Krieger des Lichts: Ungezähmter Kuss (German Edition)
Grund. Hawke wird euch über alles informieren oder sonst Faith.«
Wenn er die Kontrolle über sich verlor … Verdammt. »Faith!« Mitten auf der Treppe blieb er stehen. Er wusste jetzt ganz genau, dass Faith’ Gegenwart seinen Bussard beruhigen und ihm helfen würde, sich unter Kontrolle zu behalten.
Kaum war Lyon zur Tür hinaus, kam Kara auf der Treppe auf ihn zu. »Zurück«, knurrte er mit zusammengebissenen Zähnen. »Wenn ich mich verwandele, lass mich raus und schließ hinter mir ab.«
Olivia folgte Kara. Die beiden hörten nicht auf das, was er sagte. Als Kara die Arme um ihn schlang, tat Olivia es ihr nach. Er hasste sie dafür, dass sie sich in Gefahr brachten, und trotzdem … Er schloss die Augen, als er ihre weichen Körper spürte, die sich an ihn drückten, und ihre schmalen Hände, die Rücken und Taille umschlangen. Und dennoch brodelte er vor Wut und diese Wut verschmolz mit dem Hass auf Maxim, mit der Angst, dass es dem Mistkerl vielleicht tatsächlich gelingen könnte, einigen seiner Freunde das Leben zu nehmen, und mit dem hilflosen Ärger darüber, dass er nicht draußen mitkämpfen konnte.
»Ganz ruhig, Hawke«, sagte Kara leise.
Er hielt die Arme weit von sich gestreckt, um die Frauen nicht zufällig mit seinen Krallen zu verletzen. Doch nur die Göttin wusste, was er ihnen antun würde, wenn er die Kontrolle über sich verlor. Es wäre besser, sie zu verlassen, um sie nicht dieser Gefahr auszusetzen. Er sollte einfach nach draußen gehen und die Verwandlung geschehen lassen. Sie wären sicher, wenn …
Sein Bussard schrie freudig auf und plötzlich ging der rote Nebel zurück. Reißzähne und Krallen verschwanden.
Kara sah überrascht zu ihm auf. »Was ist passiert?« Ihr Blick glitt die Treppe hinauf, von wo Faith ihnen gerade entgegenkam.
»Du hast mich gerufen«, sagte Faith leise und sah ihn an.
»Es ist ihr Einfluss«, stellte Kara fest.
Beide Frauen ließen ihn los und er drehte sich zu Faith um. Er sah zu, wie sie die Treppe hinunterstieg, während das heftige Verlangen, sie in den Armen zu halten, ihn erzittern ließ. Er würde sie nicht bedrängen. Die Erinnerung daran, wie er sie zum Weinen gebracht hatte, war immer noch zu frisch.
Doch in ihrem Schritt war kein Zögern, als sie auf ihn zueilte und dann ihre Arme um seinen Hals schlang. Ihr Duft hüllte ihn ein, als er sie fest an sich zog. Ein Beben ging durch seinen Körper, weil es sich so richtig anfühlte, sie in den Armen zu halten.
»Sie beruhigt dich«, hörte er Kara hinter sich sagen und in ihrer Stimme schwang Erstaunen mit.
»Mein Bussard ist ganz begeistert von ihr«, erwiderte Hawke, während er die Wange an den Scheitel von Faith’ Kopf drückte. »Wenn sie da ist, lässt der Zorn meines Tieres gerade so sehr nach, dass ich wieder die Kontrolle übernehmen kann.«
Kara lachte fröhlich. »Die Tiere scheinen immer ganz begeistert von denen zu sein, die dazu bestimmt sind, die Gefährten eines Kriegers zu werden.«
Aber es war Faith doch gar nicht bestimmt …
Es traf ihn wie ein Schlag. Vielleicht doch.
Faith lehnte sich in seinen Armen zurück und ihre Augen wurden ganz groß, als sie ihm ins Gesicht sah. Mitten im größten Chaos keimte plötzlich Hoffnung in ihm auf und erfüllte ihn mit einer Freude, die er kaum fassen konnte. Er musste sich mühsam zusammenreißen, um nicht wie ein Idiot zu grinsen. Doch das Glück, das kurz in Faith’ Augen zu sehen gewesen war, verschwand plötzlich, als wäre es nie da gewesen. Stattdessen sah er jetzt verzweifelte Hoffnungslosigkeit in ihrem Blick.
»Was ist los?«, fragte er sanft.
Faith schüttelte den Kopf und er vermutete, dass sie das, was gerade passiert war, völlig mitnahm. Das war verständlich. Er war ein geduldiger Mann. Er würde sie nie bedrängen. Wenn sie füreinander bestimmt waren …
Heilige Göttin, kein Wunder, dass sie so unglücklich aussah. Er und sein Tier waren ein völliges Wrack.
Faith löste die Arme von seinem Hals und er reichte ihr die Hand. Sanft lächelnd griff sie danach und zusammen gingen sie hinter Olivia und Kara die Treppe hinunter. Unten stand Delaney und wartete auf sie.
»Was habe ich verpasst?« Delaney musterte die beiden neugierig.
»Offensichtlich hat Faith Hawke davon abgehalten, die Kontrolle über sich zu verlieren.« Kara, die drei Stufen unter ihnen stand, drehte sich zu ihnen um. »Das ist großartig, Hawke. Hast du dich jemals verwandelt, wenn Faith in der Nähe war?«
Er dachte zurück und
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