Krieger des Lichts: Ungezähmter Kuss (German Edition)
während des Rests der kurzen Fahrt zum Haus des Lichts, doch als sie die lange, gewundene Auffahrt hochfuhren, ergriff Lyon das Wort.
»Wir müssen auf der Hut sein. Vielleicht sind die neuen Krieger hierher zurückgekehrt. Falls das so ist, hauen wir wieder ab und kommen erst zurück, wenn wir mehr sind.«
Faith runzelte die Stirn. War Fox nicht auch einer von den neuen Kriegern? Sie würde sich hüten, Lyon danach zu fragen.
Hawke hielt vor dem Haus an und parkte den Wagen. Dann nahm er ihre Hand, zog sie an den Mund und drückte einen zärtlichen Kuss auf die Knöchel. »Bleib hier. Wir brauchen nicht lange.«
»Was ist mit den Dradern?«
»Ehe die uns aufspüren, werden wir wahrscheinlich schon alles erledigt haben.«
»Gut.« Sie entzog ihm ihre Hand und streckte sie nach dem Türgriff aus. Sie würde eine absolut wertlose Kriegerin des Lichts sein. Aber gerade jetzt diente sie einem Zweck und nicht einmal Hawke würde ihr das nehmen. »Dann komme ich mit.«
»Faith …«
Sie begegnete seinem Blick. »Ich werde nur für eine Sache gebraucht, und zwar um dir zu helfen. Lass mich das tun.«
Er seufzte und nickte dann. »Trotzdem wüsste ich dich lieber an einem Ort, wo ich dich beschützen kann.«
Sie grinste ihn an. »Siehst du? Dann haben wir ja beide etwas davon.«
Sie wurde mit einem zärtlichen Lächeln belohnt, das sie von innen wärmte und ein paar kostbare Augenblicke lang das Entsetzen der letzten Stunde vertrieb.
Lyon zog fragend eine Augenbraue hoch, als er den verletzten und knurrenden Grizzly aus dem Kofferraum hob. »Was meint sie damit, dass sie dir hilft?«
»Sie besänftigt den Zorn. Nicht vollständig, aber es reicht immerhin, dass ich nicht die Kontrolle über mich verliere.«
Lyon nickte und warf ihm einen nachdenklichen Blick zu. »Das ist gut.«
Fox schlug die Kofferraumklappe zu und lief dann vor, um die Haustür zu öffnen.
Sie folgte den drei Männern mit ihrer Last durch die Eingangshalle und eine sehr lange Treppe nach unten in den Keller.
Tief unter dem Haus kamen sie durch einen voll ausgestatteten Trainingsraum und traten durch eine Geheimtür am anderen Ende des Raumes. Sie sah aus wie ein Spiegel, der vom Boden bis zur Decke reichte. Durch die Tür gelangte man in einen weiteren langen Gang mit schroffen Felswänden. Sobald sie durch die Spiegeltür getreten waren, hörten sie die schmerzerfüllten Schreie eines Tieres.
»Lynks«, sagte Hawke. »Es tut scheußlich weh, wenn Gliedmaßen nachwachsen.«
Die Schreie des Tieres wurden lauter, als der Gang schließlich in ein kleines Gefängnis mündete, das aus mehreren Einzelzellen bestand.
»Hier rein.« Lyon führte die anderen in die nächste offene Zelle. Er und Hawke ließen den verletzten und knurrenden Grizzly fallen, wichen zurück und schlossen die Gittertür hinter sich.
Lyon und Hawke wechselten einen Blick. Hawke sah sie an. »Geh in den Trainingsraum zurück. Ich komme gleich zu dir.« Sein Blick sagte ihr, dass er über diesen Befehl nicht mit ihr diskutieren würde. Was immer sie besprechen wollten, ging sie nichts an.
Ihr Herz fing an zu rasen. Wussten sie, dass ihr Reißzähne und Krallen gewachsen waren? Hatte Maxim ihnen das während des Kampfes gesagt?
Sie drehte sich um und ging den gleichen Weg zurück, während sich ein dumpfer Schmerz in ihrer Brust ausbreitete. Sie hatte etwa den halben Gang hinter sich gebracht, als sie einen Schrei und den Tumult eines Handgemenges hörte. Faith erstarrte und wusste nicht, ob sie zurücklaufen sollte.
Dann schlug eine weitere Zellentür zu und Fox’ Stimme rief: »Ihr verdammten Idioten! Ich habe auf eurer Seite gekämpft.«
»Nimm es nicht persönlich«, erwiderte Lyon. »Es ist nur eine Vorsichtsmaßnahme, bis wir wissen, womit wir es zu tun haben. Verwandle dich in dein Tier und bleibe in der Gestalt, bis wir zurückkommen. Drader greifen keine Tiere an.«
»Und wenn die anderen Mistkerle zurückkommen?«
»Wollen wir hoffen, dass sie es nicht tun. Ich tue mein Bestes, Fox. Wie ich schon sagte: Es ist nichts Persönliches.«
Faith sank gegen die Wand, während ihr das Herz bis zum Hals schlug. Jetzt war offensichtlich nicht der richtige Zeitpunkt, um ihnen mitzuteilen, dass auch sie zum Krieger gezeichnet worden war.
Hawke und Lyon stießen wieder zu ihr. Hawke legte einen Arm um ihre Schultern und zog sie eng an sich, während sie weiter durch den Flur gingen. »Was für eine verfluchte Nacht«, murmelte er.
Sie zitterte. Er hatte ja keine
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