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Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Titel: Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Young
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sind die Musiker. Aber Comyn badete gern im Licht dieser Position und wollte nicht in den Schatten eines anderen Mannes treten.
    Er blieb am Rand der Baumlinie stehen, wo das Land in die Dunkelheit abfiel. Einige Meilen weiter südlich konnte er die bernsteinfarbene Feuerglut über Lochmaben sehen. Als das Gesicht von John Balliol vor seinem geistigen Auge Gestalt annahm, wallte Zorn in Comyn auf. Sein Onkel war ein schwacher König gewesen, der sich geweigert hatte, sich Edwards Forderungen zu widersetzen und es Edelleuten wie seinem Vater überließ, das Reich zu regieren und sich gegen die Engländer aufzulehnen. Während Edwards erster Invasion war Balliol vom Schlachtfeld geflohen und hatte sich wochenlang verborgen gehalten, bevor er sich ergeben hatte. Er hatte wie ein Lamm auf der Schlachtbank dagestanden und zugelassen, dass das Großsiegel Schottlands zerbrochen und das königliche Wappen von seinem Überwurf gerissen worden war. Erinnerten sich all diese Männer, die jetzt auf seine Rückkehr hofften, nicht mehr daran? Sein Vater meinte, mit der heimlichen Herrschaft der Comyns hinter dem Thron sei der Ehrgeiz der Comyns an seine Grenzen gestoßen, und sprach niemals den Umstand an, dass er selbst einen Anspruch darauf hatte.
    Ein Umstand, den sein Sohn keineswegs vergessen hatte.

15
    Dunluce, Irland, A.D. 1301
    IN SEINEN TRÄUMEN IRRTE er durch seltsame Welten aus Feuer und Eis und wurde von einer schattenhaften Gestalt verfolgt, deren Gesicht er nie ganz erkennen konnte. Oft wurde er gestellt, manchmal in den Hallen und Gängen einer Burg, die er nicht kannte, dann wieder draußen im Freien, aber immer lag er, von unsichtbaren Händen zu Boden gedrückt, nass bis auf die Haut auf dem Rücken und vermochte sich nicht zu rühren, und immer trat die Gestalt auf ihn zu und hob eine Armbrust. Dann folgte der Schmerz; eine glühende Qual, wenn die eiserne Spitze seine Haut durchbohrte und der Bolzen sich durch Gewebe, Sehnen, Adern und Muskeln fraß. Reißend. Sengend.
    Manchmal schrie er auf, aber seine Stimme klang stets wie die eines Fremden. Er versuchte aufzuwachen, sich aus dem Traum zu lösen, aber jedes Mal, wenn er sich an die Oberfläche seines Bewusstseins kämpfte, wartete dort der Schmerz auf ihn, ein bösartiges Tier, das die Zähne in sein Fleisch schlug und ihn ins Dunkel zurückflüchten ließ.
    Robert.
    Sein Name war ein neuer Laut in der Finsternis, vertraut, aber unerwartet, wie ein Freund, den er jahrelang nicht gesehen hatte. Er regte sich und glitt darauf zu.
    »Robert.«
    Hinter seinen Lidern setzte ein sanftes Glühen ein. Der Schmerz bleckte die Zähne, aber er gab nicht auf, bewegte sich weiter auf die Quelle seines Namens zu. Er wusste, dass die Stimme jemandem gehörte, den er verzweifelt zu sehen wünschte. Das Glühen verwandelte sich von einem verschwommenen Bernsteinton in die festen Umrisse eines Bettpfostens, einer Tischkante und einer weiter entfernten Tür. Alles war in Kerzenschein getaucht. Jemand trat in sein Blickfeld. Panik keimte in ihm auf, als sich ihm eine Hand entgegenstreckte. Er versuchte, sich aufzusetzen, doch die wilde Bestie in seiner Schulter erwachte und heulte so laut auf, dass er beinahe wieder in das barmherzige Vergessen zurückgetaumelt wäre.
    »Beweg dich nach Möglichkeit nicht.«
    Wieder dieses Gefühl der Vertrautheit. Er biss die Zähne zusammen, um den Schmerzwellen zu trotzen, und schlug die Augen auf. Das Gesicht eines Mannes waberte vor ihm und kristallisierte sich dann langsam aus dem Nebel heraus. Es war James Stewart, der Großhofmeister von Schottland.
    Robert versuchte zu sprechen, brachte aber nur ein überraschtes Krächzen heraus.
    »Hier.« James nahm ein Tuch und einen Kelch vom Tisch, tauchte das Tuch in die Flüssigkeit und brachte es rot gefärbt wieder zum Vorschein. »Wein und Honig«, erklärte er, bevor er das nasse Ende über Roberts Mund ausdrückte.
    Robert schluckte, spürte, wie die süße Flüssigkeit in seiner ausgedörrten Kehle brannte. »James?«, murmelte er. »Wo bin ich?«
    »In Dunluce Castle.«
    Als er den Namen hörte, versuchte Robert, sich erneut aufzusetzen. Dunluce war eine der Burgen des Earl of Ulster, eine imposante Klippenfestung, die die nördliche Küstenlinie Irlands beherrschte. Kalter Schweiß bildete sich auf seiner Haut. »Wie bin ich hierhergekommen?«
    James schob ihm Kissen in den Rücken, um ihn zu stützen. »Woran erinnerst du dich denn?«
    Der Hofmeister runzelte die Stirn, als er sich

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