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Krieger des Lichts: Ungezähmtes Herz (German Edition)

Krieger des Lichts: Ungezähmtes Herz (German Edition)

Titel: Krieger des Lichts: Ungezähmtes Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Palmer
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alles kümmern. Besonders Gemüse. Im Kleinschneiden von Gemüse bin ich sehr gut.«
    »Schneiden? Aber … « Sie sprach den Satz nicht zu Ende.
    »Hey, auch Blinde können schneiden. Du willst mir doch nicht erzählen, dass du beim Schneiden immer ganz genau hinguckst.«
    »Nein. Das tue ich tatsächlich nicht.« Kurzes Schweigen. »Dann kümmerst du dich also um das Gemüse. Ich habe es erst vor Kurzem wieder zu einem Bestandteil des Speiseplans gemacht.«
    Wulfe holte sich ein Bier aus dem Kühlschrank und stapfte durch die Schwingtür ins Esszimmer zurück. Dort ließ er sich in einem Stuhl nieder, um nicht im Weg zu stehen, aber er blieb in der Nähe, um zuhören zu können. Xavier redete gern, und er fragte sich, wie lange es dauern würde, bis die stille Pink die Nase voll hatte von seinen Geschichten – und von ihm. Doch während er lauschte, hörte er überrascht Pinks sanfte Stimme.
    »Macht es dir etwas aus, wenn ich dich etwas frage, Xavier? Ich bin noch nie einem Blinden begegnet.«
    »Frag ruhig.«
    »Wie kochst du, wenn du doch nicht sehen kannst?«
    Lyon und Jag kamen ins Speisezimmer. Lyon blieb knurrend stehen, als er Xaviers Stimme vernahm. »Was macht er hier oben?«
    »Xavier kann kochen.« Wulfe nahm einen kräftigen Schluck aus seiner Bierflasche. »Ich dachte, Pink könnte etwas Hilfe hier oben gebrauchen.«
    »Nein.«
    »Wir können seine Erinnerungen nicht löschen, Boss.« Wulfe stand auf, um seinem Chef Auge in Auge gegenüberzutreten. »Er kann doch hierbleiben.«
    »Nein, das ist zu gefährlich.«
    »Der Vogel könnte gut Hilfe gebrauchen«, bestätigte Jag. Mit einem Schulterzucken erwiderte er Wulfes überraschten Blick. »Wir werden allmählich mehr. Sie lässt sich zwar von den Frauen helfen, aber ich weiß genau, dass es ihr nicht gefällt. Sie hat Sorge, bald überflüssig zu sein.«
    »Xavier braucht sie«, erklärte Wulfe ruhig. »Genau wie sie sitzt er hier fest. Und er kann ihr helfen.«
    Lyon schüttelte den Kopf. »Wenn er flieht oder auch nur draußen gesichtet wird, werden wir ganz schnell die menschlichen Behörden am Hals haben, noch ehe wir wissen, wie uns geschieht. Ich muss euch nicht erzählen, welche Katastrophen das nach sich ziehen kann.«
    Lyon war nicht von seiner Meinung abzubringen, und allmählich wusste Wulfe nicht mehr weiter. Auch wenn es Natalie nie erfahren würde, so wollte er doch nicht das Blut ihres Bruders an seinen Fingern kleben haben.
    »Wir könnten ihn an uns binden, Boss. Vielleicht können uns Skyes Leute irgendeine Art von magischen Fesseln zur Verfügung stellen, wie die Zauberer sie bei Paenther angelegt hatten. Die könnten ihn ans Haus fesseln und von Telefonen und Computern fernhalten, damit er niemandem verrät, wo er ist.«
    »Können Blinde denn überhaupt Computer benutzen?«, knurrte Jag. »Müssten sie dafür nicht eine Brailletastatur oder so was haben?«
    »Das ist doch jetzt egal!«, fauchte Wulfe.
    Lyon schüttelte den Kopf. »Es ist zu gefähr…«
    Ein helles Lachen unterbrach ihn jäh. Ein herrliches, glucksendes Lachen, das man nur alle Jubeljahre einmal hörte. Pinks Lachen.
    Jag lächelte und warf Lyon einen vielsagenden Blick zu. Ihr Anführer musste eine Niederlage hinnehmen, und alle wussten es. »Hört sich so an, als hätte der Vogel einen neuen Freund.«
    Lyons Knurren entsprang reiner Frustration. »Findet eine Möglichkeit, um ihn sicher zu verwahren. Ein Ausrutscher, und er stirbt. Keine zweiten Chancen.«
    Wulfe nickte, während er sein eigenes Lächeln unterdrückte. »Ja, Sir.«
    Lyon zog eine Augenbraue hoch und machte auf dem Absatz kehrt.
    Jag lächelte zufrieden. »Gut gemacht … Alter .« Mit einem Kichern klopfte er Wulfe auf den Rücken und schlenderte dann in die Küche.
    Jetzt erst gestattete Wulfe sich ein Lächeln. Es mochte zwar vieles schiefgegangen sein, aber zumindest eine Sache hatte funktioniert. Er hob die Hand und berührte mit einem Finger die neueste Narbe auf seiner Wange. Natalie hatte ihm mit ihrem Lächeln, ihrem Lachen ein Geschenk gemacht. Und vor allem damit, dass sie weder Furcht noch Abscheu gezeigt hatte.
    Dafür hatte er sich mit zwei Geschenken revanchiert, an die sie sich aber, wenn alles wie geplant lief, bald nicht mehr erinnern würde. Aber er würde sich erinnern.
    Er würde es nie vergessen.

15
    Kougar erwachte mit einem Ruck. Seine Sinne und die Instinkte des Kriegers erfassten die Situation augenblicklich und sagten ihm, dass sie keiner unmittelbaren Gefahr

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