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Krieger des Lichts - Palmer, P: Krieger des Lichts

Krieger des Lichts - Palmer, P: Krieger des Lichts

Titel: Krieger des Lichts - Palmer, P: Krieger des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Palmer
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es schon zu spät. Der Bann der Verzauberung legte sich über seinen Geist, während er in ein Augenpaar sah, dessen Iriskreise von einem Kupferring eingerahmt wurden.
    Die Augen einer jungen Zauberin.

20
    »Wo ist er?«, wollte Lyon wissen. »Er geht nicht an sein Handy.«
    Tighe begegnete dem harten Blick seines Freundes und Anführers. »Olivia hat ihn nicht umgebracht. Ich will nicht so tun, als würde ich die Beziehung verstehen, aber sie hat Gefühle für ihn. Nur die Göttin weiß, warum. Sie mag ihm vielleicht die Kniescheibe zertrümmern, aber sie würde ihn nicht umbringen.«
    »Wo zum Teufel ist er dann?«
    »Ich werde ihn suchen.«
    Tighe sagte Wulfe und Hawke Bescheid, und zusammen machten die drei sich auf den Weg. Wulfe nahm dafür seine tierische Gestalt an, denn er war der beste Fährtensucher unter ihnen. Als Wulfe die Richtung vorgab, schwang sich Hawke in die Lüfte.
    Ich sehe ihn , sagte Hawke, als sie sich dem Fluss näherten. Auf der Klippe. Er rührt sich nicht .
    In Hawkes Worten schwang etwas Unheilvolles mit.
    Tot? , fragte Tighe. Heilige Göttin. Er war sich so sicher gewesen, dass sie ihm nichts tun würde. Von dem Moment an, als sie ihren Absatz in Jags Spann gebohrt hatte, war er der Meinung gewesen, dass der Jaguar-Gestaltwandler endlich jemanden gefunden hatte, der ihm ebenbürtig war. Alles, was er seitdem gesehen hatte, war eine Bestätigung dessen gewesen.
    Es war nicht nur die Art, wie Jag sie anschaute, sondern die Art, wie Olivia Jag anschaute. Sie hatte den Blick einer Frau, die gegen den Sog der Liebe ankämpfte.
    Nach allem, was sie zusammen durchgemacht hatten, konnte er es Jag nicht zum Vorwurf machen, sie ins Haus des Lichts zurückgebracht zu haben, insbesondere wenn er der Meinung war, sie kontrollieren zu können.
    Aber er fürchtete, dass sie beide unter Umständen unrecht gehabt hatten.
    Wir hätten ihn begleiten sollen , sagte Tighe zu sich und gleichzeitig zu Hawke und Wulfe. Wir hätten ihn nicht allein hinter ihr hergehen lassen sollen .
    So verkorkst Jag auch sein mochte, war er doch keineswegs böse. Und er war ein verdammt guter Kämpfer. Sie konnten es sich nicht erlauben, noch einen Krieger zu verlieren.
    Tja, jetzt zumindest ist er nicht allein. Ich sehe keine Spur von Olivia, aber da stehen Leute um ihn herum. Alte Leute. Menschen .
    Tighe und Wulfe holten Hawke ein. Dann blieb Wulfe in Gestalt eines riesigen Wolfes zurück, damit ihn die Menschen nicht sahen. Wie bei Lyon und Jag verschwand seine Kleidung, wenn er sich verwandelte, aber er konnte auch seine Größe nicht verringern, um etwas harmloser zu wirken. In jedweder Gestalt – der des riesigen Wolfes oder des großen, vernarbten, nackten Mannes – war ein entspannter Umgang mit Menschen nicht möglich. Hawke kam auf den Boden herab und verwandelte sich; dann führte er Tighe zu der Gruppe älterer Wanderer, die den Krieger gefunden hatten.
    Mehrere von ihnen schauten auf, als sich die beiden Männer näherten. Tighe sagte nichts, sondern drängte sich nur an ihnen vorbei und kniete sich neben Jags ausgestrecktem Körper hin. Er berührte seine Hand und hatte schon Angst, dass er vielleicht feststellen würde, dass sie schnell kälter wurde, doch der Göttin sei Dank fühlte sich die Hand warm an. Ein schneller Blick auf die Kehle, und er konnte den kräftig schlagenden Puls erkennen.
    Vor Erleichterung schloss er die Augen.
    »Wir haben die 911 angerufen«, sagte eine der Frauen.
    Verdammt. Tighe schaute zu einer Frau mit schulterlangem grauem Haar und wachem Blick auf. »War er allein, als Sie ihn gefunden haben?«
    »Ja. Er lag genauso da. Wir haben versucht ihn aufzuwecken, aber er hat nicht reagiert.«
    Tighe nickte, dann nahm er Jag hoch und warf ihn sich über die Schulter. Die Leute traten mit großen Augen zurück, als hätte er gerade einen besonderen Kraftakt vollführt. Aus sterblicher Sicht stimmte das wahrscheinlich auch.
    »Er hat zu viel getrunken. Danke, dass Sie sich um ihn gekümmert haben.« Sie hatten nichts Ungewöhnliches mitbekommen, außer einer kleinen, für sie überraschenden Zurschaustellung von Kraft. Hätte die Zeit gereicht, würde er ihnen die Erinnerung genommen haben, doch er wusste nicht, was mit Jag los war, und je schneller er ihn ins Haus des Lichts außer Reichweite von Menschen schaffte, desto besser.
    Wulfe, komm her. Jag lebt, ist aber bewusstlos. Schau, ob du Olivias Fährte aufspüren kannst. Wir müssen sie finden .
    Er wandte sich wieder an die Leute

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