Kriegsbeute: Erotischer Roman (German Edition)
Und er würde ihn stillen, indem sie Nahrung aus seinen Händen annahm. Rasul griff nach dem Brot und belegte zwei Scheiben mit dem würzigen Käse aus den Nebelbergen. Er spülte mit Tee nach, der stark und sahnig auf seiner Zunge lag. Mit einem Seufzen bemerkte er die beruhigende Wirkung, als das Getränk seine Kehle hinunterlief und ihn mit Wärme erfüllte. Ihm war seltsam kalt.
Mit einem unguten Gefühl wurde ihm bewusst, dass diese Kälte ihn erfasst hatte, als er Fia verlassen hatte.
„Warum übergibst du Fia nicht Malik? Er würde sie in kürzester Zeit in eine gehorsame Sklavin verwandeln. Das schafft er immer.“
Die Frage erstaunte ihn. Rasul wusste, dass Sakuro dem Sklavenaufseher seit ein paar Wochen misstraute, doch bislang hatte er keine Beweise oder Zeugen gefunden, die seine Befürchtungen bestätigten, und die Wurzeln der Sumarier reichten tief, die Titel wurden von Generation zu Generation weitergegeben. Ohne handfeste Gründe konnte niemand seines Postens enthoben werden. Maliks Vorfahren waren integre Männer gewesen, die ihre Aufgabe mit Weitsicht erledigt hatten. Auch Malik hatte bis vor wenigen Monaten tadellos gearbeitet.
Sakuro grinste ihn an wie ein Nachtaffe. „Oder verlangt es dich nicht nach einer folgsamen Sklavin, sondern eher nach einer wilden Gefährtin, die dir ausreichend Impulse gibt, sodass du sie bestrafen kannst?“
Das stellte nicht den einzigen Grund dar. Rasul hatte vom ersten Moment, als er Fia berührte, eine sonderbare Bindung zu ihr verspürt. Er wusste nicht, woher sie stammte. Aber zum Wolfgul, als ob er sich von irgendeinem Aberglauben beeinflussen lassen würde. Rasul zuckte zusammen, weil ein starkes Brennen durch das Tattoo fuhr, fast so, als ob die Flammen wirklich loderten.
Ein Räuspern von der Tür kündigte Tabith an. Mit einem amüsierten Ausdruck betrachtete er Rasul, und sie tauschten eine kurze Begrüßung aus. Tabith warf das altmodische Ortungsgerät auf den Tisch, das sie Fia vom Handgelenk genommen hatten. „Die Techniker fanden den Zielort heraus. Es ist die alte Tempelanlage der Nubinier in den Outlands.“
Die Nubinier waren vor all den Jahrhunderten ihre Gelehrten gewesen, die allerdings ihre Macht missbraucht hatten, indem sie sich selbst zu Schöpfern ernannten. Die falschen Götter hatten unzählige Menschen ermordet, geopfert und gefoltert. Sie waren von Sumapasks Angesicht gewischt worden. Lediglich zerfallene Ruinen bezeugten ihre längst vergangene Existenz. Sumapask war besser dran ohne vorgetäuschte Götzen. Doch mit ihnen war auch die Magie gestorben, hatten die Sumarier zumindest geglaubt. Angeblich war die Magie auf die Schwesternschaft der Hexen zurückzuführen, die zu den Eiszeiten über Sumapask geherrscht hatten. Rasul biss in das Brot, als ob es an seinem Zustand die Schuld trug. Anscheinend gab es noch Zauberei, und aus irgendeinem unerfindlichen Grund versuchte diese Höllenkunst, ihn für sein restliches Dasein an eine Sklavin zu binden.
Tabith musterte ihn schweigend. Diese ungewohnte Ruhe versetzte Rasul in Alarmbereitschaft.
„Was?“ Plötzlich überkam ihn das Bedürfnis, jemandem seine Faust ins Gesicht zu schlagen. Schon wieder! Das blöde Grinsen seines Freundes eignete sich hervorragend dazu. Rasul spürte förmlich, wie er Tabith das Grienen von der Visage wischte. Ein Frösteln lief über Rasuls Haut und biss sich fest. Es war ein unbekanntes, seltsames Gefühl.
Tabith traf seinen Blick und zog spöttisch die Mundwinkel nach oben. „Ein wenig gereizt, mein Prinz.“
Rasul presste die Lippen aufeinander und warf der Nervensäge einen Ausdruck zu, der selbst einen Gatak in die Flucht gejagt hätte.
„Wenn die kleine Sklavin zu viel für dich ist, helfe ich dir gern aus. Sie kann das Jucken zwischen meinen Schenkeln jederzeit stillen.“ Tabith spannte sichtbar die Muskeln an.
Rasul sah rot. Nur allein der Gedanke, dass jemand sie berühren könnte, wenn er nicht dabei war, überwand seine Barrieren. Er sprang auf.
Sakuro schlug mit der Handfläche auf den Tisch, so fest, dass das Geschirr beinahe von der Tischplatte stürzte. „Setz dich sofort auf deinen Arsch, Rasul.“ Goldene Einschlüsse umrahmten seine Pupillen.
Shitak!
Er sank auf den Stuhl zurück, spürte die Missbilligung ihres Obersten brennend auf der Haut. Rasul meinte fast, etwas wie Mitleid in den Tiefen der unergründlichen Augen zu erkennen.
„Wir haben genügend Schwierigkeiten. Und ihr beide wollt euch in meinen Gemächern
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