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Krieger des Lichts: Ungezähmtes Herz (German Edition)

Krieger des Lichts: Ungezähmtes Herz (German Edition)

Titel: Krieger des Lichts: Ungezähmtes Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Palmer
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anstarrte.
    »Damals wie heute. Die Arbeit als Hebamme bringt immer Schmerzen mit sich, normalerweise aber auch Freude. Diesmal war von Letzterem nur wenig zu spüren.« Sie blickte ihn an und hob ihre Stimme über die schriller werdenden Schreie der Frau. »Das Gift besitzt ein dunkles Verlangen, Kougar. Wenn es zu stark wird, droht es mich zu überwältigen. Darum befriedige ich seine Bedürfnisse, ohne anderen zu schaden. Die Arbeit als Hebamme war die perfekte Lösung, dabei erlebe ich sowohl Freude als auch Leid. Und ich tue etwas Gutes. Ich bin kein Monster, was auch immer du glauben magst. Ich habe versucht, die Situation so gut wie möglich zu meistern.«
    Sein Blick wurde weicher, doch er sagte nichts, als er sich wieder der Szene auf dem Bett zuwandte.
    Der Geruch des Blutes wurde strenger, dunkle Flecken verteilten sich auf den Laken. »Sie hat starke Blutungen. Lange hält sie nicht mehr durch.«
    »Und das Baby?«
    »Sie sind beide gestorben. Ich konnte nichts tun.« Erneut fühlte sie die Hilflosigkeit jener Nacht. Als sie den Anblick der Todesqualen der Gräfin nicht mehr ertragen konnte, drehte sie sich ganz zu Kougar um. »Warum träumst du meine Erinnerungen?«
    Kopfschüttelnd blickte er sie an. »Ich habe keine Ahnung. Immer wenn ich in den letzten paar Tagen meine Augen schloss, habe ich etwas Derartiges geträumt, und dich beobachtet. Sogar schon vor unserem Wiedersehen. Ich schätze, es hängt mit der verfluchten Paarbindung zusammen.«
    »Ich bin sicher, dass es damit zu tun hat, doch ich verstehe immer noch nicht, warum … «
    Er war verschwunden.
    Seufzend wandte sie sich der jungen Gräfin zu, die ihrem Ende entgegensah. »Es tut mir leid«, murmelte Ariana.
    Dann folgte sie Kougar auf eine Lichtung, an die sie sich mit zärtlicher Freude erinnerte – eine sonnige Lichtung, die voller Wildblumen war.
    Kougar wartete dort mit nachdenklicher und zugleich gequälter Miene. »Das ist ein echt seltsamer Traum.«
    »Möchtest du, dass ich ihn beende? Ich kann dich jederzeit aufwecken.«
    Ein leises Lachen, ihr Lachen, drang von hinten zu ihnen, und sie drehten sich gleichzeitig um.
    »Das sind wir«, stellte er leise fest. »Vor tausend Jahren.«
    In eines der einfachen Gewänder jener Tage gehüllt, stand sie mit einem Armvoll Wildblumen da. Der Kougar von damals pflückte grinsend immer mehr davon und drückte sie ihr in die Arme, während ihr Lachen noch ausgelassener wurde. Mit einem Ausdruck zärtlicher Liebe im Gesicht riss er sie mitsamt den Blumen an sich und küsste sie stürmisch, liebevoll, leidenschaftlich.
    Arianas Brust schmerzte, als sie die beiden beobachtete, wie sie einst gewesen waren … so verliebt.
    Sie wandte sich von der Szene ab und sah, dass Kougar sie und nicht ihr jüngeres Ich beobachtete. Er hob die Hand und streichelte ihr Gesicht. Sein Blick war voller Wärme und doch von tiefer Trauer getrübt.
    Wenn doch alles anders gekommen wäre.
    Kougars Finger glitten in ihren Nacken, und er beugte sich über sie, um ihr einen sanften Kuss auf den Mund zu drücken. Seine Lippen waren warm und süß, der Kuss überraschend zärtlich. Dann zog er sich langsam zurück und fuhr mit dem Daumen über ihre Wange, während sich die Sehnsucht nach diesen längst verlorenen Zeiten in seinen Augen widerspiegelte. Er nahm sie in den Arm, während sie gemeinsam beobachteten, wie sich ihre beiden jüngeren Ichs langsam entkleideten und in einem heftigen Taumel ihrer Lust und Liebe hingaben.
    In ihrem Innern spürte sie das leise Knistern der sich weiter entwirrenden Paarbindung.
    »Kougar … « Doch als sie sich zurückziehen wollte, war er aus ihren Armen verschwunden.
    Sie stand alleine auf der sonnigen Lichtung, und die sommerliche Wärme brannte auf ihrer nackten Haut, obwohl sie eigentlich gar nicht da war. Ihr Blick glitt über das Pärchen im Gras und verharrte auf Kougar, der mit langen, langsamen Stößen in ihren Körper eindrang. Innige Liebe sprach aus dem Blick, mit dem sie sich ansahen.
    Wenn sie sie hören könnten, wenn sie einfach zu ihnen gehen, ihr Liebesspiel unterbrechen und sie vor der Zukunft warnen könnte, was würde sie dann sagen? Zu dem Zeitpunkt war es schon zu spät, das Gift war bereits in die Paarbindung eingeschleust worden und lauerte darauf anzugreifen.
    Was würde sie sagen? Was wäre geschehen, wenn sie nach jenem Angriff einen anderen Weg eingeschlagen hätte und Kougar sofort um Hilfe gebeten hätte?
    Sie würde es nie erfahren.
    Kopfschüttelnd

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