nicht folgen konnten.
    Eine Hornfanfare erscholl und rief die Ritter zum König zurück, der Bayard an den Rand des Waldes gelenkt hatte. Die Feuer hinter der Palisade ließen den Himmel bernsteinfarben erglühen. Die Festung stand in Flammen, Funken sprühten wie Hunderte leuchtender Insekten hoch in die Luft, und die Stimmen der Männer, die sich bemühten, die Feuer einzudämmen und zu löschen, hallten durch das Lager. Humphrey nahm seinen Helm ab; dabei betete er, dass die beiden Wachposten Bess in Sicherheit gebracht hatten.
    »Das waren John Comyns Truppen«, verkündete Aymer de Valence, als er sich unter den tief hängenden Zweigen einer Kiefer hinwegduckte. »Weiter hinten im Wald waren noch mehr – auf Pferden und Schlachtrössern. Ich habe meinen Schwager an seinen Farben erkannt, aber er ist geflohen, bevor ich ihn erreichen konnte.«
    »Sollen wir ihnen folgen, Sire?«, fragte Ralph de Monthermer, während er versuchte, sein nervöses Pferd zu beruhigen. »Majestät?«, drängte er, als Edward keine Antwort gab. »Sollen wir sie verfolgen?«
    Humphrey schielte zu dem König hinüber, der das Visier seines Helms hochgeklappt hatte. Er starrte seine brennende Festung an. In dem höllischen Schein hatte sich sein Gesicht zu einer Fratze der Wut verzerrt.

14
    In der Nähe von Lochmaben, Schottland, A.D. 1301
    JOHN COMYN TRIEB SEIN vor Schweiß triefendes Pferd die letzten Meter des bewaldeten Hanges hoch.Die Bäume ringsum schwankten in der windigen Dunkelheit. Als er den kahlen Gipfel des Hügels erreichte, sah er, dass der Himmel mit Sternen übersät war. Ihr gespenstisches Licht fiel kalt auf die Helme der sich auf dem Hügel drängenden Männer. Mit jeder Minute tauchten mehr zwischen den Bäumen auf, einige zu Pferd, andere zu Fuß und vor Anstrengung keuchend; viele waren verwundet. Ein sich vor Schmerzen windender Mann wurde von zwei Kameraden auf die Lichtung geschleift. Aus einer langen, gezackten Schnittwunde auf seiner Stirn strömte Blut über seine

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