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Krieger des Lichts - Palmer, P: Krieger des Lichts

Krieger des Lichts - Palmer, P: Krieger des Lichts

Titel: Krieger des Lichts - Palmer, P: Krieger des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Palmer
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Lyon, und das Tier stieß ein wildes, gefährliches Knurren aus. Ehe ich meine Meinung ändere.
    Olivia zögerte nur einen Moment, ehe sie auf die Lücke zwischen dem riesigen bengalischen Tiger und dem großen grauen Wolf zuging. Als sie näher kam, setzte sich Tighe auf seine Hinterläufe, und Wulfe tat es ihm nach, sodass sie ungehindert an ihnen vorbeigehen konnte.
    Jag wollte ihr folgen, doch der Löwe sprang in den Kreis, den die Tiere bildeten, und stellte sich ihm in den Weg. Mit einem wilden Knurren warfen sich zweihundertfünfzig Kilo wütende Katze auf ihn und rissen ihn zu Boden.
    In einem funkelnden Lichterregen verwandelte sich Lyon, behielt aber seine Krallen und Reißzähne. Die Krallen legten sich um Jags Hals und bohrten sich tief in dessen Kehle.
    »Wie lange weißt du es schon?«, stieß er zwischen gefährlich blitzenden Zähnen hervor.
    »Lange genug.« Durch das Blut in seiner Kehle brachte er die Worte nur gurgelnd heraus.
    »Du hast sie ins Haus des Lichts und so alle in Gefahr gebracht. Du hast die Strahlende gefährdert! Und du wusstest es? «
    Zum ersten Mal in seinem Leben verspürte er keinen Anflug des üblichen Verlangens, Lyon noch weiter zu provozieren.
    »Ich spüre es, wenn sie Nahrung zu sich nimmt, Boss. Jedes Mal. Sie kann keine Energie absaugen, ohne dass ich es merke, und sie würde uns nie etwas tun, auch wenn sie könnte. Sie stellt keine Gefahr dar.«
    »Keine Gefahr? Keine Gefahr?! Sie könnte Kara umbringen. Sie könnte jeden von uns umbringen.«
    »Wenn sie es sich vornimmt, dann ja. Genau wie Kara Delaney oder Skye töten könnte, indem sie sie ihrer Strahlung aussetzt. Genau wie jeder der Krieger des Lichts egal welche der Frauen umbringen könnte. Keiner von uns ist harmlos , Boss. Wir können alle töten, wenn wir es wollen.«
    Lange sah er in die wütenden Augen des Löwen, während ihm das Blut den Hals hinunter in die Kehle lief. Aber er wehrte sich nicht. Er hatte gewusst, dass er würde zahlen müssen, wenn Lyon es herausfand. Und er war mehr als bereit dazu.
    Lyon knurrte noch einmal, dann riss er seine Krallen aus Jags Kehle und stand auf.
    Jag kam auch hoch und sah seinen Anführer an. »Ich werde ihr hinterhergehen, Boss. Ich liebe sie.« Die Worte erstaunten ihn. Sein Geist versuchte, vor der Erklärung zurückzuschrecken, doch es gelang ihm nicht. Weil er, verdammt noch mal, die Wahrheit gesagt hatte. Tief in seinem Innern knurrte sein Tier zustimmend.
    Lyon starrte ihn an, während sich seine Reißzähne wieder zurückbildeten, dann knurrte er: »Die Göttin stehe uns bei.« Aber er verbot ihm nicht, ihr hinterherzugehen, und einer weiteren Aufforderung bedurfte es für Jag nicht.
    Er lief auf zwei Beinen los in die Richtung, die Olivia eingeschlagen hatte, denn er wollte seine Hose nicht verlieren und damit die Möglichkeit, sich frei unter Menschen bewegen zu können, es sei denn, es ginge nicht anders.
    Olivias Leben war zu Ende, und das war seine Schuld. Gewissensbisse plagten ihn. Er hatte sie zwar nicht verraten wollen, aber verdammt, sie zu verletzen hatte schon in seiner Absicht gelegen. Sie hatte ihm Dinge gesagt, die er nicht hatte hören wollen, und deshalb hatte er sie angegriffen.
    Denn das, was sie sagte, hatte ihm wehgetan, weil er tief im Innern wusste, dass sie recht hatte. Cordelias Tod hatte ihm schwer zu schaffen gemacht. Er kam nicht darüber hinweg. Er hasste sich für das, was er damals getan hatte.
    Und jetzt konnte er sich bis an sein Lebensende dafür hassen, was er heute getan hatte.
    Cordelia hätte nie einen Preis für die weltbeste Mutter gewonnen, aber auf ihre Art hatte sie ihn geliebt.
    Und jetzt behauptete auch Olivia, dass er ihr etwas bedeutete.
    Doch er hatte alles zerstört.
    Das Schuldgefühl, das ihn erfasst hatte, war fast mehr, als er ertragen konnte. Aber dann vernahm er wieder Olivias Worte, die in seinem Kopf widerhallten.
    Du bist so unglaublich selbstsüchtig gewesen, hast jeden in deiner unmittelbaren Nähe schlecht behandelt, um dich selber zu strafen.
    Und das war der entscheidende Punkt, oder? Es war genau das, was sein Anführer vor all den Jahren zu ihm gesagt hatte, als er ihn einen selbstsüchtigen, kaltherzigen Mistkerl nannte. Er war nicht kaltherzig. Aber vielleicht selbstsüchtig? Ja. Über wie viele Leben hatte er Trübsinn durch seine Unfähigkeit gebracht, damit aufzuhören, sich in seinen Schuldgefühlen zu suhlen? Wie viele Leben hatte er damit zerstört?
    Aber jetzt nicht. Dieses Mal nicht.

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