Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Krieger des Lichts - Palmer, P: Krieger des Lichts

Krieger des Lichts - Palmer, P: Krieger des Lichts

Titel: Krieger des Lichts - Palmer, P: Krieger des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Palmer
Vom Netzwerk:
ziehen, wobei er seine männlichsten Teile einladend präsentierte. Ausnahmsweise einmal war es ihre Fantasie, die in einer Endlosschleife sexuellen Begehrens gefangen war, und nicht seine. Ohne erst den Reißverschluss zu schließen, streifte er sich ein T-Shirt über den Kopf, das sich wie eine zweite Haut an seinen muskulösen Oberkörper schmiegte, als er es herunterzog.
    Unter dem engen Ärmel zeichnete sich sein Armreif ab, dessen Jaguaraugen sie zu beobachten schienen.
    Jag stieg aus dem Wagen, öffnete die Fahrertür und schloss den Reißverschluss seiner Hose, ehe er vorne einstieg.
    Er startete den Hummer, und Olivia ließ den Kopf nach hinten sinken und schloss die Augen. Die Ereignisse der Nacht schlugen wie eine riesige Welle über ihr zusammen, sodass ihr beinahe der Boden unter den Füßen weggerissen wurde. Jag wusste, dass sie von Dradern geküsst worden war. Anfangs war sie sich ganz sicher gewesen, dass er sie verraten würde, aber jetzt wusste sie es nicht mehr. Je mehr sie meinte, ihn zu verstehen, desto mehr Rätsel gab er ihr auf.
    Als die Drader angriffen, hätte er sich durch eine Verwandlung so leicht in Sicherheit bringen können, doch stattdessen hatte er fast sein Leben geopfert, um sie zu retten. Hinter seinem unerträglichen Auftreten verbarg sich ein Mann mit außergewöhnlichem Ehrgefühl und Mut. Ein guter Mensch, wobei sie sich allerdings sicher war, dass er sich selbst nicht so sah.
    Aber würde sein Ehrgefühl dafür sorgen, dass er ihr Geheimnis für sich behielt? Oder sie verriet? Sie wusste es nicht und fürchtete sich vor der Antwort.
    Ein sanftes Zupfen an ihrem Haar ließ sie den Kopf drehen, und sie stellte fest, dass Jag sie anschaute.
    »Alles in Ordnung mit dir?« Ausnahmsweise einmal lag kein Mutwillen in seinem Blick, sondern nur ehrliche Besorgnis. »Hat dein Körper das Gift endlich abgebaut?«
    Als sie den warmherzigen Ausdruck in seinen dunklen Augen sah, geschah etwas mit ihr. Der solide emotionale Boden unter ihren Füßen gab nach, und sie hatte das Gefühl zu fallen. Kopfüber.
    Olivia riss den Blick von ihm los und starrte ins Leere, während ihr das Herz bis zum Hals schlug. Heilige Göttin! Was war denn mit ihr los?
    Sie hob eine etwas zittrige Hand, strich sich das Haar aus dem Gesicht und holte einmal tief Luft, um sich zu beruhigen, ehe sie antwortete. »Ich spüre das Gift fast gar nicht mehr. Ich habe immer noch ein etwas komisches Gefühl im Arm. Er fühlt sich irgendwie wund an, aber ansonsten geht es mir gut.«
    Er streckte seine Hand aus und legte die Finger auf ihren Oberarm, wo durch den Riss in ihrer Jacke nackte Haut zu sehen war, die sich nach dem Dämonenangriff wieder geschlossen hatte. Sie spannte alle Muskeln an, denn sie wusste nicht, was er mit seiner Hand vorhatte, doch dann spürte sie, dass er mit dem Daumen nur über die Stelle strich, wo noch eine Ahnung des Schmerzes war, den ihr die Klauen zugefügt hatten, und sie merkte, dass es nicht mehr ganz so wehtat.
    »Besser oder schlechter?«, fragte er leise.
    Sie riskierte einen Blick in sein Gesicht und fürchtete, dass sie wieder fallen könnte, aber er hatte sich bereits wieder nach vorn gewandt. »Besser. Danke.«
    Als er den Gang einlegte und auf die Straße rausfuhr, musterte sie seine markanten Gesichtszüge. Er war zweifellos ein gut aussehender Mann.
    »Wo fahren wir hin?«
    »Zum Motel.«
    Seine warmen Finger streichelten weiterhin ihren Arm, und sie schloss wieder die Augen, doch ihre Gedanken wollten nicht zur Ruhe kommen. Was würde sie tun, wenn Jag den anderen mitteilte, dass sie von Dradern geküsst worden war? Ihr bliebe nichts anderes übrig, als wegzulaufen. Oder versuchen, wegzulaufen. Von Jag wegzukommen würde nicht so einfach sein.
    Verdammt, sie war so müde. Jahrzehnt um Jahrzehnt, Jahrhundert um Jahrhundert hatte sie ihr Geheimnis für sich bewahrt, voller Angst, dass jemand es herausbekommen könnte, voller Angst, dass ihr Leben dann zu Ende wäre.
    Und wenn sie weglief, würde es tatsächlich zu Ende sein. Vielleicht nicht im wahrsten Sinne des Wortes. Vielleicht würde keiner sie aufspüren und umbringen. Aber trotzdem wäre ihr Leben damit vorbei. Ihr Zuhause bei der therianischen Wache gäbe es dann nicht mehr. Ihre Freunde, ihr Team, ihre Lebensaufgabe … alles vorbei.
    Und wenn sie nun blieb und Jags Spiel mitspielte? Vielleicht würde sie sterben, aber nicht durch Jags Hand. Würde er sie töten wollen, hätte er das längst getan. Es sei denn, sie

Weitere Kostenlose Bücher