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Kriegssinfonie Band 1: Soldat (Die Kriegssinfonie) (German Edition)

Kriegssinfonie Band 1: Soldat (Die Kriegssinfonie) (German Edition)

Titel: Kriegssinfonie Band 1: Soldat (Die Kriegssinfonie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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Atemzug und tauchte, erfüllt von Schatten, in die Wunde ein. Er fiel durch Schwärze, bis er schließlich festen Boden unter den Füßen spürte. Die Dunkelheit lichtete sich ein wenig. Er schien sich in einer Steinwüste zu befinden. Sterne funkelten über ihm, doch die Umgebung sah trostlos aus. Ein Schnauben ließ ihn herumwirbeln und jetzt sah er auch, warum er ein Schwert in der Hand hatte. Vor ihm stand ein Wesen. Es war mindestens zwei Köpfe größer als der junge Arzt selbst und das, obwohl es gebückt dastand. Der Körperbau selbst war menschlich und sehr muskulös. Davon einmal abgesehen schien es jedoch mehr Tier, genauer gesagt, Eber, zu sein. Es hatte rot glühende Augen, schwarze, bepelzte Haut und anstatt einer Nase einen kurzen Rüssel mit Nüstern, die sich bei jedem Blähen weiteten. Die Ohren hingen zu beiden Seiten des Kopfes herunter. Sie waren löchrig und so groß wie Handteller. Gelbe Hauer ragten ihm auf beiden Seiten aus den Mundwinkeln. Faolan bemerkte den alten Harnisch und die beiden Streitäxte, die das Wesen kampfbereit gehoben hatte. Der junge Arzt schluckte. Sein Soldatenschwert sah kümmerlich aus im Gegensatz zu jenem Todesstahl.
    Na gut. Wenn ich dich töten muss, um endlich Antworten auf all meine Fragen zu bekommen, dann, bei Thion, werde ich es auch tun!
    Und er griff an. Ungeschickt, weil es Jahre her war, seit er ein Schwert in der Hand gehalten hatte. Seine Chancen standen ziemlich schlecht. Denn trotz seiner Größe und Masse war das Wesen behände. Mühelos wich es dem schlecht gezielten Angriff aus und holte zum Schlag gegen Faolan aus. Dieser riss sein Schwert hoch und blockte den Hieb nur wenige Fingerbreit von seiner Stirn ab. Schweiß rann ihm aus allen Poren. Er war nicht gut vorbereitet auf einen Kampf. Er war ein viel zu lausiger Kämpfer. Mit einer Drehung brachte er sich aus der Reichweite des Wesens, das enttäuscht aufgrunzte. Faolan nutzte den Schwung seiner Drehung und zielte auf den Oberarm seines Gegners. Sein Gegner hatte diesen Streich nicht vorausgesehen und musste nun dafür zahlen. Faolans Stahl grub sich in den ungeschützten Oberarm. Das Wesen brüllte auf und hieb mit der Rechten nach Faolans Rücken. Wieder verfehlte es ihn nur knapp. Der junge Arzt spürte, wie die Axt die Luft durchschnitt, nur knapp von seinem ungeschützten Fleisch entfernt. Eilig wandte er sich seinem Gegner wieder frontal zu. Das Eberwesen traktierte ihn nun mit einem Schlag nach dem anderen. Da die Schneideblätter der Streitäxte gnadenlos auf ihn niedergingen, blieb ihm nicht anderes übrig, als immer weiter zurückzuweichen.
    Was tun? Was tun?
    Die Frage drehte und wendete sich in seinem Kopf und wieder schien er unfähig, eine Antwort zu finden. Zeit verstrich, er wurde müde. Selbst das dünne Schwert – ein Fliegengewicht im Vergleich zu den massigen Streitäxten – wurde schwer in seiner Hand.
    Sein Gegner schien zu merken, dass ihn seine Kräfte allmählich verließen. Die Schläge erfolgten schneller. Unter den meisten duckte sich der junge Arzt hindurch. Da kam ihm eine Idee und das nächste Mal, als die Klingen herangesaust kamen, blockte er mühsam den ersten Hieb, drehte sich unter dem nächsten, horizontal ausgerichteten Angriff weg und stieß sein eigenes Schwert unter dem Ende des Harnisches Richtung Herz hoch. Mit einem Klirren verlor das Wesen seine Waffen, als kalter Stahl durch seine Eingeweide schnitt.
    Da Faolan sich nicht sicher über den Tod des Wesens war, zog er das Schwert wieder heraus, stand im Blutregen, der sich warm und klebrig über ihn ergoss, auf, und schlitzte dem Wesen die Kehle auf. Schwer atmend trat er ein, zwei Schritte zurück und betrachtete sein Werk. Das Wesen war auf seine Knie gesunken. Blut sprudelte dunkel aus den zwei Wunden. Zunächst gurgelte es noch, doch dann fiel es vornüber und blieb schließlich in seiner eigenen Lache aus Blut und Eingeweiden liegen.
    Faolans Magen krampfte. Ein Schwächeanfall übermannte ihn. Der Kampf hatte auch den letzten Rest an Energie, den er noch gehabt hatte, verbraucht. Das Schwert verpuffte in seiner schmierig roten Hand und mit schwindenden Sinnen erkannte er noch, dass sich die Wüste in eine friedliche Oase verwandelt hatte.
    Als er wieder zu sich kam, lag er in einer kalten Ecke. Jemand hatte ihm ein Kissen unter den Kopf gestopft und ihn mit einer Decke versucht, warmzuhalten. Dennoch fröstelte es ihn. Mit klappernden Zähnen verlangte er: „Und jetzt will ich ein paar Antworten

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