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Krieger des Lichts: Ungezähmtes Herz (German Edition)

Krieger des Lichts: Ungezähmtes Herz (German Edition)

Titel: Krieger des Lichts: Ungezähmtes Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Palmer
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konzentrierte sie sich auf ihn, folgte ihm erneut und gelangte an einen Ort, an den sie sich diesmal nicht erinnerte.
    Hatte er am Ende doch ihre Erinnerungen verlassen und befand sich nun in einem echten Traum?
    Kougar griff nach ihrer Hand. Sie waren in einer Art Raum, dessen glatte Steinwände mit gemeißelten, verworrenen Mustern bedeckt waren, der eine hohe Decke, aber keine Fenster besaß. Der Raum erinnerte sie an eine Höhle. Oder einen Tempel.
    In der Mitte des Raumes standen dicke Steinsäulen, die ein Wasserbassin säumten. Die Finsternis wurde nur durch die lodernden Flammen kleiner Feuer erhellt, die zwischen jeweils zwei Säulen in Steinschalen brannten. Das Feuer warf schaurige Schatten an die Wände.
    Kougar drückte ihre Hand. »Was ist das für ein Ort?«
    »Ich weiß es nicht.« Die gemeißelten Verzierungen erinnerten sie an den erdgebundenen Tempel der Königinnen, das ursprüngliche Zuhause der Ilinas, bevor die Überfälle sie in die Wolken und das Kristallreich vertrieben hatten. Doch die Kammern des Tempels waren mit wundervollen Gold- und Juwelenintarsien verziert und bestanden nicht aus schlichtem Stein.
    Ariana schüttelte den Kopf. »Dies muss ein richtiger Traum sein. Das ist keine meiner Erinnerungen. Hier bin ich noch nie gewesen.«
    Kougar warf ihr einen Blick zu. »Und wer ist das dann?«
    Sie schaute in die Richtung, in die er zeigte, und trat einen Schritt von ihm weg, um an der Säule vorbei die Person zu sehen, die er meinte. Eine Frau. In einem weichen, weißen, hauchdünnen Kleid kniete sie sich neben eine der Steinschalen auf der anderen Seite des Bassins und zündete sie an.
    Sie fröstelte, als sie die Frau anstarrte. Sich selbst. Während sie sie weiter beobachtete, bewegte sich die Frau mit langsamen Schritten um die Säulen herum und sang dabei leise in der alten Ilina-Sprache ein Gebet zu den Königinnen von früher.
    Ein Gebet, das Ariana noch nie gehört hatte.
    »Mir gefällt das Kleid«, bemerkte Kougar. Seine Hand berührte warm ihre Schulter und ergriff sie dann fester. »Du zitterst ja. Was ist los?«
    Sie starrte ihr anderes Ich an. »Ich kann mich nicht an diesen Ort erinnern. Auch das Gebet, das sie da spricht, kenne ich nicht. Ich erinnere mich nicht .«
    »Es ist schon lange her.«
    »Nein«, widersprach sie scharf. »Wir vergessen nichts. Ilinas vergessen nie etwas. Unsere Gehirne funktionieren anders.«
    Wie hatte sie all das vergessen können? Den Ort, den Sprechgesang. Die Tatsache an sich, dass sie einmal dort gewesen war.
    Ihr Herz begann zu rasen, als ihr klar wurde, was das bedeutete. Sie wirbelte zu Kougar herum. »Ilinas kommen mit einem umfangreichen Wissensschatz auf die Welt, der alles umfasst, was man im Leben braucht.« Sie fühlte sich immer benommener, und ihr wurde ganz flau im Magen. »Bei meiner Erweckung wurde mir das Wissen der alten Königinnen geschenkt. Alle Zaubersprüche, Zauberkräfte, alle Erinnerungen. Sie wurden direkt in meinen Kopf … verpflanzt. Alles, was je gelernt wurde. Alles, was die Rasse für ihr Fortbestehen wissen muss.«
    Sein Blick durchbohrte sie. »Das hast du mir nie gesagt.«
    »Damals haben wir nicht viel gesprochen, oder?« Sie hob die Hände und strich sich das Haar aus dem Gesicht. »Wie oft hat Brielle mich gefragt, ob in dem alten Wissen nicht irgendetwas wäre, das uns helfen könnte? Immer wieder habe ich versichert, dass da nichts ist. Hätte es etwas gegeben, dann hätte ich mich auch erinnert .«
    Sie starrte ihn an, und die plötzliche Erkenntnis schnitt ihr wie eine Klinge ins Herz. »Das ist Hookeyes Werk. Der Überfall … das Gift … er war noch heimtückischer, als ich es für möglich gehalten habe. Wie viel habe ich nur vergessen? «
    Kougar drehte sie zu sich um und hielt ihre Schultern fest umklammert. »Wenn das Gift dich vergessen lässt, dann gibt es da Dinge, von denen Hookeye nicht will, dass du dich daran erinnerst. Du musst dieses Wissen zurückerlangen.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht, dass ich das kann.«
    Olivia blieb auf Karas Türschwelle stehen. Als Strahlende hatte Kara ein eigenes palastartiges Schlafzimmer im ersten Stock, doch soweit Olivia wusste, schlief sie in Lyons Zimmer. Das Schlafzimmer der Strahlenden war zum inoffiziellen Treffpunkt der Ehefrauen der Krieger geworden.
    Olivia zögerte. Delaney und Kara saßen auf dem riesigen Bett, und Delaney weinte, während Kara sie tröstete. Und Olivia, die erst seit ein paar Tagen Jags Gefährtin war, war

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