Kriegsbeute: Erotischer Roman (German Edition)
Gemaches, die auf den ersten Blick nicht zu erkennen war. Fias nackte Sohlen rutschten auf den Fliesen, als er sie hinter sich herzog. Im Vorbeigehen aktivierte er den Knopf, der in einer der Säulen eingelassen war, die sein Schlafzimmer zierten, und die Tür schwang auf.
„Bitte, Sire, tu das nicht.“ Jegliche Farbe wich aus Fias Gesicht, sobald sie die fensterlose Zelle erblickte. Ihr Teint glich staubigem Sand.
Rasul stieß sie hinein. Fia fiel auf die Unterlage, die als Bett diente.
„Ein wenig Respekt, mehr hatte ich nicht verlangt, Fia.“
Ein Beben lief ihren Körper entlang. Rasul unterdrückte den Reiz, sie in seine Arme zu ziehen.
„Du wirst lernen, dass alles, was dir zuteilwird, durch meine Hände kommt. Egal, ob es Nahrung, Kleidung, ein Bad oder eine Bestrafung ist.“ Rasul packte ihr Kinn, und diesmal zuckte sie zurück. Es missfiel ihm.
Fia holte zitternd Atem und fixierte einen Punkt über seiner Schulter.
„Wenn du Demut gelernt hast, bekommst du, was du brauchst. Von mir. Die nächsten Stunde oder Tage …“ Sie keuchte entsetzt. „… erhältst du ausreichend Gelegenheit, darüber nachzudenken. Die Länge deines Aufenthaltes in diesem Zimmer liegt allein bei dir.“ Er drehte sich um. Ihr Wimmern schnitt in seine Seele.
Beim Wingo!
„Nutz die Zeit, um dir zu überlegen, wie dein weiteres Leben sich gestalten soll. Du bleibst hier, bei mir, ob es dir passt oder nicht.“ Rasul schlug die Tür zu, die mit einem leisen Plopp ins Schloss fiel. Er ging zu dem Display, um Fia zu betrachten. Sie saß erstarrt auf der Unterlage, kauerte sich zusammen und starrte mit purem Entsetzen auf den Eimer, der in der Ecke stand. Rasul brachte es nicht übers Herz, das gedämpfte Licht auszuschalten.
Er drücke auf das Feld der Sprechanlage, um Jorgan in seine Gemächer zu beordern. Jorgan war vertrauenswürdig, tratschte nicht, wie so manches andere Mitglied der Wache.
Fia wickelte die Decke um ihren Körper, sank in sich zusammen und brach in Tränen aus, die ihren ganzen Leib schüttelten.
Verflucht!
Das Klopfen an der Tür kündigte Jorgan an.
„Was kann ich für dich tun, mein Prinz?“
Rasul rollte mit den Augen. Jorgan hatte ihn als Kind auf den Knien geschaukelt, ihn einige Male darübergelegt und seinen Arsch mit glühendem Schmerz überzogen, den Rasul jedes Mal verdient hatte.
Jorgan starrte auf den Bildschirm und runzelte missbilligend die Stirn. Rasul hob die Hand und legte sie seinem Mentor auf die Schulter.
„Bitte gib auf sie acht, mein Freund.“
Jorgan packte ihn am Unterarm und betrachtete Rasuls Tätowierung. „Es ist wahr. Rasul …“
„Nicht jetzt. Benachrichtige mich, wenn es nötig wird.“
Rasul versuchte das schlechte Gewissen zu unterdrücken, das ihn anfiel wie eine Nachtkatze in der nebligen Dämmerung. Er musste hart bleiben, es war nur zu ihrem Besten.
Mit weit ausholenden Schritten durchquerte er den Flur und schenkte dem polierten Steinboden keine Beachtung. Sakuros Blick prallte gegen ihn, sobald Rasul im Türrahmen des privaten Frühstücksraumes ihres Regenten auftauchte. Der Kerl konnte aber auch Autorität ausstrahlen. Rasul merkte, wie ihm der Schweiß die Wirbelsäule entlangtropfte.
„Wo ist die Sklavin? Stimmt dieser Quatsch mit den Seelengefährten?“ Sakuro packte ihn an der Schulter, so fest, dass Rasul ein Keuchen unterdrückte. „Bei den vergessenen Heiligen, es ist wahr.“ Sakuro berührte die Flammentätowierung. „Sie ist heiß, und die Eisrose wirkt so lebendig. Ich könnte schwören, dass sich die Blütenblätter bewegen.“
Rasul ließ sich mit einem Seufzen auf den nächstbesten Stuhl fallen. „Sie bewegen sich, ich spüre es ständig.“
Sakuro griff nach einer Scheibe Brot und bestrich sie großzügig mit Butter. „Was hast du mit Fia vor?“
Wenn er das nur wüsste! „Ich erziehe sie zu einer Sklavin, die ihren Titel mit Stolz und Demut trägt.“
„Mein Freund, sie ist deine Seelengefährtin, auch wenn sich alles in mir sträubt, diesen Unsinn zu glauben. Doch die Tätowierung besitzt eine unverwechselbare Stimme.“
„Sie ist nichts anderes als eine Sklavin. Sie wird es einsehen. Ich lasse mich nicht von irgendwelchen Mächten aus der alten Welt in einen Spielball verwandeln.“
Für einen Moment sah Sakuro ihn mit unverhohlener Belustigung an. Sakuro drapierte Schinken auf dem Brot und biss herzhaft hinein. Erst jetzt spürte Rasul den eigenen Hunger. Sobald Fia zur Ruhe kam, würde Hunger an ihr nagen.
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