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Krieger des Lichts - Palmer, P: Krieger des Lichts

Krieger des Lichts - Palmer, P: Krieger des Lichts

Titel: Krieger des Lichts - Palmer, P: Krieger des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Palmer
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doch mal annehmen, dass diese Rechnung schon hundertmal beglichen worden ist.«
    »Du irrst dich, Krieger. Diese Rechnung wird erst beglichen sein, wenn es keine Drader mehr auf dieser Welt gibt.«
    Er hörte die Überzeugung, die in ihren Worten mitschwang, spürte sie bis ins tiefste Innere bei sich widerhallen.
    »Ich bin gut in dem, was ich mache«, erklärte sie schlicht. »Und ich genieße es.«
    »Das verstehe ich. Es geht mir genauso«, fügte er hinzu und überraschte sich selber mit seiner Ehrlichkeit.
    Überraschte sie beide. Sie zog die Augenbrauen hoch, während sie ihn mit einem neugierigen Blick bedachte. »Es gefällt dir also, ein Krieger des Lichts zu sein? Du hast eine seltsame Art, das zu zeigen, Jag.«
    Aber ja … er war gern ein Krieger des Lichts. Es gefiel ihm, gegen Drader und Zauberer zu kämpfen. Das war das Einzige, was seinem Leben Sinn gab. Aber das würde er ihr gegenüber nie zugeben. Sentimentales Bettgeflüster war eindeutig nicht sein Ding.
    »Dadurch habe ich Sex, Süße. Du weißt doch, dass alle Mädchen einen Krieger des Lichts flachlegen wollen.«
    Sie verdrehte die Augen. »Bei dir läuft immer alles auf Sex hinaus, nicht wahr?«
    »Befiehlst du deinen Männern eigentlich manchmal, dich zu lecken, Rotschopf? Ich frage mich die ganze Zeit, ob du da unten Sommersprossen hast.«
    Er rechnete damit, dass sie sich angewidert abwenden und wieder anfangen würde, ihn zu ignorieren. Oder dass sie vielleicht – wenn er Glück hatte – die Beherrschung verlieren und ihm eine runterhauen würde. Stattdessen drehte sie sich ganz zu ihm um, ohne jedoch etwas zu sagen.
    Er sah sie kurz an, weil er annahm, dass sie ihn wütend anstarren würde, doch sie musterte ihn, als wäre er irgendein Objekt, das sie unter ein Mikroskop geschoben hatte.
    »Was ist?«, fuhr er sie an. Dieser ruhige, gelassene Blick begann ihn nervös zu machen.
    »Weißt du eigentlich, warum du das machst?«
    »Was mache?«
    »Alle bis aufs Blut reizen?«
    Jag zuckte die Achseln. »So bin ich einfach, Süße. Wie ich schon mal sagte: Ich bin nicht nett.«
    »Siehst du, das ist genau das, was ich nicht glaube.«
    Er riss den Blick von der Straße los und sah sie fassungslos an. Sie lehnte sich jetzt bequem mit einer Schulter gegen den Sitz, als würde sie sich auf eine längere Unterhaltung einstellen. Verdammt . Er richtete den Blick wieder auf die Straße.
    »Ich habe dich mit Pink im Besprechungsraum gesehen, Jag. Sie war bei Weitem die Verletzlichste von allen im Zimmer, ein leichtes Opfer, doch du hast sie verteidigt. Mit vollem Körpereinsatz. Und sie war noch nicht einmal direkt angegriffen worden. Trotzdem würdest du es nie zulassen, dass jemand ihre Gefühle verletzt.«
    Jag machte ein finsteres Gesicht. »Pink hat viel durchmachen müssen.«
    »Genau das meine ich. Sie wäre das leichteste Opfer, wenn es dir darum ginge, zu verletzen. Und auf Kara und Skye gibst du auch nie deine Giftpfeile ab. Nur auf Delaney und mich, aber uns beide kannst du mit deinen anzüglichen Bemerkungen nicht treffen, und ich glaube, das weißt du auch.«
    Sie fing an ihn zu nerven. »Ich bin nicht darauf aus, dich zu verletzen, Rotschopf. Ich will dich nur um den Verstand vögeln.«
    »Du benutzt dieses ganze Sex-Gerede als Schutzmauer, weißt du das eigentlich?«
    »Sie können jetzt die Klappe halten, Sigmund Freud.«
    Olivia zuckte noch nicht einmal mit der Wimper. Und die Klappe hielt sie auch nicht, verdammt noch mal.
    »Den Verletzlichen tust du nichts, Jag. Du bist nur darauf aus, Leute gegen dich aufzubringen – die anderen Krieger des Lichts, meine Männer. Mich . Du willst uns wütend machen. Du brauchst das. Weißt du, warum?«
    Er umfasste das Lenkrad fester und warf ihr einen finsteren Blick zu, der Männer, die dreimal so groß wie sie waren, zum Zittern gebracht hätte. Und trotzdem wusste er, dass er damit bei ihr nichts erreichte. »Du wirst es mir bestimmt gleich sagen.«
    Es überraschte ihn, als sie sich daraufhin wieder von ihm abwandte und den Kopf zurücklegte, bis er am Sitzpolster lehnte. Eine ganze Weile lang war sie still, sodass er schon dachte, sie wäre endlich mit ihm fertig. Aber als sie dann doch wieder sprach, fühlte er sich an einen Ort versetzt, an dem er nicht sein wollte.
    »Vor Jahren ist etwas passiert, für das ich mir selber die Schuld gab und heftige Vorwürfe machte, Jag. Ich hasste mich dafür, ich hasste alles an mir.« Sie sprach leise, und ihre Stimme war völlig emotionslos.

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