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Krieger des Lichts - Palmer, P: Krieger des Lichts

Krieger des Lichts - Palmer, P: Krieger des Lichts

Titel: Krieger des Lichts - Palmer, P: Krieger des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Palmer
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unausgesprochenen Versprechen, ihr Geheimnis zu bewahren, oder ihr gerade ein Würgehalsband um die Kehle gelegt hatte. Sie rappelte sich mit immer noch pochendem Körper auf. Das Gift des Dämons machte ihre Bewegungen immer noch langsam.
    Emotionen stürmten auf sie ein, während sie ihre zerfetzte Kleidung überstreifte, die allgegenwärtige Furcht, dass Jag nur mit ihr spielte, dass er sie verraten würde, sobald er die Gelegenheit dazu bekam – und die seltsame Euphorie, die von einer überwältigenden sexuellen Erfahrung mit einem Mann herrührte, der entschlossen gewesen war, ihr Lust zu bereiten. Unglaubliche Lust. Ein Mann, dem sie in jeder Hinsicht misstraute und den sie meistens noch nicht einmal mochte, doch – der Himmel stehe ihr bei – dessen Hände sie mochte. Sie würde lügen, wenn sie etwas anderes behauptete.
    Angezogen setzte sie sich auf den Boden und zog Socken und Stiefel an. Dann stand sie auf und sah ihn an.
    Er musterte sie mit einer Intensität, die sie zwar spüren, doch nicht erklären konnte. Eine Intensität, die sogar jetzt dafür sorgte, dass sich ihr Herzschlag beschleunigte. Nicht vor Angst, obwohl sie die ganz bestimmt auch spüren sollte, sondern vor Verlangen.
    Ihr ganzes Leben lang hatte sie darum gekämpft, nicht die Kontrolle zu verlieren, doch das war genau das, was er ihr jetzt genommen hatte. Sie fragte sich, ob sie sie wohl je zurückbekommen würde oder ob ihr Leben dazu verdammt wäre, für immer im Chaos zu versinken.
    Das Schicksal hatte sie schließlich doch eingeholt.

9
    Kougar rannte auf vier Beinen tief im Wald den steilen Hügel hinauf, bis er sicher sein konnte, dass er ganz allein war. Er konnte keine Zuschauer gebrauchen für das, was er vorhatte.
    Dort wo der Wald am dichtesten war, verwandelte er sich wieder in einen Mann und bereitete sich auf eine Begegnung vor, vor der er sich schon lange fürchtete. Er holte tief Luft, schloss die Augen und schaute nach innen, ganz tief bis in den Kern des Eisklumpens, der ihm vor langer Zeit die Fähigkeit zu intensiven Empfindungen genommen hatte. Dort tief im eiskalten Innern fand er die brüchigen Fäden einer Verbindung, die vor langer Zeit zerrissen war. Er konzentrierte sich auf diese hellen, eisigen Ranken und sandte einen Ruf aus, die schweigende Aufforderung, dass ihn jemand hören möge.
    Königin Ariana! Da es in seiner menschlichen Gestalt keine echte Telepathie gab, ging es bei diesem Ruf nicht um die Weitergabe von Worten, sondern eher darum, Aufmerksamkeit zu erregen. Beachte mich!
    Doch er spürte keine Veränderung im Wind, sah kein Schimmern oder Funkeln des sich in Kristallen brechenden Lichts.
    Ariana! Immer wieder rief er, klopfte an die unsichtbare Tür, bis er geistig völlig erschöpft war. Doch gerade als er sich damit abfinden wollte, dass sein Versuch, mit den Ilinas Kontakt aufzunehmen, vergeblich war, stieg ihm der verräterische, starke Duft von Pinien in die Nase und sagte ihm, dass sein Ruf doch gehört worden war.
    Aber als er sich umdrehte, stand nicht die Königin vor ihm, sondern zwei ihrer Gefolgsleute. Vom Verstand her ärgerte ihn dies, doch Gefühle regten sich bei ihm wie stets keine. Die beiden zierlichen Kriegerinnen standen Seite an Seite. Sie gehörten zur Privatgarde der Königin und trugen die übliche Uniform – eine braune Tunika und hautfarbene Hosen, weiche Lederstiefel und ein Messer an der Taille.
    »Melisande. Brielle. Ich wollte eigentlich Ariana sehen, aber ihr genügt mir auch.«
    »Was willst du, Kougar?«, fragte Melisande. Der dicke, geflochtene, blonde Zopf hing ihr über die schmale Schulter. Ihre Züge besaßen zwar eine anmutige Zartheit, doch der Blick ihrer hellblauen Augen war hart wie Feuerstein.
    Kalt zog Kougar eine Augenbraue hoch. »Ihr verwehrt mir den Zutritt zum Kristallreich?«
    »Du bist nicht willkommen. Königin Ariana gewährt dir keine Audienz. Du hast Glück, dass sie dich überhaupt am Leben lässt, Krieger, angesichts dessen, was du weißt.«
    Ein Umstand, dem er sich nur allzu bewusst war. Er hatte sich häufig gefragt, warum sie ihm nie nach dem Leben getrachtet hatte.
    Er richtete den Blick auf Melisande. »Weißt du, dass die Zauberer drei Geisterdämonen aus der Klinge befreit haben?«
    Die einzige Reaktion der Frau war ein leichtes Zusammenzucken, doch die Bewegung sagte ihm genug. Sie hatte es nicht gewusst.
    »Ohne Ilina-Blut und -Magie funktionieren die Fallen nicht. Ich habe es versucht. Ich brauche deine Hilfe. Schließe

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