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Kriegerin der Nacht

Kriegerin der Nacht

Titel: Kriegerin der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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Galen. Und neben der Fähigkeit zur Verwandlung und den extrem scharfen Sinnen teilten sie beide noch etwas anderes.
    Die Schuld der Gestaltwandler.
    Die schreckliche Schuld, die bis zu den alten Tagen zurückreichte und die ein Teil von Kellys Geist war. Kein Gestaltwandler konnte sie vergessen oder ihr entkommen, und niemand, der kein Gestaltwandler war, konnte es jemals verstehen.
    Diese Schuld war es, die es Kelly unmöglich machte einzugreifen, die Galen dort stehen ließ, während Winnie ihn anschrie.
    Winnie stand jetzt direkt vor Galen, ihre Augen flammten und ihr Körper knisterte von latenter Energie wie ein kleiner, feuriger orangefarbener Komet.
    »Wer hat diesen Drachen überhaupt erweckt?«, fragte sie. »Woher wissen wir, dass die Gestaltwandler nicht wieder ihre alten Spielchen treiben? Vielleicht werden sie die Hexen diesmal vollkommen auslöschen ...«
    »Hör auf damit!«
    Es war Iliana.
    Sie baute sich vor Winnie auf, klein, aber ernst, eine winzige Eisjungfer, die gegen das Feuer der Hexe kämpfen wollte. Ihre Nase war rosa und verschwollen, und sie trug noch immer diese Teddybärpantoffeln, aber in Kellys Augen sah sie irgendwie kühn und prachtvoll aus.
    »Hör auf, andere zu verletzen«, fuhr sie fort. »Ich verstehe nichts von alldem, aber ich weiß, dass ihr nichts erreichen werdet, wenn ihr euch streitet. Und ich weiß, dass ihr euch nicht streiten wollt.« Urplötzlich schlang sie die Arme um Winnie. »Ich weiß, wie du dich fühlst - es ist so schrecklich. Ich habe genauso empfunden, als Grandma Mary starb, die Mutter meiner Mom. Ich konnte nur das eine denken, dass alles so unfair war.«
    Winnifred zögerte und stand steif in Ilianas Umarmung da. Dann hob sie langsam ihre eigenen Arme, um Iliana an sich zu ziehen.
    »Wir brauchen sie«, flüsterte sie.
    »Ich weiß. Und du bist wütend auf die Leute, die sie getötet haben. Aber es ist nicht Galens Schuld. Galen würde niemals irgendjemandem wehtun.«
    Sie sagte es mit absoluter Überzeugung. Iliana sah Galen nicht einmal an. Sie stellte eine Tatsache fest, von der sie das Gefühl hatte, sie sei allgemeines Wissen. Aber gleichzeitig war ihr Gesichtsausdruck jetzt, da sie nicht auf der Hut war, zart und beinahe leuchtend.
    Ja, das ist Liebe, dachte Kelly. Und es ist gut.
    Ganz langsam sagte Winnie: »Ich weiß, dass Galen das nicht tun würde. Aber die Gestaltwandler ...«
    »Vielleicht«, unterbrach Galen sie, »sollten wir darüber reden.« Wenn Winnies Gesicht verkniffen war, so war seines wie versteinert. Seine Augen waren so dunkel, dass Kelly ihre Farbe nicht mehr erkennen konnte.
    »Vielleicht sollten wir über die Gestaltwandler reden«, fuhr er fort. Er deutete mit dem Kopf auf den Esstisch, der immer noch übersät war von Pergamenten. »Über ihre Geschichte und über die Drachen.« Er sah Iliana an. »Wenn es irgendwie eine Chance auf - auf eine Versprechenszeremonie zwischen uns geben soll, sind das Dinge, über die du Bescheid wissen musst.«
    Iliana wirkte verblüfft.
    »Er hat recht«, sagte Nissa mit ihrer gelassenen Stimme. »Schließlich hängt alles zusammen.«
    Kellys ganzer Körper war angespannt. Dies war etwas, worüber sie nicht gern reden wollte. Aber sie weigerte sich, ihrer eigenen Schwäche nachzugeben. Mit ungeheurer Anstrengung schaffte sie es, fest zu sagen: »In Ordnung. Die ganze Geschichte.«
    »Es begann in jenen Tagen, als die Menschen noch in Höhlen lebten«, erzählte Galen, als sie alle wieder um den Esstisch saßen. Seine Stimme war so trostlos und beherrscht, dass sie überhaupt nicht nach Galen klang.
    »Damals herrschten die Gestaltwandler und sie waren brutal. An manchen Orten waren sie einfach die  Totemgeister, die Menschenopfer verlangten, aber an anderen ...« Er suchte nach etwas in den Pergamenten und wählte eins aus. »Das ist ein Bild von einem Brutpferch mit Menschen darin. Sie haben Menschen genauso behandelt, wie Menschen Vieh behandeln, und sie um ihrer Herzen und Lebern willen gezüchtet. Und je mehr menschliches Fleisch sie aßen, um so stärker wurden sie.«
    Iliana schaute auf das Fragment hinab und ballte abrupt eine Hand um ein Papiertaschentuch. Winnie hörte schweigend zu, mit einem strengen Ausdruck auf ihrem spitzen Gesicht.
    »Sie waren stärker als alle anderen«, sprach Galen weiter. »Menschen waren für sie wie Fliegen. Die Hexen haben mehr Schwierigkeiten gemacht, aber die Drachen konnten sie besiegen.«
    Iliana blickte auf. »Was war mit den Vampiren?«
    »Es gab

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