Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)
seine Position geschwächt«, unterbrach James die Stille. »Die Hochzeit, die er für Elizabeth arrangiert hatte, ist abgesagt worden. Ihr Bräutigam behauptete, sie sei befleckt. Du wirst die Konsequenzen dieser Geschichte tragen müssen, Robert.« James runzelte die Stirn. »Verstehst du das?«
Robert hörte ihm nicht zu. Ihm brannte noch immer eine Frage auf der Zunge. Nach den unerwarteten guten Nachrichten hegte er auch in Bezug auf diesen Punkt Hoffnung. »Ich muss unter vier Augen mit dir sprechen.« Sein Blick wanderte zu den Wachposten an der Tür hinüber.
James drehte sich um und nickte ihnen zu. Die Männer zögerten, verließen dann aber den Raum.
Als sich die Tür hinter ihnen geschlossen hatte, sah Robert den Großhofmeister wieder an. »Hat Niall dir einen Stab nach Kyle Stewart gebracht?« Nachdem James geantwortet hatte, konnte Robert nicht verhindern, dass ein Lächeln um seine trockenen Lippen spielte. Er schloss in stummem Gebet die Augen. Es hatte sich letztendlich gelohnt, sein Amt als Hüter niederzulegen, seine Tochter und seine Männer zurückzulassen und sich auf die Suche nach der Reliquie zu machen, obwohl er dabei in Gefangenschaft geraten war und die Strapazen der Flucht hatte auf sich nehmen müssen. Seine Opfer waren nicht umsonst gewesen. »Ich habe getan, was ich mir vorgenommen hatte, James. Das in die Tat umgesetzt, was ich angekündigt hatte, als ich nach der Ratsversammlung in Peebles von meinem Amt zurückgetreten bin. Ich habe gefunden, was König Edward braucht, um die Prophezeiung zu erfüllen. Der Stab des Malachias ist der Schlüssel zu Schottlands Freiheit.« James schüttelte den Kopf, aber Robert, der dies als Zweifel wertete, achtete nicht darauf. »Wir können jetzt neue Bedingungen aushandeln. Bedingungen, die uns vielleicht unsere Freiheit zusichern.«
»Hör auf, Robert«, murmelte James.
»Wir können Edward zwingen, den Stein der Vorsehung für eine Krönung herauszugeben.« Robert hielt inne. »Meine Krönung.«
»Hör auf, sagte ich!«
Der schroffe Befehl bewirkte, dass Robert verstummte, den Großhofmeister stirnrunzelnd musterte und erst jetzt die Sorgenfalten in seinem Gesicht und den geschlagenen, hoffnungslosen Ausdruck in seinen Augen registrierte.
»Während deiner Abwesenheit hat sich die Lage geändert«, begann James. Seine Stimme klang jetzt wieder so ruhig wie immer. »König Edward hat sich dieses Jahr auf einen Feldzug begeben, der sich gegen deine Ländereien gerichtet hat. Während er die Arbeiten an seiner neuen Festung fortsetzte, die an der Stelle der Halle deines Großvaters entsteht, führte sein Sohn seine Truppen nach Carrick und Lochmaben. Felder und ganze Dörfer wurden niedergebrannt, das Vieh größtenteils abgeschlachtet. Turnberry ist gefallen und Ayr zerstört worden.«
»Großer Gott!« Robert stellte sich voller Entsetzen vor, wie seine Grafschaft, seine Heimat ein Raub der Flammen wurden.
»Aber das ist noch nicht das Schlimmste. Kurz bevor ich hierherkam, hörte ich, dass John Balliol aus dem päpstlichen Gewahrsam entlassen wurde. Der König von Frankreich ist entschlossen, ihm zu helfen, seinen Platz auf dem Thron wieder einzunehmen.«
Robert fuhr ungeachtet des stechenden Schmerzes hoch. »Das kann er nicht. Edward würde nie zulassen, dass Balliol auch nur einen Fuß auf schottischen Boden setzt!«
»Vielleicht hat er gar keine andere Wahl. Philipp befindet sich immer noch im Besitz der Gascogne. In Schottland vertrauen viele auf Balliols Rückkehr. Kommt es dazu, ist für dich und deine Familie dort kein Platz mehr, und auch deine Landsitze hier in Irland oder in England bieten dir dann keine Sicherheit mehr. Nicht solange du dich der schottischen Sache verschrieben hast.«
Während er das Ausmaß der Bedeutung dieser Worte verarbeitete, dachte Robert flüchtig an Norwegen, wo seine ältere Schwester Isabel als Königin herrschte, verwarf diesen Ausweg jedoch sofort wieder. Er würde nicht davonlaufen und sich unter ihren Röcken verstecken.
James erhob sich langsam. »Du kannst nur eines tun – dich mit dem einzigen Mann verbünden, der alles tun wird, was in seiner Macht steht, um zu verhindern, dass Balliol seinen Thron zurückgewinnt. Dem Mann, der dir Zuflucht bieten kann, bis dieser Sturm vorübergezogen ist.«
Als Robert begriff, worauf James hinauswollte, schien sich eine eisige Hand um sein Herz zu schließen. »Du kannst nicht das meinen, was ich denke!«
»Du musst dich König Edward
Weitere Kostenlose Bücher