Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Titel: Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Young
Vom Netzwerk:
unterwerfen. Dich mit dem Feind deines Feindes zusammentun. Es ist der einzige Weg, dich und deine Familie zu schützen.«
    »Das ist Irrsinn! Selbst wenn ich mit diesem wahnwitzigen Plan einverstanden wäre – Edward würde mich, wenn ich die Grenze überquere, in den Tower werfen lassen!«
    »Vielleicht nicht«, gab James zurück. »Nicht, wenn du ihm das bringst, was er um jeden Preis in die Hände bekommen will.«
    Robert starrte ihn fassungslos an.
    Der Großhofmeister fuhr unbeirrt fort: »Du musst dich der Gnade des Königs überantworten, ihn für deine Verfehlungen um Verzeihung bitten und ihm zum Zeichen deines guten Willens den Stab des Malachias aushändigen.«
    Robert drohte an der in ihm aufflammenden Wut zu ersticken. Von Schmerzen gepeinigt, konnte er nur hilflos daliegen und sich von ihr überwältigen lassen. Er wollte um sich schlagen, vermochte sich aber noch nicht einmal aufzurichten. Stattdessen funkelte er James Stewart finster an. »Ich soll das einzige Druckmittel aufgeben, mit dem ich mein Land befreien kann? Für das ich meinen Kopf riskiert habe? Bei Gott, das werde ich nicht tun!«
    »Wenn Balliol wieder als König eingesetzt wird, dann ist es nicht mehr dein Land, Robert. Er und seine Anhänger wissen, dass du Ansprüche auf den Thron hast. Sie werden nicht zulassen, dass du erneut zu einer Bedrohung für sie wirst. Du wist ein verfolgter Mann ohne Land und ohne Macht sein. Was nutzt dir der Stab dann noch?«
    Robert schloss die Augen und stieß erschauernd den Atem aus. Die Wahrheit, die in James’ Worten lag, ließ sich nicht leugnen. Noch während er sich dagegen wehrte, sickerte sie kalt in sein Bewusstsein ein. Seine Familie hatte einen persönlichen Konflikt mit John Balliol ausgelöst, als sein Vater und sein Großvater vor fünfzehn Jahren dessen bedeutendste Burg in Galloway angegriffen und durch diese Attacke den Männern des Reiches Balliols Schwäche vor Augen geführt und seinen ersten Versuch, die Krone an sich zu reißen, zunichtegemacht hatten. Als Balliol Jahre später als König der Familie Bruce befohlen hatte, für ihn gegen England in den Krieg zu ziehen, hatte Roberts Vater erklärt, er würde lieber sterben als für den Prätendenten auf dem Thron zu kämpfen. Doch so stark die Rivalität mit Balliol auch sein mochte, die Feindschaft zwischen seiner Familie und den Comyns wog noch schwerer – ein tief sitzender Hass, der seit Generationen schwelte.
    Aus Blut und Verrat zwischen seinem Großvater und dem Lord of Badenoch geboren, floss dieser Hass durch die Generationen, war von Roberts Großvater an seinen Enkel und von Badenoch an seinen Sohn weitergegeben worden und hatte seinen Höhepunkt an jenem stürmischen Tag während der Ratsversammlung in Peebles erreicht, als John Comyn Robert einen Dolch an die Kehle gesetzt hatte; dem Tag, an dem Robert von seinem Amt als Hüter zurückgetreten war. Wenn Balliol erneut den Thron Schottlands bestieg und die Comyns ihre Macht im Reich zurückerlangten, würden er und seine Familie nie wieder sicher sein.
    »Ich habe meine Eide gebrochen, James. Eide, die bindender waren als Vasallentreue. Edward wird mir nie wieder trauen.«
    »Vielleicht doch, wenn sich einer seiner obersten Vasallen für dich verbürgt. In einer verzweifelten Situation muss man zu verzweifelten Mitteln greifen. Ich habe Ulster von unserer Absicht erzählt, dich auf den Thron zu bringen.« James hob eine Hand, als Robert einen erbitterten Fluch ausstieß. »Es war ein Risiko, das gebe ich zu. Aber Richard de Burgh war lange Zeit ein Verbündeter deiner Familie, fast ebenso lange, wie er der Feind Balliols war, dessen Männer oft von Galloway herübergesegelt sind, um seine Burgen zu überfallen. Mein Schwager mag auf Edwards Seite stehen, wird aber von seinem eigenen Ehrgeiz beherrscht. Wenn du König werden würdest, hätte er viel dabei zu gewinnen.«
    »Und was erhofft sich Ulster in der Zwischenzeit – während ich an Edwards Hof herumlungere und darauf warte, dass dieser Wunschtraum Wirklichkeit wird? Was in Gottes Namen sollte ihn davon abhalten, Edward unseren Plan zu verraten und in der Gunst eines Königs aufzusteigen, der bereits eine Krone trägt?«
    »Mein Schwager ist nur unter einer Bedingung bereit, dir zu helfen, Edwards Vertrauen zurückzugewinnen.« James schüttelte den Kopf, als Robert Anstalten machte, ihn mit Fragen zu überhäufen. »Wir werden das alles ausführlich besprechen, wenn du wieder gesund bist. Im Moment müssen

Weitere Kostenlose Bücher